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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Oberbefehlshaber und hat seine Leute überall platziert, wo er es konnte. Was wird wohl geschehen, wenn Sie den Kopf austauschen und der Rest des Körpers nicht bereit ist, den neuen Impulsen zu folgen? Wir sind in einer schwierigen, sehr kritischen Situation. Die Sphäre ist noch niemals in ihrer Geschichte dermaßen bedroht worden.«
    Soerensen wollte etwas sagen, doch Suchowka ließ ihn nicht.
    »Sie haben Recht: Es gäbe jetzt und hier möglicherweise bessere Männer an der Spitze der Flotte als Sikorsky. Ob ich die bessere Alternative wäre, will ich einmal dahingestellt sein lassen. Doch bedenken Sie die Konsequenzen eines Palastputsches: Sie müssen Hunderte von Sikorskys Geschöpfen auswechseln, wenn Sie neue Loyalität erzeugen wollen. Hunderte von hochrangigen Offizieren, von denen sicher mehr als die Hälfte fehlbesetzt sind – die andere Hälfte aber keinesfalls! Wir brauchen jetzt jeden einigermaßen fähigen Offizier an seiner Stelle. Was wir uns nicht leisten können, ist, irgendjemanden zu frustrieren oder vor den Kopf zu stoßen, der möglicherweise eines der neu in Dienst gestellten Raumschiffe kommandieren könnte.«
    Soerensen schürzte die Lippen. Er konnte sich offenbar den Argumenten des Geheimdienstchefs nicht völlig entziehen. Ein unsicherer Ausdruck trat in seine Augen.
    »Sie meinen … meinen Sie wirklich, dass es so schlecht aussieht … dass wir so geringe Chancen haben, uns letztlich erfolgreich zu wehren?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Die Erkundungsmission soll helfen, die notwendigen Informationen zu sammeln, damit wir etwas mehr Gewissheit haben. Aber auf der Basis dessen, was wir bis jetzt wissen, bin ich nicht optimistisch.«
    Suchowka beugte sich vor.
    »Verstehen Sie, wie wichtig es ist, dass Sikorsky da bleibt, wo er ist? Wir haben für diese politischen Ränkespiele jetzt keine Zeit! Sehen Sie doch, was bereits passiert: Er wird durch die Umstände gezwungen, auch von ihm ungeliebte Offiziere zu befördern und mit wichtigen Aufgaben zu betrauen! Haark ist ein gutes Beispiel dafür, auch, wenn Sikorsky es eher als Selbstmordkommando ansieht, mit dem er ihn loswerden kann.«
    »Sie aber nicht?«
    Suchowka lächelte. »Nein. Sonst würde ich nicht meine engste Mitarbeiterin mit auf die Reise schicken. In Haark steckt so einiges, und es wurde höchste Zeit, dass wir uns dieses Potenzials bedienten. Mir ist egal, warum Sikorsky ihn zum Kommandanten der Scoutmission ernannt hat – was allein zählt, ist die Tatsache, dass er es getan hat. Und er wird zurückkommen.«
    Soerensen seufzte und blickte wieder in die Flammen des elektrischen Kamins.
    »Also werden Sie mir bei einem Versuch, Sikorsky zu beseitigen, nicht behilflich sein?«
    »Hätten Sie mich zu einem anderen Zeitpunkt gefragt – nicht im Krieg, meine ich – dann wäre ich vielleicht in Versuchung geraten. Aber so … nein, ich stehe nicht zur Verfügung.«
    »Das muss ich akzeptieren.«
    »Freut mich, Direktor. Ich freue mich umso mehr, dass Sie erst mit mir im Vertrauen darüber gesprochen haben. Ich werde über den Inhalt dieses Gesprächs kein Wort verlieren.«
    Der Direktor nickte. »Bevor Sie gehen, habe ich noch eine Information für Sie, Admiral.«
    Suchowka kniff die Augen zusammen. »Ihr Tonfall macht mir Sorge.«
    »Das sollte er auch. Ungeachtet der Frage von Sikorskys Verbleib ist das Sphärenparlament in heller Aufregung. Gut, die meisten Abgeordneten sind gekauft, aber der Druck der Medien, ja sogar der Parteien wächst mit jeder Stunde. Sikorsky ist furchtbar unbeliebt, und jetzt organisiert er einen großen Schlag gegen den Feind. Die Leute haben Angst – sie haben Angst vor einem Fortgang des Krieges und Angst vor Sikorsky.«
    »Das ändert nichts an meinen Argumenten.«
    »Das habe ich auch nicht beabsichtigt. Aber was wir jetzt haben, ist eine immer stärker werdende pazifistische Welle im Parlament. Fragen werden laut, zum Beispiel, ob dieser Krieg nicht eigentlich von uns provoziert worden ist und ob man nicht den Verhandlungsweg suchen sollte.«
    Suchowka schnaubte. »Provoziert von uns? Absurd!«
    »Dies ist die Zeit der Verschwörungstheoretiker«, gab Soerensen zu bedenken. »Sie haben selbst gehört, wie die Gerüchteküche brodelt. Sikorsky wird alles zugetraut. Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter.«
    »Was wollen Sie mir sagen?«
    »Je nach dem Ergebnis der Erkundungsmission wird das Kolonialkomitee des Sphärenparlaments möglicherweise dafür plädieren, den

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