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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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keiner von ihnen hat jemals etwas getan, was meine Einstellung hätte ändern können.
    »Das ist Schote, Garrett«, stellte Kuddel uns vor. »Er ist der beste Spurensucher, den du kriegen kannst. Und er ist gerade frei.«
    Ich nickte Schote zu und versuchte, meine Vorurteile zu verdrängen. »Hat Kuddel dir erzählt, wofür ich dich brauche?«
    Schote nickte. »Fürr jemanntenn, der Blutt verrlierrt.«
    »Ich habe im Grunde schon einen festen Ausgangspunkt. Dürfte nicht allzuschwer sein.«
    »Fürr swei Taler fürre ich dirr zurr Querre derr Spurr. Ich spürre nurr. Kein Kampfff. Kein Trragen. Kein sonstwas.«
    »Einverstanden.« Ich fischte zwei Silberrtalerr rraus.
    Morpheus kam runter. Er stützte sich auf den Tresen neben mich und sah Maya an. »Sie werden immer jünger, was?«
    »Das ist Maya, meine Assistentin von eigenen Gnaden und Auszubildende. Maya, das hier ist der berüchtigte Morpheus Ahrm.«
    »Wie charmant.« Sie begutachtete ihn. »Ein Freund von dir, Garrett?«
    »Manchmal.«
    »Dann lädst du ihn also auch zur Hochzeit ein?«
    Sie hätte mir genausogut die Beine wegtreten und gleichzeitig ihr Knie in die Weichteile rammen können.
    Morpheus mußte natürlich vollkommen unschuldig nachfragen. »Welche Hochzeit?«
    »Seine und meine«, erklärte Maya zuversichtlich. »Ich werd ihn heiraten.«
    Morpheus grinste. »Ich komme gern. Das würde ich nicht mal für einen ganzen Lastkahn mit Gold versäumen.« Ich hatte schon Kröten gesehen, die glattere Gesichter hatten als dieser angeblich so coole Dunkle-Elf-Bastard.
    Man konnte mein Zähneknirschen bestimmt noch am Flußufer hören.
    »Maya Garrett?« Morpheus ließ es sich auf der Zunge zergehen. »Klingt nett.« Er sah den Rattenmann an. »Schote. Wie läuft’s? Ich dachte, du hättest nichts am Köcheln, Garrett.« Es machte dem Elfensohn sogar noch Spaß, sich das Lachen zu verkneifen.
    »Hatte ich auch nicht. Aber die Sache hat sich geändert. Man hat Pokey Pigotta umgelegt. Ich möchte gern wissen, warum.«
    Das wischte endlich das Grinsen von seiner Visage. »Nimmst du das etwa persönlich?« Er glaubt, daß ich alles persönlich nehme.
    »Weiß ich nicht. Pokey war in Ordnung, aber er war nicht gerade ein enger Freund. Ich will einfach nur wissen, warum er ausgerechnet an diesem ganz gewissen Ort tot rumgelegen hat.«
    Morpheus wartete darauf, daß ich ihm sagte, wo und wann. Aber ich enttäuschte ihn. »Bist du fertig?« fragte ich Schote. »Dann laß uns gehen.«
    Maya kippte den Rest von meinem Selleriedrink runter und stieß sich vom Tresen ab. Sie grinste mich an.
    »Was dagegen, wenn ich mir ein bißchen Bewegung verschaffe?« wollte Morpheus wissen.
    »Nicht im geringsten.« Er war vielleicht ganz nützlich, falls wir zufällig auf jemanden stießen.

 
18. Kapitel
     
    Ich hatte eigentlich erwartet, daß die Freunde des Toten ihn eingesammelt hatten, aber als wir die Gasse erreichten, die ihm zur Todesfalle geworden war, lag er immer noch da rum. Er wirkte ganz gelassen, wie ein Betrunkener, der seinen Rausch ausschlief.
    »Den haben sie liegenlassen, wo er verreckt ist«, sagte ich. »Mindestens einer hat noch geblutet, als sie abgehauen sind.«
    Der Rattenmann grunzte und fing an, rumzuschnüffeln.
    »Morpheus, ich will dir was zeigen.« Maya hielt die Laterne, während ich dem toten Kerl die Hose runterzog.
    »Was ist denn mit dir los? Bist du pervers geworden?« wollte Morpheus wissen.
    »Wirf mal einen Blick drauf. Hast du so was schon mal gesehen?«
    Morpheus ließ sich Zeit. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. So was hab ich noch nie gesehen. Das ist ja widerlich. Vollkommen krank. Woher wußtest du das? In was bist du denn jetzt schon wieder reingeraten?«
    »Das ist heute schon der fünfte. Alle mit Kahlschlag.« Ich schenkte mir die Details.
    »Warum sollte das jemand freiwillig mit sich machen lassen?«
    »Es gibt eine Menge Verrückte auf unserer Scheibe, Kumpel.«
    »So verrückt kann gar keiner sein.«
    »Das liegt daran, daß du mit deinem Gemächte denkst.«
    »Ha! Das mußt du gerade sagen.«
    »Sind Sie ferrrtik?« Der Rattenmann klang beleidigt.
    »Wann immer du willst«, sagte ich.
    »Einerr isst von hierr aus weggegangen. Err warr verrwundett, wie Ssie angenommen happen.« Das war eine sanfte Zurechtweisung. Er ging weiter und ließ sich auf alle viere hinunter. Seine Hinterbeine waren geknickt wie die eines Grashüpfers. Allein das zu sehen tat weh, doch ihn schien es

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