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Tenebra 1 - Dunkler Winter

Tenebra 1 - Dunkler Winter

Titel: Tenebra 1 - Dunkler Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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ihre Wirkung. Diese Dinge waren noch nicht ganz aus dem Gedächtnis des Volkes geschwunden. Da und dort hatte es ein paar abscheuliche Erscheinungen wie jene vom Hoppelinmoor gegeben, und das war erst einige Jahre her. Aber dies schien weit weg, und viele Menschen der Gegenwart wollten nichts davon wissen, wollten es nicht wahrhaben. Und niemand wusste, was dort draußen im Westen war.
    Gynost lag nicht allzu weit westlich und die Schlacht, die dort vor zweihundert Jahren ausgefochten worden war, hatte den Zauberer Shanhi gelehrt, dass ein Tritt mit dem Eisenschuh in die Magengrube allemal wirkungsvoller war als ein Zauberbann. Einige seiner Schöpfungen entkamen über das Meer nach Ctersi, und damit, dachte man, sei die Gefahr endgültig gebannt, denn dort gab es keinen Magier; überhaupt keine Menschen. Damit das Dunkel gedeihen konnte, mussten zwei Voraussetzungen erfüllt sein: ein Zauberer, der rohe, ungebändigte Kraft zielgerichtet bündeln und einsetzen konnte, und eine Quelle dieser Kraft. Shanhi war tot. Wie aber, wenn in jüngster Zeit ein neuer Magier aufgetreten war?
    Nun, geringere Magier gab es des öfteren. Hoppelinmoor hatte es bewiesen. Von Zeit zu Zeit wurde jemand geboren, der den Willen und die Fähigkeit besaß, Kraft zu sehen und zu formen. Aber es war ein weiter Schritt von ein paar tausend Kobolden zu einem Drachen. Oder einer Armee von Untoten, wie Shanhi sie erzeugt hatte. Kobolde sind schließlich natürliche Geschöpfe, und wenn man die Augen offen hält, kann man sie überall im Hügelland finden. Der Zauberer hatte sie nur organisieren und seinem Willen unterwerfen müssen. Natürliches Talent war vonnöten, Übung und Studium. Und Mana.
    Mana. Die Kraft, die der Magie Nahrung gibt. Nicht leicht zu finden, weil sie aus den Steinen der Erde selbst zu kommen scheint. Aus rauen Felsen und Erzen und tiefen Höhlen. Aber ohne sie kann kein Zauberer Magie wirken. Sie müssen in dem Stoff baden, sich damit anfüllen. Einige können es speichern, aber sie müssen den Vorrat auffüllen, um weiter zu arbeiten.
    Und das Talent ist selten, dank sei den Göttern. Je größer das Talent, desto mehr kann der Magier mit dem Mana bewirken, das er - oder sie - besitzt. Der Letzte -derjenige, gegen den wir kämpften - konnte mit Kobolden arbeiten und noch einiges mehr.
    Aber wirklich große Magie? Unnatürliche Wesen, Untote, vielleicht die Beherrschung des Wetters? Eine Zauneidechse nehmen und zu einem Feuersalamander machen? Einen Kobold mit einem Felsblock verheiraten und einen Troll hervorbringen? Viel schwieriger. Aber Shanhi beherrschte diese Kunst. Und dort draußen mochte es noch einen anderen geben, ihm ähnlich.
    Die Schwertjungfrau wandte sich zu Nathan und musterte ihn mit ruhigem Blick. »Ihr fragt, was es dort gibt, Hoheit. So weit wir unterrichtet sind, gibt es etwas Großes, das fliegt - ob Drache oder Roch, wissen wir nicht. Trolle, deren Zahl auf hundert geschätzt wird. Keine Untoten, wie es scheint, da Ctersi keine menschlichen Siedlungen besitzt. Das wird sich ändern, wenn er hier Fuß fasst. Und Kobolde, natürlich, darunter sicherlich auch solche von unnatürlichem Wuchs. Insgesamt vielleicht zwanzigtausend. Vermutlich ein Sortiment veränderter Tiere, die hauptsächlich als Reittiere dienen dürften. Schiffe zur Beförderung von allen.«
    Die Aufzählung wurde schweigend aufgenommen. Jemand hustete. Füßescharren. Nathan versuchte sie mit einem durchbohrenden Blick aus der Fassung zu bringen, aber sie ließ sich auf dieses Spiel nicht ein und richtete ihren Blick wieder auf Ruane. Dieser saß mit gerunzelter Stirn und starrte ihr in die Augen, offenbar im Zweifel, wie weit er ihren Angaben Glauben schenken sollte.
    Aber Fürst Nathan ließ sich nicht ausschließen. Er betrat das Podium, setzte sich auf den großen Thronsessel in der Mitte und wandte sich zur Seite, wo Ruane saß. Er legte die Hände zusammen und sprach zum Grafen, als wäre er mit ihm allein, doch trug seine volltönende Stimme durch den ganzen Saal. »Das scheint in der Tat ein ernster Fall zu sein und wie die Schwester uns erzählt, drängt die Zeit. Ich würde Euch in jedem Fall drängen, den Weg der Ehre zu beschreiten, lieber Graf, doch dürfen wir den Ansporn einer zusätzlichen Notwendigkeit nicht außer Acht lassen. Der Orimentpass wird innerhalb der nächsten zwei Monate durch Schnee unpassierbar sein. Also bleibt Euch kaum genug Zeit, Eure Vorbereitungen zu treffen.«
    Ruane hatte ihm in einer Haltung

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