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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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reinläßt, bevor das Ding uns einholt.«
    »Vielleicht war der Ausflug nach Leifmold doch eine bessere Idee.«
    »Vielleicht. Fertig?«
    »Yo.«
    »Los.«
    Die verdammte Spinne war nicht so sehr vom Kratzen abgelenkt, wie ich gehofft hatte. Sie sah uns und hüpfte in unsere Richtung, bevor wir zehn Meter gelaufen waren.
    Wir würden es nicht rechtzeitig schaffen.

 
41. Kapitel
     
    Maya hämmerte mit beiden Fäusten an die Tür. Ich brüllte nach Dean. Die Spinne galoppierte auf uns zu. Ich sah einen menschenförmigen Schädel an der Stelle, wo normalerweise bei einer Spinne der Kopf sitzt. Der offene Kiefer ließ es so aussehen, als würde der Schädel grinsen.
    Auf der anderen Seite der Tür rasselten Ketten, Riegel und Schlösser.
    Dean hatte uns bemerkt.
    Aber es war zu spät. Die Spinne hatte uns gleich …
    Sie knallte gegen etwas. Oder etwas traf sie. Es gab ein Geräusch wie mahlende Steine. Das Monster taumelte in die Richtung zurück, aus der es gekommen war, und brüllte wieder frustriert auf. »Der Tote Mann spielt noch mit!« rief ich Maya atemlos zu. »Mach schon, Dean!«
    Das Monster setzte zu einem neuen Angriff an, bevor der alte Mann die Tür aufbekam. Wir stürmten rein, rannten ihn um und fielen fast übereinander, als wir alle gleichzeitig versuchten, die Tür zuzuschlagen und die Riegel und Ketten vorzulegen. Als wenn alle Riegel dieser Welt etwas gegen das Monster ausgerichtet hätten!
    »Was geht hier vor, Mr. Garrett?« Dean war bleich und zitterte.
    »Weiß ich nicht. Ich wollte gerade schlafen gehen, als dieses Ding vom Himmel fiel.«
    »Ist es dasselbe, das Sie im Palast vom Oberboß gesehen haben?«
    »Das gleiche Ding, nur in einem anderen Kostüm.«
    »Ich glaube, ich möchte an dem Unternehmen nicht weiter beteiligt werden, Mr. Garrett. Solche Dinge passieren bei ihren normalen Fällen gewöhnlich nicht. Ich glaube, ich möchte gern nach Hause gehen und dort warten, bis es vorbei ist.«
    Er hatte wirklich die Hosen voll. »Das kann ich dir nicht verübeln, Dean. Aber zuerst müssen wir das Ding bitten, ein bißchen zurückzutreten.« Ich linste hinaus. Es war ruhiger geworden. Es sah so aus, als würde es sich etwas richtig Gemeines zusammenspinnen.
    Es stand auf der Straße und balancierte auf drei Beinen. Mit den anderen fünfen kratzte es sich. Die grünen Flecken auf seinen Beinen waren größer geworden und strahlten jetzt ein fluoreszierendes Licht aus. Je mehr es daran kratzte, desto wütender machten sie es.
    Gut. Vielleicht würde es uns ja vergessen.
    Es sprang das Haus an, als wollte es einen Überraschungsangriff starten.
    Und segelte mit lautem Geheul davon, als die mentale Fliegenklatsche es einfach so wegwischte. Wacklig stand es auf und kratzte sich heftig. »Ich werde mal kurz mit meinem toten Kumpel plaudern«, sagte ich zu Maya. »Warum hilfst du Dean nicht in der Küche?« Es war ein sanfter Hinweis.
    Der alte Knabe brauchte eine Weile, doch er verstand es, als ich ihm befahl, mir einen Bierkrug zu bringen.
    Das Haus bebte schon wieder. Draußen tobte ein wahrer Orkan des Zorns. Ich ging in das Zimmer des Toten Mannes, setzte mich auf den Stuhl, der dort für mich bereit stand, und betrachtete den alten Fettklops. Trotz all der Aufregung wirkte er nicht lebendiger als sonst. Man hätte nicht sagen können, ob er wach war oder schlief, wenn da nicht so eine Art elektrischer Spannung von ihm ausgegangen wäre. »Wenn du vielleicht mal eine Minute Zeit hättest«, sagte ich.
    Er war nicht er selbst. Sprich weiter, Garrett. Offenbar sparte er sich seine Verärgerung für das Ding da draußen auf.
    »Hast du eine Ahnung, was das da für ein Ding ist?«
    Ich nähre einen Verdacht. Aber ich habe noch nicht genug Beweise gesammelt, um Gewißheit zu haben. Der Verdacht gefällt mir nicht. Wenn das Ding das ist, was ich befürchte …
    Er sprach es nicht aus, aber er ließ nie was aus dem Sack, solange die vage Möglichkeit bestand, daß er es später wieder zurücknehmen mußte. Ich kannte die Antwort schon, aber ich fragte ihn trotzdem. »Und was ist das für ein Ding?« Vielleicht war er ja so abgelenkt, daß ihm etwas entschlüpfte.
    Noch nicht.
    »Kannst du nicht wenigstens dafür sorgen, daß es verschwindet?«
    Diese Macht habe ich nicht, Garrett. Du scheinst bereits das Nötige getan zu haben, um es zu entmutigen, obwohl es seine Entschlossenheit nur sehr langsam verliert.
    Ich wußte nicht genau, was er meinte, und spähte hinaus. Die Spinne war mehr damit

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