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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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war beängstigend, wie zielsicher er menschliche Gestik nachahmte.
    »Ich habe es geahnt, Capitaine, und ich bin untröstlich. Sicher haben Euch Eure Oberen über die wahren Hintergründe nicht in Kenntnis gesetzt – oder die Nachricht von der fatalen Ursache unseres Konfliktes ist gar niemals bis in die Sphäre gelangt! Ich muss mich entschuldigen! Obgleich ich es mir fest vorgenommen hatte, wäre ich beinahe selbst Ursache für ein weiteres Missverständnis geworden! Das ist eine schmachvolle Erkenntnis, ja bedrückend, denn sie zeigt, wie fehlbar ich doch trotz alle meiner sorgfältigen Vorbereitung und Ausbildung bin! Erneut meine Entschuldigung, Capitaine, und mein tief empfundener Dank, dass Ihr mich auf diesen potentiell fatalen faux pas aufmerksam gemacht habt! Ihr scheint letztendlich doch der bessere Diplomat von uns beiden zu sein!«
    Haark schwirrte schon wieder der Kopf ob der Wortflut aus dem Tentakelschiff. Er begann sich zu wünschen, auf keinen Fall der Delegation nach Lydos anzugehören, allein schon, um diesen verbalen Wellen künftig nicht mehr ausgesetzt zu sein.
    »Nun, ja, ist in Ordnung«, stammelte er hervor. »Was ist denn aber nun mit meiner Frage?«
    »Ja, ja, natürlich. Lieber Capitaine, wir haben die Irdische Sphäre gar nicht angegriffen – die Sphäre hat uns attackiert!«
    Haark hoffte, dass er sich genügend im Griff hatte, um nicht wie ein Idiot auf den Schirm zu starren und seine Verwunderung allzu offensichtlich werden zu lassen. Er hatte das Gefühl, dass die Tentakel seine Mimik sehr exakt zu lesen imstande waren.
    »Was … wir … das ist …«
    »Ihr habt es nicht gewusst.«
    »Nein, ich …«
    »Capitaine, beratet Euch mit Euren Vorgesetzten, das rate ich Euch in allem Ernst. Ich erwarte von Euch keine Stellungnahme und weiß, dass Ihr auf eine diplomatische Mission wahrscheinlich nur unzureichend vorbereitet seid und mein Angebot Euch überrumpelt hat. Bitte, sagt nichts weiter. Kehrt nach Terra zurück und unterbreitet mein Angebot. Stellt eine Gruppe fähiger Diplomaten zusammen und fliegt nach Lydos. Dort wollen wir in Ruhe und im Schweigen der Waffen alle strittigen Punkte klären. Meine Einladung an Euch persönlich, diese Mission zu begleiten, bleibt bestehen.«
    Haark fühlte sich nicken und eine Grußformel murmeln. Dann wurde der Bildschirm schwarz.
    Er sah in die Runde und las das gleiche Erstaunen und Unverständnis in den Gesichtern der Brückenbesatzung. Es brauchte einige Augenblicke, bis Haark sich wieder gesammelt hatte und in der Lage war, den unausweichlichen Befehl zu geben.
    »Lieutenant Bilgür, wir kehren nach Terra zurück. Das Direktorium muss von diesem Angebot so schnell wie möglich erfahren.«
    Die Pilotin bestätigte seinen Befehl. Haark wandte sich an Lik.
    »In zehn Minuten in DeBurenbergs Kabine. Sorgen Sie dafür, dass Frazier auch da sein wird.«
    Exakt zehn Minuten später versammelten sie sich in der Kabine des Wissenschaftlers, der über diesen Auflauf sichtlich ungehalten war.
    »Ich habe zu arbeiten!«
    »Deswegen sind wir hier«, erklärte Haark. »Tun Sie Ihre Arbeit und sagen Sie mir, was Sie bisher herausgefunden haben.«
    »Das ist nicht meine Arbeit.«
    »Sie sollten es schnell dazu machen, sonst haben Sie bald keine Probleme mehr, die Sie lösen könnten – oder nichts, was Ihnen hilft, sich ihrer anzunehmen.«
    DeBurenberg dachte eine Sekunde darüber nach und fügte sich dann in das Unvermeidliche.
    »Ich kann Ihnen nichts zu dem Gespräch sagen, das Sie mit dem Alien führten.«
    »Das weiß ich. Ich kann selbst nichts dazu sagen. Ich möchte erst einmal eines wissen: Haben Sie irgendwelche Informationen über ein Zusammentreffen mit den Tentakeln vor Beginn der Invasion?«
    »Nein. Nach meinen Informationen waren es in der Tat Sie im Arbedian-System, dem zuallererst die Existenz der Aliens gemeldet wurde – kurz darauf gefolgt von Lydos und den anderen Systemen.«
    »Keine Hinweise, keine Andeutungen, keine Korrelationen?«
    »Nein. Das heißt aber nicht, dass so etwas nicht trotzdem geschehen sein könnte. Ich habe Zugriff auf viele Datenbanken und Informationsquellen, aber sicher nicht auf alle. Wenn Sikorsky etwas mit der höchsten Sicherheitsstufe deklariert, bekomme ich keinen Zugang. Ich denke, dass, sollte es einen solchen Kontakt gegeben haben, dieser sicher die höchste Stufe bekommen hätte.«
    »So etwas lässt sich nicht hundertprozentig geheim halten!«, wandte Lik ein.
    DeBurenberg sagte nichts, er hatte

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