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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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und hitzig debattierter Punkt zwischen den beiden. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir damit gegen irgendwelche Firmenvorschriften verstoßen. Wir arbeiten doch in zwei völlig unterschiedlichen Abteilungen. Deshalb hat Ian bestimmt nichts dagegen.«
    »Und wenn schon«, platzte Francesca heraus und beugte sich mit gerunzelter Stirn vor. »Wieso muss jeder vor ihm auf die Knie gehen und ihm die Füße küssen? Sie beide haben jedes Recht der Welt, Ihr Leben genauso zu führen, wie Sie es sich vorstellen, und nicht wie es rein zufällig in Ian Nobles Weltbild passt.«
    Gewichtige Stille hing über dem Raum, als Francesca geendet hatte. Es dauerte einen Moment, bis sie merkte, dass Lucien auf einen Punkt hinter ihr starrte und Zoe sich wie in Zeitlupe auf ihrem Hocker umdrehte.
    Francesca schloss die Augen und holte tief Luft, obwohl ihre Lunge ihren Dienst zu versagen drohte. »Ian steht direkt hinter mir, stimmt’s?«, flüsterte sie. Luciens ausdruckslose Miene war Antwort genug.
    Beklommen drehte auch sie sich auf ihrem Barhocker um. Er stand genau zwischen der Tür und der Bar. Sie spürte, wie ihre mühsam gewahrte Fassade bei seinem Anblick einzustürzen begann und eine Sehnsucht in ihr aufwallte, die ihr den Atem raubte. Er trug einen tadellos sitzenden schwarzen Anzug, der seine maskuline Figur perfekt zur Geltung brachte, eines seiner geliebten weißen Hemden und eine silberfarbene Krawatte. Sein Gesicht war wie aus Marmor gemeißelt – bildschön, kalt und leidenschaftslos. Ganz im Gegensatz zu seinen Augen, die vor Hitze glühten, als er sie – und nur sie allein – aus den Schatten des schwach erleuchteten Restaurants betrachtete.
    »Wann bist du zurückgekommen?«, fragte sie und spürte, wie ihr Mund staubtrocken wurde.
    »Gerade eben«, antwortete er. »Mrs Hanson meinte, du hättest herkommen und dir die Lobby ansehen wollen. Als ich dich nirgendwo gesehen habe, wollte ich in mein Büro gehen, aber Pete, der Wachmann, meinte, eine junge Frau hätte den ganzen Nachmittag draußen gesessen, ins Leere gestarrt und immer wieder Fotos von der leeren Wand gemacht. Und dann hätte sie ihm erzählt, sie sei Malerin und müsse die Lichtverhältnisse prüfen.« War das etwa der Anflug eines Lächelns, das um seine Mundwinkel spielte? »Ich hatte den Eindruck, er war sich nicht ganz sicher, ob er eine Betriebsspionin oder eine Märchenfee vor sich hatte.«
    »Oh … verstehe«, sagte Francesca und warf Zoe einen besorgten Seitenblick zu. Hatte sie die beiden mit ihrer großen Klappe in Schwierigkeiten gebracht?
    »Und? Kleine Pause, Miss Charon?«, erkundigte sich Ian mit kühler Freundlichkeit.
    Zoe glitt von ihrem Hocker und strich sich den Rock glatt. »Ja, ich hatte gerade Pause, aber jetzt wird es Zeit, wieder zurück ins Büro zu gehen.«
    Ian nickte und wandte sich Lucien zu. »Ja. Diskretion ist in diesen Dingen immer angeraten«, sagte er und sah Lucien in die Augen.
    Lucien nickte, während Francesca verblüfft lauschte. Offenbar hatte Ian den beiden soeben grünes Licht gegeben, solange sie ihre Beziehung nicht an die große Glocke hängten.
    »Kann ich dich einen Moment sprechen? Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Ian zu Francesca, während Zoe sich an ihr vorbeischob – offenbar wollte sie die Gunst der Stunde nutzen und schnell verschwinden.
    »Ich … okay«, antwortete Francesca beklommen. Hatte sie sich ernsthaft eingebildet, sie könnte ihn aus ihren Gedanken und aus ihrem Herzen verbannen, nur weil sie sich ein bisschen gestritten hatten? Was war schon ihre Wut im Vergleich zu den unerklärlichen Gefühlen, die bei seinem Anblick in ihr aufwallten?
    Sie verabschiedete sich von Lucien und warf ihm ein entschuldigendes Lächeln zu, das Lucien jedoch mit einem aufmunternden Grinsen quittierte.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie, als sie ihm aus dem Restaurant und quer durch die Eingangshalle folgte. Sie hatte geglaubt, er führe sie in sein Büro, stattdessen trat er hinaus auf den Bürgersteig.
    »Ins Penthouse. Dort ist etwas, was ich dir gern zeigen will.«
    Sie blieb abrupt stehen und sah ihn an. Etwas flackerte in seiner ausdruckslosen Miene auf. Sie fragte sich, ob auch er sich daran erinnerte, dass er vor einigen Wochen genau dasselbe schon einmal zu ihr gesagt hatte – an jenem Abend, als sie sich hier, im Gebäude von Noble Enterprises, das erste Mal begegnet waren.
    »Ich will aber nicht mit dir in dein Penthouse gehen«, behauptete sie – eine glatte Lüge, denn ein

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