Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
gefährlicher wurden.
    Dann legte sich ein Schatten über die Szenerie.
    Etwas machte einen hustenden Laut. Tooma warf sich zu Boden, als sie das Geräusch hörte, genauso wie ihre Kameraden. So sah sie die drei Feuerblumen nicht und wie diese die Tentakel in ihrer alles verzehrenden Hitze konsumierten. Als die Blendkraft der Thermitbomben nachgelassen hatte, schaute Tooma nach oben direkt auf den Leib des Kanonenkutters, der sich in majestätischer Langsamkeit zu ihnen herabsenkte. Gefechtsspuren bedeckten das konisch geformte Militärfahrzeug. Einer der beiden Kampfgleiter, die als Begleitschutz unterwegs waren, hatte ein beschädigtes Triebwerk, aus dem Rauch quoll.
    »Capitaine Tooma, hier ist Sergent Aylan. Ich werde nicht aufsetzen, sondern nur Leitern herablassen. Die Trikes müssen wir aufgeben.«
    »Ich bestätige«, erwiderte Tooma sofort. Sie sah, wie sich auf der Unterseite des Kutters zwei irisförmige Öffnungen bildeten, aus denen helles Licht drang. Kurz darauf fielen zwei Plastikleitern zu Boden.
    »Los, einrücken!«, befahl Tooma. Zwei der Soldaten ergriffen die Leitern und begannen, diese mit geübten Bewegungen zu erklimmen. Die anderen Soldaten sicherten die Stellung, bis sie an der Reihe waren.
    Wieder ertönte das hustende Geräusch und eine Feuerblume stieg auf.
    »Capitaine, ich bitte um Eile. Eine größere Tentakeleinheit kommt gerade aus dem Boden. Gleich hier …«
    Das ohrenbetäubende Geräusch von mehreren Powergatlings, die Tod und Verderben auf die plötzlich anrückende Schar von Tentakeln spuckte, übertönte die Stimme des Piloten.
    Tooma musste niemanden zur Eile treiben. Schließlich ergriffen sie und Stewart als Letzte die Leiter und kletterten eilig nach oben. Die Tentakel griffen diesmal in größerer Stärke an und, als eine Energieentladung an der Oberfläche des Kutters entlangleckte, war klar, dass diese offenbar mit schwererem Gerät angerückt waren.
    Der Kutter begann langsam aufzusteigen. Die Powergatlings brüllten den Tentakeln den Tod entgegen.
    Die Aliens zeigten sich, wie immer, völlig unbeeindruckt.
    Als sich Tooma durch die Öffnung in das Innere des Kutters zog, spürte sie den heftigen, schmerzhaften Einschlag in ihrem Wadenbein.
    Sie musste nicht hinsehen, um zu wissen, was das bedeutete.
    Eine Spore hatte sie getroffen.
    Sie legte sich flach auf den Boden, nachdem sie ihre Beine in das Innere des Kutters gewuchtet hatte, und sah, wie die Irisblende schloss. Der Kutter erzitterte und nahm Fahrt auf.
    Tooma starrte auf die Spore, die aus ihrer Wade ragte. Dann sah sie Stewart, der sich neben sie hockte. Er schaute seiner Vorgesetzten gar nicht erst in die Augen. Viskos hockte sich auf die andere Seite, stieß einen Injektor mit einem Medikamentenmix in ihren Oberarm, der die Ausbreitung der Sporeninfektion verlangsamen sollte.
    Stewart ging auf Nummer sicher. Er zog das Vibromesser aus dem Gürtel, aktivierte es und schnitt ohne weitere Vorwarnung Toomas verletztes Bein unterhalb der Kniescheibe schnell und säuberlich ab. Die wenigen verbliebenen Pharmapakete in Toomas Organismus konnten den plötzlichen, harten Schmerz kaum ausgleichen. Vor ihren Augen tanzten schwarze Schlieren, als Stewart sie wie um Verzeihung bittend ansah.
    Tooma versuchte zu lächeln.
    Als der Anzug die Wunde schloss und mit der Gewebehydraulik das Bein abband, hatte sie bereits das Bewusstsein verloren.

 
30 Europa
     
    Leon, Steven und Jack konnten die Tour noch zweimal machen. Dann erreichte eine zweite Gruppe Flüchtlinge das Kasernengelände, größtenteils Jugendliche, die sich angezogen hatten wie solche in schlechten Katastrophenfilmen. Leon hatte sie durch das Fernglas gut beobachten können, hagere Gesichter, mit ausgebrannten Augen. Alle nahmen sicher irgendwelche Drogen, und sei es nur, dass sie Klebstoff schnüffelten. Es waren vielleicht vierzig junge Leute, die meisten davon Männer, und alle strahlten eine seltsame Mischung aus Verzweiflung und Coolness aus, als sei diese Situation Anlass für Balzspiele, die doch eigentlich keine Bedeutung mehr haben sollten.
    Aber sie trugen Waffen, und das machte sie in jedem Falle beachtenswert. Jackhammer, Handfeuerwaffen verschiedener Natur, Schlagstöcke, furchtbar aussehende lange Messer. Eine gut ausgerüstete Gruppe, wobei Leon aber nur wenige Hinweise auf deren Munitionsvorräte erblicken konnte. Wo Jorge, Carla und er selbst darauf achten, Munition in Kisten mit sich zu führen, so schwer diese auch zu transportieren

Weitere Kostenlose Bücher