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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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setzte.
    Die Frauen am Tisch lächelten ihn wohlwollend an.
    „Und außerdem sitzt unter uns die Gewinnerin des letzten Quiz‘, um in die nächste Runde vorzudringen. Sollte sie heute ebenfalls gewinnen, winkt ihr ein stattlicher Preis: eine Reise auf die Antillen im Wert von sechstausend Euro.“
    Die Frau erhob sich nicht, sondern verzog mit einem Anflug von Arroganz leicht den Mund zur Begrüßung.
    „Fangen wir mit der ersten Frage an: Wann durfte in Frankreich das erste Mal eine Frau einen Präsidenten wählen? Anou, weißt du das?“
    Jack hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Er war müde. Die Nacht mit Stella und ihren Liebespielchen war kurz gewesen. Außerdem hatte sein PR-Manager ihn schon in aller Frühe angerufen, um ihn an das Quiz zu erinnern. Danach sollte der Vertrag mit der Frauenzeitschrift „Grisette“ und der Werbefirma, die diese Zeitschrift betreute, unterschrieben werden. Er lag ein vollgepackter Tag vor ihm, und das ohne ausreichenden Schlaf.
    Nur mit Mühe konnte Jack ein Gähnen unterdrücken.
    „Nun Jack, ist das richtig?“, sprach ihn die Moderatorin unerwartet an. Er hatte keine Ahnung, was sie gefragt hatte.
    „Äh, sicher. Ich kenne mich damit nicht so aus“, erwiderte er schnell.
    Die Frauen blickten ihn daraufhin pikiert an, so dass ihm klar wurde, dass er Mist gesagt hatte.
    „In einer perfekten Welt würden sich Männer sowohl mit Vibratoren als auch mit Frauenrechten besser auskennen“, sagte die Moderatorin einlenkend, „aber wir leben nun mal leider nicht in einer perfekten Welt.“
    „Leider nicht“, murmelte Jack zustimmend.
    „Die richtige Antwort wäre gewesen, dass die ersten Gedanken zur freien Liebe und zum Feminismus von Charles Fourier stammen, niedergeschrieben zu Beginn des 19. Jahrhunderts.“
    „Aha“, murmelte der Sportler.
    „Aber Sie wissen bestimmt, an welchem Tag der französischen Heiligen Jeanne D’Arc in Frankreich und in England gedacht wird?!“
    Jack begann zu schwitzen. Er hatte keine Ahnung, welcher Tag das sein mochte. Er konnte nur raten, aber bei 365 Tagen im Jahr schien die Wahrscheinlichkeit eines Treffers unterirdisch tief.
    Er zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, auch da muss ich passen.“
    Die Moderatorin mühte sich um ein verständnisvolles Lächeln. „Geben Sie das lieber nicht offen zu, Jack. Das könnte so manche Frau verärgern, wenn Sie ihren Gedenktag vergessen. Bei Jeanne D’Arc ist es der 30.Mai. Sie wurde am 30.Mai 1431 in Rouen hingerichtet. Über zwanzig Jahre später wurde sie jedoch zur Märtyrerin erklärt, allerdings erst Anfang des 20. Jahrhunderts heilig- und seliggesprochen. Na, Jack, wieder was gelernt.“ Sie strahlte ihn an, was Jack nach diesen Worten allerdings nicht mehr ganz so charmant fand.
    „Man lernt nie aus“, murmelte er.
    „Gut, kommen wir zur nächsten Frage. Womit behandelte man noch Anfang des 20. Jahrhunderts die psychische Krankheit Hysterie?“
    Jack gab sich Mühe, nun besser aufzupassen. Doch die Frauen waren mit der Antwort eindeutig schneller als er.
    „Mit dem Vibrator“, antwortete die Leserin wie aus der Pistole geschossen.
    „Richtig!“, jubelte die Moderatorin. „Die Vibratoren wurden sogar öffentlich in Zeitungen beworben, allerdings zur medizinischen Anwendung, und manche waren damals noch riesige Standgeräte auf Rollen.“
    Jacks Konzentration driftete erneut ab. Vibratoren interessierten ihn genauso wenig wie rosa Blümchengardinen. Er wollte den Arzt sprechen, alles andere war ihm egal. Sobald er hier raus war, würde er ihn anrufen, um einen Termin zu vereinbaren. Am besten gleich für heute. Ansonsten würde er in der Stadt bleiben, bis der Mann Zeit für ihn hatte.

III
     
     
    Samira stand noch immer vor dem eleganten Haus auf dem Sunset Boulevard, das laut der Adresse, die ihr die Leute vom „Pour Elles“ mit ihrem Gewinn gegeben hatten, die Agentur beherbergte, die sich um ihre Modelkarriere kümmern sollte.
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf, als ihre Gesprächspartnerin ihre Worte wiederholte. „Wir sind keinen Deal mit dem Club ‚Pour Elles‘ eingegangen. Sie müssen sich irren.“
    „Nein, ich irre mich nicht“, sagte auch Samira zum wiederholten Mal. Sie begann zu schwitzen. Es war heiß in Los Angeles. Zudem bekam das Gefühl, das sich in ihrem Bauch ausbreitete, immer mehr Ähnlichkeit mit Panik, erhöhte ihren Herzschlag und trieb zusätzlich den Schweiß auf ihre Haut. „Das ist die richtige Adresse.“
     „Dann haben sich die

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