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Tenebra 1 - Dunkler Winter

Tenebra 1 - Dunkler Winter

Titel: Tenebra 1 - Dunkler Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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es gibt nur einen, und der Zauberer muss ein halbes Jahr gebraucht haben, um ihn so groß wachsen zu lassen«, fuhr sie fort, als wollte sie sich selbst ermutigen. »Vielleicht ist er nicht so mächtig wie er glaubt.«
    Vielleicht. Ein paar Tage später kamen sie, uns zu überrennen.
     

  KAPITEL XIV
    Natürlich waren sie bei Nacht gekommen. Das passte. Also verringerten wir die Wachen tagsüber, und die Verteidiger der Festung wurden aufgefordert, tagsüber zu schlafen, wenn die Lage es erlaubte. Der Orden hatte die wahrscheinlichsten Landungsstreifen mit zugespitzten Pfählen, Fallgruben und anderen Hindernissen präpariert, und natürlich gab es dort keine Straßen. Aber Ausfälle, um die Angreifer in Scharmützel zu verwickeln und ihre Vorratslager zu plündern, waren strikt verboten. Überfälle auf das Dunkel versorgten es nur mit Gefallenen, die es als Untote gegen uns einsetzen konnte.
    Am dritten Nachmittag schienen die niedrigen Anhöhen im Südosten Warzen zu bekommen, die sich gleichmäßig ausbreiteten, bis sie auf den Fluss trafen und einen unvollkommenen Halbkreis von etwa fünfhundert Schritten Radius mit der Festung im Zentrum bildeten. Wir waren wieder auf dem Bergfried, unserem Ausguck, und von dieser Höhe waren die Tätigkeiten deutlich zu erkennen. Lange, niedrige Schuppen aus Planken, auf denen Punkte wie Ameisen krabbelten. Die sinkende Sonne ließ von Zeit zu Zeit etwas aufblinken, aber dann wurden sie nach und nach zu einem stumpfen Braun. Selbst aus der Entfernung war es nicht schwierig, eine Erklärung zu finden. Die beweglichen, aus Planken zusammengenagelten Schuppen wurden mit Metallplatten und dann mit steifen Rinderhäuten abgedeckt, die später mit Wasser übergossen wurden. Das Ergebnis dieser Bemühungen wurde eine Sau genannt. Jede wurde auf Rollen fortbewegt, mit Angriffstruppen gefüllt und bis zum Rand des Grabens vorgeschoben. Dort würde die mühsame Arbeit beginnen, den Graben mit Steinen aufzufüllen, die von rückwärts herangeschafft wurden, wahrscheinlich in anderen Säuen. Diese wurden wie Bergwerksstollen von innen mit starken Rundhölzern abgestützt - oder, wenn sie von Kobolden konstruiert wurden, mit Eisenträgern. Selbst in diesem Fall würden die auf den Mauern stehenden Wurfmaschinen versuchen, sie mit schweren Steinen zu zerschmettern und mit Brandpfeilen zu verbrennen. Es würde Opfer geben, und trotzdem würde das einzige Ergebnis aller Arbeit und Mühe dies sein, dass die Belagerer vor den unüberwindlichen Mauern stünden.
    Sie brauchten zwei Tage und Nächte zum Bau der Säue. Rasche Arbeit, die nur möglich war, weil sie die vorgefertigten Balken, Rundhölzer und Planken mitgebracht hatten. In der dritten Nacht begannen die Säue über den sanft abfallenden Hang gegen Ys vorzurücken. Das war wirklich schnell.
    Außer den Bedienungsmannschaften der Wurfmaschinen konnte bis dahin niemand etwas tun. Wir blieben oben auf unserem Ausguck und beobachteten die Vorgänge, bejubelten die gelegentlichen Treffer der Wurfmaschinen. Mussten aber auch erkennen, dass ein bewegliches Ziel mit einer stationären Steinschleuder schwer zu treffen ist. Und Streifschüsse nichts gegen die Säue vermochten. Ein paar von ihnen wurden durch Volltreffer zum Stillstand gebracht und blieben liegen, aufgebrochen wie zertretene Käfer. Als die Mannschaften herauskrabbelten, wurden sie von Bogen- und Armbrustschützen mit Geschossen eingedeckt, die eine Anzahl von ihnen zu Boden streckten. Die anderen brachten sich in Sicherheit. Eine Wurfmaschine schleudert ihre Geschosse in einem vorgegebenen ballistischen Bogen, der nur durch unterschiedliche Größen und Gewichte der Steingeschosse ein wenig variiert werden kann. Sobald die Säue innerhalb des Bogens waren, konnten sie nicht mehr getroffen werden. Zwölf von ihnen wurden an den Rand des Grabens vorgeschoben und Steinbrocken regneten hinein.
    Sie konnten arbeiten, diese Kobolde, und sie verstanden sich auf alle Aspekte des Bergbaus. In der Finsternis der folgenden Nacht schafften sie weitere Steinbrocken zu den Säuen heran, die über der Lücke kauerten und von einer vorteilhaft aufgestellten Gefechtslinie gegen Ausfälle der Verteidiger geschützt wurden. Langsam und unerbittlich begann sich die Lücke zu füllen. Und Schwester Winterridge beobachtete jeden Morgen die Ergebnisse der nächtlichen Arbeit mit ruhiger Besonnenheit.
    »Sie sind wieder ein Stück vorgerückt«, bemerkte ich. »Jetzt stehen sie auf dem

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