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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Angriff auf Ambius zu verzögern und stattdessen eine diplomatische Mission zu entsenden. Es gibt einige sehr lautstarke Abgeordnete, die die Medienklaviatur mit Perfektion beherrschen. Es ist für das Direktorium zurzeit nicht möglich, da allzu sehr den Deckel drauf zu halten.« Soerensen räusperte sich. »Rein theoretisch hat das Parlament das Recht, Direktoren abzuberufen.«
    »Das ist seit über 120 Jahren nicht mehr passiert!«, wandte Suchowka ein.
    »Es hat seit über 120 Jahren auch keine existenzielle Krise wie diese hier gegeben«, entgegnete der Direktor. »Und seit meine Familie viele ihrer Besitzungen am Rand verloren hat, stehe ich ziemlich weit oben auf der Abschussliste.«
    Das waren schlechte Neuigkeiten, und Suchowka tadelte sich selbst, diesen Entwicklungen nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Das Parlament war seit Dekaden nur eine Alibiveranstaltung, ein gigantischer Rummel ohne echte Macht, kontrolliert durch die Familien. Er hatte es nicht auf seinem mentalen Radar gehabt. Er machte sich eine gedankliche Notiz, sogleich nach seiner Rückkehr ins Hauptquartier eine Abteilung auf die Sache anzusetzen.
    Wenn es dafür nicht schon zu spät war …
    »Nennen Sie mir Namen, Direktor!«, forderte er Soerensen auf.
    »Rechnen Sie damit, dass die Vorsitzende der Sozialen Kolonialpartei, Beverly Splett, prominenter wird. Sie hat sich vor drei Wochen zur Vorsitzenden des Kolonialkomitees machen lassen und mischt das Parlament ganz schön auf. Das Direktorium hat schon überlegt, sie zur Vizedirektorin zu ernennen.«
    »Umarmen und ganz fest drücken, ja?«, meinte Suchowka sarkastisch. Soerensen zuckte mit den Schultern.
    »Das hat in der Vergangenheit mit Unruhestiftern ganz gut geklappt. Ein Posten, Prestige, ein wenig echte Macht – die meisten waren damit zufrieden.«
    »Wird sie das auch sein?«
    Soerensen schüttelte den Kopf. »Meine Kollegen sind der Ansicht, ich aber habe meine Zweifel. Sie ist eine Fanatikerin, war bisher in ihrer eigenen Partei eher ungeliebt und ist nur deswegen so weit gekommen, weil sie ganz schön das Maul aufreißen kann. Aber sie hält sich für eine Revolutionärin und ich befürchte, dass sie diesen Krieg als willkommene Gelegenheit für ein paar ›notwendige Veränderungen‹ ansieht.«
    »Damit unterscheidet Sie sich ja offenbar kaum von Ihnen«, spöttelte Suchowka. Soerensen verzog das Gesicht.
    »Sehr witzig. Haben Sie ein Auge auf Splett! Das Direktorium wird sie zur Vizedirektorin machen und sie wird annehmen. Aber das wird ihr nicht reichen. Sie will ganz nach oben, und was käme bei den ängstlichen Massen besser an, als ein revolutionärer Friedensengel?«
    Suchowka sah das Problem. »Ich versichere Ihnen, dass ich sofort ausreichende Ressourcen auf die Sache verwenden werde.«
    »Wenn es nicht schon zu spät dafür ist«, echote Soerensen unwissentlich Suchowkas Befürchtungen.
    Für einen kurzen Augenblick stellte sich Stille ein.
    »Wir sollten diese Gespräche hin und wieder wiederholen«, schlug Suchowka schließlich vor und erhob sich. Der Direktor tat es ihm gleich und reichte ihm die Hand.
    »Das sollten wir, Admiral. Das sollten wir auf alle Fälle.«

 
10 Ambius
     
    Als die Takamisakari die notwendige relativistische Geschwindigkeit erreicht hatte, brummten die mächtigen Generatoren auf und ließen das große Schiff erzittern. Die Vibrationen pflanzten sich durch den ganzen Druckkörper fort und waren auch auf der kleinen Brücke spürbar. Während Capitaine Salman Burad in stoischer Gelassenheit auf die Instrumente blickte und sich nichts anmerken ließ, wechselten die übrigen Anwesenden den einen oder anderen besorgten Blick. Die Tatsache, dass der Ingenieur sich nicht aufregte, war schließlich beruhigend genug, zumindest für Haark, der leicht erhöht direkt hinter Bilgür saß und ihr über den Kopf schaute. Die Pilotin flog dieses massive Ungetüm zum ersten Mal in den Hyperraum und hatte offenbar keine großen Probleme damit. Haark hatte ihrer Akte entnehmen können, dass sie früher vor allem große Transporteinheiten der Raumlandetruppen geflogen hatte. Sie war die beste Wahl für die Takamisakari . Der letzte noch lebende Brückenbauerpilot war 122 und lebte in einem Altersheim. Er hatte selbst die Brückenbauer nur im Simulator geflogen, so lange waren die drei Raumgiganten bereits eingemottet gewesen.
    »Hyperraumschwelle überschritten«, meldete Bilgür mit leichter Aufregung in der Stimme. Das vom Generator

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