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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Der Geheimdienstchef würde zu den Ersten gehören, die sich in das Allianzsystem retten würden – und mit ihm ein Koffer voller DNA-Proben und einer Reihe von tiefgefrorenen, befruchteten Eizellen, die sicherstellen sollten, dass diese genetische Dynastie auch in der Diaspora nach dem Fall des Sonnensystems überlebte. Sutton, dessen eigenes Überleben ebenfalls auf dem Spiel stand, hatte sich gehütet, seine Befehle in irgendeiner Weise zu kommentieren. Der Militärgeheimdienst war mächtig und würde allein in der Besatzung des Flaggschiffes einige Dutzend aktive Agenten eingeschleust haben, die durchaus willens waren, auf Geheiß ihres Oberkommandierenden zu handeln – und dabei keine Fragen stellten, was Qualität und Umfang ihres Handelns anbetraf.
    Noch so ein Gedanke, der bei Sutton starke Beunruhigung auslöste.
    Und so war der Admiral alles andere als im Reinen mit sich selbst, als die irdische Flotte sich auf den Weg machte, den Jupiter zu erobern.
        
     

14
     
    Als Mirinda erwachte, erinnerte sie sich erst einmal an nichts.
    Sie lag auf einer Liege und hielt die Augen geschlossen, merkte dann aber, dass sie sich frei bewegen konnte, keine Fessel sie einschränkte und dass sie leichte, angenehme Kleidung trug. Niemand und nichts berührte sie, und aus irgendeinem Grunde fühlte sie ob dieser Erkenntnis gleichzeitig Erleichterung wie auch Bedauern.
    Sie musste irgendwann das Bewusstsein verloren haben, als …
    Als was eigentlich? Sie zog ihre Stirn kraus, hielt die Augen geschlossen. Es war still um sie herum und sie hatte nicht das Gefühl, unmittelbar bedroht zu werden. Also hatte sie Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen.
    Was genau hatte Actinotroch mit ihr angestellt? Und war die Tatsache, dass sie sich nicht erinnern konnte, ein Zeichen für eine Manipulation durch den Tentakelwissenschaftler oder eine psychische Reaktion, ein Schutz ihres gequälten Geistes, der einer unaussprechlichen Folter oder zumindest der Erinnerung an eine solche zu entkommen trachtete?
    Wenn sie sich genau konzentrierte, stiegen Bilder in ihr auf, sehr weit entfernt, wie aus einer unbeteiligten Betrachtung. Große, feste Samenkörper, oval geformt, die den Bereich zwischen ihren Beinen massierten und eine warme Feuchtigkeit absonderten, die sie bereit machten. Kleine Saugnäpfe an flexiblen Tentakeln, die sich an ihren Brustwarzen festsaugten und einen permanenten, sanften Sog ausübten, der langsam immer stärker zu werden schien. Eine große, feste Masse, die jede Körperöffnung erforschte und mit jeder Berührung um Millimeter tiefer in sie einzudringen schien, beharrliches Fleisch auseinanderschob und sie zu erfüllen begann. Sie erinnerte sich an Gefühle wie Begierde, Abscheu, Scham und Lust, letzteres verstärkt durch Injektionen, die der Tentakelwissenschaftler freigiebig in ihren Körper verteilte. Dann erinnerte sie sich, wie ovale Tentakelspitzen sich in Vagina und Anus drängten, ihren Unterleib zum willfährigen Werkzeug ihrer Bewegungen machten, und als sie selbst zu einem drängenden, verzweifelten Höhepunkt kamen, ihren Körper mit einer warmen, klebrigen Flüssigkeit füllten, die an den gespannten Rändern ihrer geweiteten Öffnungen herausspritzte und ihr ein nicht enden wollendes Gefühl von Ekstase und Schmerz gaben.
    Dann, irgendwann, war sie eingeschlafen, ob jetzt aus Erschöpfung oder weil der Tentakelwissenschaftler erneut nachgeholfen hatte, das wusste sie nicht. Er musste ihr etwas gegeben haben, sonst würde sie sich an diese Dinge nicht so unbeteiligt und wie durch einen fernen Nebel erinnern.
    Ihre Hand tastete zu ihrer Brust, sie fühlte die Warzen, die beanspruchte Haut, die einen leichten Schmerz auslöste, als sie sie betastete. Sie führte ihre Hand zwischen ihre Beine, fühlte die schlaffen Schamlippen, die sich wund und überreizt anfühlten, und spürte bei jeder Bewegung ihrer Pobacken, dass auch ihr Anus noch Schmerzsignale sendete, die bis zum Reißen gespannten Schließmuskeln im frühen Stadium eines Heilungsprozesses, der noch einige Zeit anhalten würde.
    Sie war völlig hilflos, ausgeliefert gewesen. Actinotroch hatte auf ihrem Körper wie auf einem Instrument gespielt, auf der Suche nach »biochemischen Reaktionen«. Es war ihm egal gewesen, was jene empfand, die diesen Körper bewohnte. Ein Tierversuch für ihn, nichts weiter, ausgeführt von jemandem, der auch Tiere nur als Dinge ansah und ihnen zwar Empfindungsfähigkeit, aber letztlich kein Bewusstsein dafür

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