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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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schmuggeln?“
    „So was in der Art“, erwiderte Kiara vage.
    Er grinste. „Das solltest du dir aus dem Kopf schlagen. Auf dieser Seite landest du nur in der Geschäftsführer-Abteilung. Dorthin würde ich nicht wollen, wenn ich du wäre.“
    „Okay. Dann nicht.“ Kiara wandte sich dem Eingang zu, der ein paar Meter entfernt lag.
    „Soll ich den Bikini zu deiner Freundin bringen?“, bot Leon an. „Mich lassen sie bestimmt durch.“
    Kiara nickte erleichtert. „Das wäre toll. Danke.“
    Sie öffnete ihre Tasche, holte den brandneuen Bikini heraus und reichte ihn dem jungen Mann.
    „Alles klar. Dann düse ich los. Vergiss nicht, am Eingang deine Muschel zu zeigen.“
    „Meine was?“ Perplex blieb sie stehen. Hatte er eben etwas Anzügliches gesagt? Was war das für ein Club!
    Er war schon losgelaufen, drehte sich aber noch einmal zu ihr um. „Den Stempel, die Muschel. Du hast dir doch einen geben lassen?“
    Sie starrte auf ihre Hand, auf die der Türsteher ihr vorhin den Stempel gepresst hatte. Dort befand sich tatsächlich eine Muschel, identisch zu der, die sie auf Jack Logans Handgelenk gesehen hatte.
    Verwirrt sah sie zu Leon, der rückwärts weitergelaufen war.
    „Hast du sie?“, fragte er.
    Sie nickte.
    „Gut, dann komm schnell nach.“
    Wie betäubt lief sie zum Eingang des Clubs, wo sich verschiedene Menschen am Einlass drängelten und hineingelassen werden wollten. Kiara starrte auf deren Hände. Sie alle hatten diese kleine Muschel auf ihrer Haut.
    Jemand schob sie hinein, aber sie spürte es kaum. Die Muschel war kein Tattoo, sondern ein Stempel. Der Stempel dieses Clubs. War Jack Logan nun der Täter? Oder war der Vergewaltiger in diesem Club gewesen, bevor er sich an ihr vergangen hatte?
    Schließlich stand sie wieder im „Pour Elles“, hörte das Stimmengewirr um sich herum, die laute Musik, sah das Tanzen der Lichter im Raum und das glückliche Blitzen in den Augen derjenigen, die schon einen Cocktail zu viel getrunken hatten. Die Türsteher hatten Mühe, die neuen Gäste von den alten zu unterscheiden. Zwischen den Gästen huschte auch hin und wieder das unglückliche Gesicht einer Verliererin vom Modelwettbewerb vorbei. Mütter trösteten ihre Töchter.
    Doch Kiara nahm kaum etwas wirklich war. Die Eindrücke prallten an ihr ab wie Wasser von einem Felsen. Sie stand wie versteinert und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
     
     
    ***
     
     
    Jack Logan verließ das Büro seines Vaters exakt zehn Sekunden vor 22 Uhr. Wenn der Alte wollte, dass er um 22 Uhr eine Rede hielt, würde er sie zu genau diesem Zeitpunkt auch erhalten.
    Er hinkte zur Treppe, wo nur wenige Meter unter ihm die Moderatorin die letzten zehn Mädchen vorstellte. Offenbar war noch keine Siegerin gekürt. Die Jury konnte sich wohl nicht entscheiden. Also musste er seine Rede verschieben. Aber das war nicht seine Schuld.
    Er lehnte sich auf das Geländer und blickte in die Massen der Leute, die sich im Foyer tummelten und die Mädchen begutachteten, als wären sie Kühe kurz vor der Schlachtbank und jeder suchte sich schon das saftigste Stück aus.
    Sein Blick schweifte über die Gäste und blieb für einen Moment an einem Gesicht hängen, das wie versteinert in die Gegend starrte. Was war denn mit der passiert? Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.
    Mit einem Schulterzucken richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Models, die rank und schlank und ausnahmslos schön sich in ihren knalligen Bikinis präsentierten. Eine Blonde in einem hellblauen Bikini, an dem an der Seite noch das Preisschild klebte, lächelte besonders einnehmend. Aber die Dunkelhaarige neben ihr war auch nicht übel.
    Danach wanderte sein Blick weiter, zur Jury, die direkt am Fuße der Treppe stand und jedes Mädchen kritisch beäugte. Nach welchen Kriterien sie die Siegerin aussuchten, war Jack ein Rätsel. In seinen Augen waren alle wunderschön.
    Er sah zu Lori hinüber, seine Freundin. Sie hatte die Stirn gerunzelt, während sie jedes der Mädchen von Kopf bis Fuß genau inspizierte. Auch sie war wunderschön, hatte in ihrer Jugend ebenfalls zahlreiche Modelwettbewerbe gewonnen. Jetzt gehörte sie zu den meistgebuchten Models der Welt, reiste zu den besten Modenschauen und Fashion Weeks und zu Shootings auf allen Kontinenten. Er war ein Glückspilz, dass er sie für sich gewinnen konnte.
    Sie schien seinen Blick zu bemerken, denn sie sah nach oben zu ihm und lächelte kurz. Doch dann widmete sie sich schnell wieder den

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