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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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hat? Potschtar, hörst du das? Wer war das?«
    Das Plätschern und Gurgeln des Wassers wurde lauter. Ich trat zu dem Mönch, der sich auf die Gleise gehockt hatte. Er schnaufte wie ein Wasserkessel auf dem Feuer und besah sich die Steine. Schließlich warf er einen zur Seite und sagte:
    »Nein, das wurde nicht speziell für uns gemacht. Es kann ja keiner wissen, dass wir hier langfahren würden. Dieser Haufen wurde aufgetürmt für den Fall, dass überhaupt jemand vorbeikommt.«
    »Aber hier ist doch niemand außer dir unterwegs«, wandte Juna ein. »Und du hast gesagt, dass du diese Strecke fast nie nimmst.«
    »Es gibt schon noch andere. Männer, die Metall suchen, alte Fahrzeuge und Kabel aus der Erde ziehen, Leitungen …«
    »Vor zwei Saisons ist mal eine Brigade von Trödlern verschwunden. Die Männer suchten in den Stillen Tunneln nach Alteisen für den Tempel«, erklärte Luka Stiditsch.
    Trödler? Das Wort hatte hier vermutlich eine andere Bedeutung. Ich würde Juna später danach fragen. Jetzt hob ich einen Stein hoch und warf ihn zur Seite, aber er prallte an der Tunnelwand ab und fiel wieder auf die Schienen zurück.
    Das Geräusch von plätscherndem Wasser wurde lauter. Tschak sagte zu mir:
    »Gib mir lieber dein Gewehr, Mann!«
    »Wozu?«, fragte ich, während ich einen weiteren Stein zur Seite warf, diesmal gezielt in Richtung der Metallspinde.
    »Soll ich diese Brocken etwa wegräumen, oder was? Nein, ich werde Wache halten. Aber ich habe nichts als ein paar Messerchen. Macht fix, ihr drei, das Wasser kommt näher.«
    »Dann stell dich auf die Draisine und behalt den Saal im Auge und den Tunnel auch.« Ich reichte ihm die Howdah. »Luka, gib du Juna deine Pistole. Juna, du stellst dich da vorne hin und passt auf den anderen Tunnel auf. Wir drei schaffen die Steine fort.«
    Keiner widersprach. Wir machten uns an die Arbeit – wie sich herausstellte, mussten wir die Steine zu den Spinden tragen, damit sie nicht immer wieder auf die Schienen zurückrollten.
    Der Motor knatterte im Leerlauf vor sich hin, im Saal roch es nach Diesel. Der Scheinwerfer blinkte unstet, und unsere Schatten dehnten sich lang über den Boden, knickten ab, krochen über die Wände, während wir keuchend die Steine fortschafften. Vermutlich sahen wir aus wie Gnome, die einer geheimnisvollen, unterirdischen Arbeit nachgingen.
    Juna war über den Wall geklettert und stand mit dem Rücken zu uns am vorderen Tunneleingang. In der einen Hand hielt sie Lukas Pistole mit dem Schalldämpfer. Tschak stand mit erhobener Howdah auf der Hinterbank der Draisine.
    »Das Wasser«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Da ist es, macht schneller!«
    Keiner blickte sich um. Während ich den nächsten Stein schleppte, hörte ich direkt neben mir ein Plätschern. Das Wasser breitete sich im Saal aus, lief murmelnd zwischen den Betonbrocken hindurch und füllte langsam das Gleisbett.
    »He, Mönch, wie hoch kann es steigen?«, fragte Tschak.
    »Woher soll ich das wissen?«, keuchte Potschtar. »Das kommt darauf an, welchen Druck es hat und wie stark der Wasserspiegel im Krater gestiegen ist. Das Wasser kann die Tunnel völlig überfluten oder auch nur bis zu den Knien steigen. Oder es sickert noch tiefer ein. Da unten gibt es noch mehr Tunnel.«
    »Hört mal, sollten wir nicht den Motor ausschalten, um Treibstoff zu sparen?«, schlug Tschak vor.
    »Dann geht auch der Scheinwerfer aus«, widersprach ich.
    »Er hat doch diese Fackeln …«
    »Keine mehr übrig«, unterbrach ihn Luka. »Haltet die Klappe, wir müssen einfach so schnell wie möglich diesen Haufen beseitigen.«
    Das Wasser bedeckte bereits den ganzen Boden und strömte jetzt in den vorderen Tunnel. Seine Oberfläche stieg langsam, kleine Wellen rollten aus dem Tunnelende, aus dem wir gekommen waren, in den Saal.
    Unter Spritzen und Fluchen rutschten wir immer wieder aus. Jetzt schleppten wir zu zweit die besonders großen Brocken von den Gleisen, dann machten wir uns an die restlichen kleineren Steine, einen Teil der Kiesel ließen wir zwischen die faulenden Eisenbahnschwellen plumpsen, die übrigen warfen wir zu den Spinden hinüber.
    »Wohin bringst du uns?«, fragte Juna. »Zu der Dampflokomotive?«
    »Nein, das geht jetzt nicht mehr«, schnaufte der Mönch. »Wir sind jetzt auf einer anderen Trasse unterwegs und fahren geradewegs auf den Krater zu. Dort sind alle Tunnel zerstört. Nein, wir müssen früher an die Oberfläche steigen. Ich muss mich erst noch umsehen, wo genau.«
    »Wir

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