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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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chemischen Treibstoff beschleunigenden Projektile war beachtlich, doch das war in dieser Umgebung irrelevant. Trotzdem hatten die Schützen die beiden ersten Schüsse auf maximale Brenndauer gestellt, damit die Geschosse so tief wie möglich in den Körper des Setzlingproduzenten eindrangen, ehe sie detonierten. Sie hofften, danach noch Zeit für zwei weitere Granaten zu haben.
    Rahel Tooma war keinesfalls untätig. Sie hielt eine Thermitladung in der Hand. Die Servos ihrer Kampfrüstung konnten durch eine simple Schaltung auf Wurfmodus gestellt werden, sie würden ihren rechten Arm dabei unterstützten, die Ladung weit und genau zu werfen. Es würde in jedem Falle genügen, den Körper der Monstrosität zu treffen, wenngleich die Ladung sicher nicht eindringen würde. Das musste sie aber auch nicht, da sie mit einem Aufschlagzünder versehen war. Der würde die sofortige Detonation auslösen. Rahel rechnete damit, mindestens vier der Ladungen werfen zu können, wenn die beiden Männer ihr die Tentakel lange genug vom Leib hielten.
    »Sind wir soweit?«, vergewisserte sie sich.
    »Geben Sie das Kommando«, erwiderten beide Soldaten wie mit einer Stimme.
    »Dann Feuer!«
    Die beiden Granatwerfer gaben ein dumpfes »Whuuump!« von sich, als die Soldaten feuerten. Die Servos in Rahels Anzug jaulten hörbar auf, als sie die erste Ladung auf das Wesen schleuderte. Die Granate beschrieb noch einen exakten Bogen und fiel auf die Haut des Setzlingproduzenten zu, während die beiden beschleunigten Granaten sich bereits in den massigen Leib gebohrt hatten und unmittelbar darauf detoniert waren.
    Das Entsetzliche daran war, dass man von der Wirkung der Explosionen erst gar nichts sah. Es gab lediglich zwei runde, rötliche Einschusslöcher, wo sich die Geschosse hineinkatapultiert hatten.
    Dann erbebte der massige Leib sichtlich und ein helles, kaum hörbares Kreischen rang sich aus dem Mund des Wesens. Unterdessen explodierte Rahels Ladung auf der Haut des Megatentakels und riss große Fladen verbrannten oder verkochten Fleisches aus diesem heraus. Aber sonst …
    Endlich die Erlösung: Zunächst schwappte aus den beiden Einschussöffnungen, dann – mit grausamer Wucht – auch aus dem Mund des Monstrums ein Brei glühender Innereien hervor. Ein entsetzlicher Gestank erfüllte den Saal, als der Megatentakel begann, seine übererwärmten Eingeweide hervorzukotzen.
    Die beiden Männer feuerten erneut. Rahel warf eine zweite Ladung. Das gigantische Wesen litt, es starb möglicherweise sogar, aber es brauchte dafür definitiv zu lange. Das Geschrei hatte mittlerweile alle versammelten Tentakel aufgeschreckt, und »Schreck« war das richtige Wort. Jene Wesen, deren Aufgabe es offenbar war, sich um das Wohl des Monsters zu kümmern, schienen in eine Art kollektive Hysterie verfallen zu sein, denn es gab sicher nichts, was sie mit ihren Mitteln gegen diese Erkrankung tun konnten.
    Die Kriegertentakel waren nicht hysterisch.
    Die Quelle des Unheils, das über ihre … Mutter gekommen war, konnte nun wirklich jeder Augenkranz zweifelsfrei ausmachen.
    Viskos und Clopitzky tauschten die Granatwerfer gegen die Sturmgewehre aus. Rahel warf ein drittes Mal. Aus dem Setzlingtentakel war mittlerweile ein brennender, schmelzender, aus sich heraus glühender Pudding aus stinkendem Tentakelfleisch geworden, der noch zuckte, aber keine Schreie mehr ausstieß. Die Setzlingsproduktion war zum Erliegen gekommen, das gebärfreudige Monster war ohne Zweifel tot.
    Rahel warf die vierte Ladung direkt in den heraneilenden Pulk Tentakelkrieger, während die Männer das Feuer eröffneten.
    »Zurück!«, befahl sie schließlich. »Rennen! Los!«
    Die Menschen warfen sich herum, immer wieder hinter sich feuernd. Die Tentakel, über das Tun ihrer Feinde sichtlich empört, rannten ihn mit bemerkenswerter Geschwindigkeit nach. Clopitzky stolperte, starrte für einen Augenblick auf die massive Tentakelspore, die sich von hinten bis durch seine Bauchdecke bohrte, dann brach ein Schwall Blut aus seinem Mund und er sank unvermittelt zu Boden.
    Viskos und Tooma rannten, weiterhin grob in Richtung ihrer Verfolger feuernd. Sporen schlugen rechts und links von ihnen ein, doch dann warfen sich die beiden in die Kaverne. Stewart wartete gar nicht erst auf einen Befehl, sondern drückte den Funkzünder: Der Tunnel brach mit einem ohrenbetäubenden Knall zusammen und eine helle Stichflamme schoss bis in die Kaverne.
    Tooma und Viskos ließen sich hustend zu Boden

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