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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Gewissen.«
    Den letzten Satz hatte sie leise gesagt. Maschek kannte die Vorgeschichte. Er wollte widersprechen, besann sich dann aber eines Besseren. Er sah ein, dass er Rahel nicht mehr würde umstimmen können.
    »Also gut. Wie gehen wir vor?«
    Rahel schaute bereits wieder durch das Fernglas.
    »Wir müssen uns erstmal solche Kleidung besorgen – was die Menschen dort tragen, erinnert mich an eine Toga oder einen Umhang, und ich sollte so etwas Ähnliches haben. Dann müssen wir herausfinden, wo sie sich bewegen und ob es irgendwo Kontrollen gibt. Das Schwierigste wird sein, den Zugang zum Areal zu bekommen. Es scheint drei zu geben, nach dem, was ich bisher gesehen habe, von denen wird aber nur einer von Menschen benutzt. Es gibt aber offensichtlich keine Form der Identifikation, die ich erkennen kann.«
    »Vielleicht etwas Implantiertes?«, mutmaßte Maschek.
    »Das wäre möglich. Wir müssen Messinstrumente aus dem Lager holen, dann können wir solche Impulse identifizieren. Ich habe noch inaktive Kommandoimplantate, die man umprogrammieren könnte.«
    Maschek verzog das Gesicht. »Den ganzen Weg zurück zum Lager?«
    »Den ganzen Weg zurück, ja. Es nützt uns nichts, schlecht vorbereitet ein solches Wagnis einzugehen.«
    Der Mann seufzte. »Also gut. So bleiben wir beschäftigt und die anderen haben etwas, worüber sie nachdenken können. Es wird zumindest die Spannung aufrecht erhalten, und damit auch die Moral.«
    Rahel nickte anerkennend.
    »Ich sehe, Sie verstehen mich!«
    Sie blieben noch zwei Stunden und beobachteten weiter, ehe sie sich auf den Rückweg machten.

 
12 Ambius
     
    Das Tentakelschiff weckte unangenehme Erinnerungen in Jonathan Haark, als er es auf dem Radar betrachtete. Es ähnelte in seiner Form sehr stark dem Erkundungskreuzer, mit dem er es vor einigen Monaten im Arbedian-System zu tun gehabt hatte. Obgleich er nicht zu jenen gehörte, die versucht hatten, die dortigen Erlebnisse zu verdrängen, schoben sich die Erinnerungen jetzt mit aller Macht wieder in sein Bewusstsein – die unnachgiebige Kraft, mit der das Scoutschiff sich durch das System fortbewegt hatte, erst die Napoleon unter Capitaine Esterhazy ins Verderben geschickt, dann unzählige Prospektoren und die Bergwerkstation des Systems angegriffen, bis schließlich die Admiral Malu aufgetaucht war und den Angreifer in sein letztes Gefecht verwickelt hatte. Ein Gefecht, dem beide Schiffe zum Opfer gefallen waren. Zu keinem Zeitpunkt hatte der Feind auf Funksprüche geantwortet, weder auf die seinen noch auf die von Esterhazy. Zu keinem Zeitpunkt hatte der Angreifer angedeutet, den Kampf abbrechen zu wollen. Er hatte bis zu seiner vollständigen Vernichtung weiter angegriffen, und daran musste Haark nun unwillkürlich denken.
    Er entspannte seine Hände, als er merkte, dass sie sich um die Lehnen seines Sessels gekrampft hatten. Er spürte, dass Tamara Liks Blick auf ihm ruhte und er nahm sich einen Moment, ihr beruhigend zu zulächeln. »Ich bin in Ordnung«, murmelte er schließlich mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, doch Lik deutete ein Nicken an und wandte sich wieder ab.
    Das Botschaftsschiff, so nannte Haark es in Ermangelung eines besseren Namens, war deutlich kleiner als der Scout von damals, es flog, seit es sich im äußeren Bereich des Systems befand, recht langsam, und nichts deutete auch nur ansatzweise auf aktivierte Waffensysteme hin. Bilgür hatte sich zuversichtlich geäußert, den Gegner schwer beschädigen zu können, ehe er auch nur einen Mucks machte – die Raketenbatterien der Takamisakari waren feuerbereit und konnten binnen weniger Augenblicke Salven tödlicher Projektile abfeuern. Doch das andere Schiff machte wirklich nicht die geringsten Anstalten, militärisch vorzugehen. Wollte man ein Bild bemühen, dann bekam man unwillkürlich den Eindruck, dass es sich vor den Terranern auf den Rücken gedreht hatte und ihnen den Bauch zeigte.
    Haark war das nur recht. »Status?«
    »Normale Energiewerte. Das Tentakelschiff hat die genannten Koordinaten fast erreicht und reduziert weiter die Geschwindigkeit. Sie befinden sich exakt in dem von uns vorgegebenen Vektor. Es gibt nicht einmal eine kleine Abweichung. Gute Navigationsarbeit.«
    »Zeichnen Sie alles auf.«
    »Aufzeichnung läuft seit Beginn.«
    »Capitaine, der Tentakel ruft uns.«
    Mittlerweile war der Abstand zwischen den beiden Schiffen dermaßen geschrumpft, dass eine fast unterbrechungsfreie Kommunikation zwischen ihnen möglich

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