Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
Vom Netzwerk:
einige Passanten auf dem Weg in eine Bar diesen Ausbruch anhören. Manche lächelten verständnisvoll, andere wandten sich gleichgültig ab.
    „He, das ist was Gutes!“, rief ihnen Samira dann nach. „Ich bin das schönste Mädchen Berlins!“ Und sie warf wieder in Siegerpose ihre Arme nach oben. „Und bald bin ich in L.A., New York, Paris, Mailand. Tokio. Obwohl Tokio muss nicht unbedingt sein, das ist so weit weg. Oder?“
    Das fragte sie einen Vorübergehenden mit asiatischen Gesichtszügen. Der nickte irritiert, bevor er schnell weiterging.
    „Na, dann eben auch Tokio. Und Australien. Wie heißt die Hauptstadt von Australien?“
    Das fragte sie Kiara, die ihr gerne aushalf. „Canberra.“
    „Genau, Canberra, das klingt wie Cranberry, aber das macht nichts! Canberra Cranberry: Ich komme!“
    Sie tanzte auf dem Bürgersteig, hüpfte über eine Pfütze und umarmte einen Laternenpfahl.
    „Wer hätte das gedacht: Ich habe gewonnen! Für den Fall, dass es noch nicht alle gehört haben: Ich habe gewonnen!“ Sie rief es laut über die Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite lachte jemand.
    „Und das in einem Bikini, an dem noch das Preisschild baumelte!“ Sie wandte sich urplötzlich an Kiara, die Mühe hatte, mit der tanzenden Freundin mitzuhalten. „Danke, Kiara, danke. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“ Sie wollte Kiara umarmen, hielt aber plötzlich mitten in der Bewegung inne, als wäre ihr gerade etwas eingefallen.
    „Hätte ich eine Dankesrede halten müssen, wie bei der Oscarverleihung? Ich hätte etwas Bewegendes sagen müssen. Und mir den Weltfrieden wünschen. Oh nein! Nicht dass sie mir den Preis wieder wegnehmen!“
    Kiara lachte. „Nein, das werden sie ganz bestimmt nicht tun.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Ganz sicher.“
    Beruhigt setzte Samira ihren Freudentanz fort, bis sie an einer Bar ankam, an der außen ein buntes Schild leuchtete: „Sonderbar“. Hier ging sie hinein und strahlte den ersten Kellner an, der ihr über den Weg lief.
    „Habt ihr noch Platz für uns?“
    „Für dich immer, du schönste Frau Berlins.“ Er stellte sein Tablett ab und gab Samira einen langen Kuss.
    Kiara stand geduldig daneben und wartete, bis sich die beiden wieder voneinander trennen konnten.
    „Du hast wirklich gewonnen?“, fragte der Kellner, der auch einen Namen hatte und Luca hieß und wenn er nicht gerade kellnerte, Samiras Freund war.
    „Ja, ich habe gewonnen!“ Erneut quiekte Samira, so dass Luca erschrocken zurückzuckte.
    „Das macht sie schon die ganze Zeit“, erklärte Kiara. „Man gewöhnt sich daran.“
    „Okay“, erwiderte er und begrüßte nun auch Kiara mit einer kurzen Umarmung. „Und sie hat wirklich gewonnen?“, vergewisserte er sich bei ihr.
    „Ja, hat sie. Es war eine starke Konkurrenz, aber sie hat sich durchsetzen können.“
    „Aber nur dank meiner Freundin“, fiel ihr Samira ins Wort. „Ohne dich wäre ich schon in der zweiten Runde rausgeflogen. Eine von den Rivalinnen hat mir nämlich das Sporttop zerschnitten.“
    „Ehrlich?“, fragte Luca erstaunt. „Mit solch harten Bandagen wurde gekämpft?“
    „Ha, du machst dir keine Vorstellung“, berichtete Samira weiter, während sie auf einen freien Tisch für sechs Personen zuschritt. „Dann hat die blöde Zicke nämlich auch noch meinen Bikini versteckt.“
    „Die Rivalin oder Kiara?“
    „Die Rivalin natürlich!“, erklärte Samira. „Und Kiara musste mir in aller Eile einen neuen besorgen. Das war allerdings gar nicht erlaubt, und ein Fitnesstrainer hat ihn zu mir geschmuggelt.“
    „Unglaublich.“
    „Ja, unglaublich. So war das. Aber ich habe gewonnen!“
    „Das ist großartig. Was wollt ihr trinken?“ Luca schien sich plötzlich auf seinen Job zu besinnen.
    Beide Mädchen bestellten einen Cocktail, wobei Samira einen mit Alkohol, Kiara einen ohne bestellte.
    „Kommt sofort.“
    Er ging zum Tresen, wo er sofort zwei Cocktails mixte.
    „Wieso hat der Fitnesstrainer , Leon hieß er, oder? Wieso hat er sich eigentlich bereit erklärt, uns zu helfen?“, fragte Samira und Kiara herausfordernd an. „Gibt es da etwas, was ich wissen sollte? Läuft da etwas?“
    Kiara lachte. „Nein, da läuft nichts. Er ist mir draußen begegnet, ich habe ihm davon erzählt und er wollte helfen, das ist alles.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich.“
    „Na, wenn du es sagst, glaube ich dir. Du hast mich noch nie angeschwindelt.“
    „Noch nie.“
    Kiara spürte eine unangenehme Kälte ihren Rücken

Weitere Kostenlose Bücher