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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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schon während der ganzen Zeit, die die beiden auf der anstrengenden Reise in die Nähe des Tempels miteinander verbracht hatten, als ausgesprochen pflegeleicht erwiesen. Rahel wusste nicht, ob er meinte, etwas gut machen zu müssen, ob Wielands Tat ihm immer noch nachhing und er sich verantwortlich fühlte. Sie hatte ihn einmal darauf angesprochen, und obgleich er sein Bedauern über die Tat bekräftigt hatte, war er doch auch der Ansicht gewesen, dass sie unvorhersehbar gewesen war. Dennoch schien er die Möglichkeit, sich vor den Augen der anderen Flüchtlinge in gewisser Hinsicht rehabilitieren zu können, durchaus gerne anzunehmen. Dass sie ein gemeinsamer Hass gegen die Invasoren verband, deren Grausamkeiten sie beide hatten beobachten können, kam sicher noch hinzu. Es war hilfreich, jemanden wie ihn dabei zu haben, befand Tooma. Der Sergent hatte eine gute Ausbildung genossen, wenngleich es ihm an Kampferfahrung fehlte, und er war körperlich in sehr guter Form. Eine Kompanie von Männern seines Typs, und sie konnte den Planet aus den Angeln heben.
    Oder zumindest fast.
    Die Schilderungen des Sergents über das, was er auf dem Weg hierher zu Gesicht bekommen hatte, waren zugleich bedrückend wie auch verwirrend. Er hatte auf dem Weg zum Tempel viele weitere Informationen hinzugefügt, Details größtenteils, aber sie hatten ein Gesamtbild geformt, mit dem Rahel ehrlich gesagt nicht viel anfangen konnte. Alles deutete darauf hin, dass die Tentakel auf der einen Seite ruchlose und rücksichtslose Eroberer waren, die die Menschen auf Lydos für nicht viel mehr als als Rohstoff für die Aufzucht ihres eigenen Nachwuchses benötigten. Doch viele andere Beobachtungen Mascheks wiesen darauf hin, dass sie offenbar gleichzeitig eine Art friedlicher Koexistenz anstrebten. Die seltsamen Beobachtungen, die sie beim Tempel gemacht hatten, deuteten ebenfalls in diese Richtung. Rahel konnte diese Gegensätze nur schwerlich miteinander in Einklang bringen. Langsam reifte ein Gedanke in ihr. Noch während sie neben dem Sergenten auf dem Boden lag und den Tempel und das Treiben um ihn herum beobachtete, zwang sich ihr eine Idee förmlich auf. Es war der reine Wahnsinn, wie sie sich selbst sagte, aber der Gedanke war zu attraktiv, um einfach beiseite geschoben zu werden. Schließlich konnte sie nicht mehr an sich halten und musste Maschek davon erzählen.
    »Es gibt natürlich noch etwas anderes, was wir mit diesem Tempel machen können«, wisperte sie.
    Der Sergent legte das Fernglas ab und sah sie an.
    »Und das wäre?«
    »Wir greifen nicht an, sondern nutzen die Gelegenheit, um den Feind auszukundschaften.«
    Maschek runzelte die Stirn. »Welche Gelegenheit?«
    Rahel deutete in Richtung Tempel. »Da laufen verdammt viele Menschen rum und sie sehen nicht sehr unterdrückt aus. Wir könnten einen der Unseren dorthin schicken und uns unter sie mischen – kundschaften. Fragen stellen oder nur beobachten. Informationen sammeln.«
    Maschek schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Das hat tatsächlich etwas für sich. Es besteht aber sicher eine große Gefahr, dass unser Kundschafter dabei enttarnt wird. Und wir haben keine großartige Möglichkeit, ihn dann wieder herauszuholen.«
    »Eine Möglichkeit schon: Wir planen weiterhin unseren großen Angriff und benutzen ihn im Notfall, um genügend Verwirrung zu stiften, damit unser Scout entfliehen kann. Viel mehr können wir aber tatsächlich nicht anbieten.«
    »Es wird ein Freiwilliger sein müssen.«
    »Eine Freiwillige.«
    Maschek schaute Tooma halb erschrocken, halb verärgert an.
    »Es mag mir ja nicht zustehen, aber ich denke nicht, dass es immer eine gute Idee ist, von der Front zu führen. Die Flüchtlinge brauchen Sie!«
    »Die Flüchtlinge brauchen eine Chance, die sie nicht haben. Diese Welt ist fest in den Händen der Tentakel, machen wir uns da doch bitte keine Illusionen. Ob ich da bin oder nicht, das ändert nichts an der Perspektive. Doch wenn wir etwas herausfinden könnten, was unsere Überlebenschancen verbessert, dann sollten wird das jetzt tun, und zwar schnell. Ich werde vorsichtig sein und verschwinden, sobald ich den Verdacht habe, auffallen zu müssen. Aber ich muss es selbst tun.«
    »Dafür gibt es kein gutes Argument.«
    »Aber auch keines dagegen.«
    »Das ist albern.«
    Tooma öffnete den Mund, schluckte dann aber eine ebenso sinnlose wie scharfe Entgegnung wieder herunter. »Ich mach es. Es war meine Idee. Ich habe schon genug Leben auf dem

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