Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
um ein Haar auf ihren hohen Absätzen ausgerutscht wäre. Sie folgte Ians Blick und schnappte nach Luft.
»Die Aphrodite von Argos«, stieß sie atemlos hervor.
»Genau. Die italienische Regierung hat sie uns für sechs Monate geliehen.«
»Uns?«, flüsterte sie und starrte die Statue von unschätzbarem Wert an. Das Mondlicht fiel durch die in das Kuppeldach eingelassenen Oberlichter und tauchte den Raum und die Skulptur in weiches Licht. Der anmutig geneigte Oberkörper und die sanfte Miene der aus kaltem weißem Marmor gehauenen Aphrodite waren von geradezu berauschender Schönheit.
»Der Palais St. Germain gehört der Familie meines Großvaters. James Noble ist der Schirmherr des Museums. Seine Sammlung ist eines von vielen Geschenken an all jene, die seine Liebe zu antiker Kunst teilen. Ich gehöre ebenso wie meine Großmutter dem Vorstand des Museums an.«
Die Bewunderung und Ehrerbietung, mit der er die Statue betrachtete, verblüfften sie, wenn auch auf angenehme Weise. Normalerweise war er so schwer zu begeistern. Offenbar besaß Ian Noble Seiten, von denen sie nicht im Entferntesten etwas geahnt hätte.
»Du bist hingerissen von ihr«, stellte sie fest und dachte an die Miniaturausgabe der Statue in seinem Penthouse in Chicago.
»Wenn es ginge, würde sie mir gehören«, gestand er. In seinem Lächeln schien eine Spur Traurigkeit zu liegen. »Aber Aphrodite kann man nicht besitzen, nicht wahr? Zumindest sagt man mir das immer.«
Sie schluckte, während sie ein merkwürdiges Schwindelgefühl erfasste.
»Wieso liebst du genau diese Statue so sehr?«, fragte sie.
Er sah sie an. Seine klaren Züge wirkten im kalten Mondschein ebenso verführerisch wie die der Aphrodite.
»Abgesehen von der Kunstfertigkeit und der Schönheit? Vielleicht wegen dem, was sie tut.«
Francesca betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Sie badet, stimmt’s?«
Er nickte. Sie spürte seinen Blick auf ihr ruhen. »Sie vollzieht ihr tägliches Reinigungsritual. Aphrodite taucht jeden Tag ins Wasser ein, reinigt sich und erstrahlt in neuem Glanz. Das ist eine hübsche Fantasie, nicht?«
»Was meinst du damit?« Gebannt von seinem halb im Schatten liegenden Gesicht und dem Mondschein, der sich in seinen Augen fing, sah sie ihn an. Er hob die Hand. Seine Fingerspitzen fühlten sich warm auf ihrer Haut an, dennoch erschauderte sie unter seiner Berührung.
»Dass wir all unsere Sünden abwaschen könnten. Aber ich tilge die meinen immer noch, Francesca«, sagte er leise.
»Ian …« Mitgefühl durchströmte sie beim Klang seiner Stimme. Weshalb war er so felsenfest davon überzeugt, ein schlechter Mensch zu sein?
»Egal«, fuhr er fort und riss sie aus ihren Gedanken. Er wandte sich ihr zu, legte die Hände um ihre Taille und zog sie an sich. Ihre Augen weiteten sich. Dank ihrer hohen Absätze war sie wesentlich größer als sonst; so groß, dass sie seinen betonharten Schwanz an seinem linken Oberschenkel und seine Hoden spürte, die sich gegen ihren Unterleib pressten. Wie konnte er so hart sein, wo sie sich praktisch überhaupt nicht berührt hatten? War das Aphrodites Werk ?, fragte sie sich flüchtig.
Er hob ihr Kinn an, sodass ihr Gesicht in silbernes Mondlicht getaucht wurde. Ihr Herz begann zu hämmern, als er seine Hüfte nach vorn schob. Sämtliche Luft schien aus ihrer Lunge gepresst zu werden, als sie das volle Ausmaß seiner Erektion spürte. Seine Hände legten sich um ihre Hüften, dann neigte er den Kopf und strich mit den Lippen über ihren Mund, als wolle er ihren Atem in seine Lunge saugen.
»O Gott, ich will dich so sehr«, stieß er beinahe wütend hervor, ehe er sie an sich zog und seine Zunge zwischen ihre Lippen drängte. Es war, als stünde sie augenblicklich lichterloh in Flammen. Seine schiere Präsenz und sein Geschmack schienen sie völlig zu überwältigen. Sie taumelte leicht auf ihren hohen Absätzen. Er schloss die Arme fester um sie. Instinktiv schmiegte sie sich an seine festen Muskeln und seine eisenharte Erektion. Sie hatte noch nie einen Mann erlebt, der so erregt war. Hatte dieses Inferno den ganzen Tag über in ihm gewütet? Die ganze Woche?
Sie stöhnte, während ihr weiches feminines Fleisch in seiner erbarmungslosen maskulinen Hitze zerschmolz. Seine Hände wanderten über den Stoff ihres Wickelkleids, bis sie den Gürtel fanden. Als er seinen Kuss vertiefte, wurde Francesca regelrecht schwindlig vor Aufregung. Er löste sich von ihr und schob den Stoff zur Seite, sodass das
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