Terakon
und die Kühle des Teiches fühlten sich heilend an. Langsam wurde mir
wieder warm, es war ein großartiges Gefühl. Die Sonnenstrahlen reinigten meinen
Körper und der Teich gab mir Kraft.
"Du wirst kühler." Stellte Michael erleichtert fest. Ich kuschelte mich
an ihn und genoss jede Sekunde. Er küsste mich auf die Stirn. "Schatz,
falls du jemals wieder ein Getränk von einem Wildfremden annimmst, drehe ich
dir höchst persönlich den Hals um, verstanden?"
Ich grinste in seinen Brustkorb: "Ich habe dich auch lieb."
Stefan brachte Michael eine Decke. Dieser wickelte sie um meinen Körper. Wir
saßen noch einige Zeit im Schnee und er streichelte die ganze Zeit über, meine
Wangen. "Schatz, deine Haut leuchtet leicht golden. Ich würde zu gerne
wissen, was du bist."
Es gab nichts, was ich dazu sagen konnte, also schwieg ich und er küsste mich
auf die Stirn. Ich fühlte mich wieder gesund, müde aber gesund. Michael brachte
mich ins Haus, legte mich in ein Bett und schmiegte sich an mich. Es dauerte
nicht lange bis ich schlief.
Weihnachten
Als ich gegen Abend wach wurde, lag er noch immer neben mir.
Das erste was ich sah, als ich meine Augen öffnete, war sein Lächeln. Ich
lächelte zurück, wie konnte es auch anders sein.
"Morgen ist Heilig Abend, wir sollten zu dir nach Hause fahren, damit ich
packen kann. Michael, wann willst du zu Martellius aufbrechen?"
Er verzog sein Gesicht. Irgendetwas hatte ihn gekränkt. Ich wusste nur nicht
was. Seine Stimme klang jedoch neutral. "Ich habe veranlasst, dass dein
Koffer gepackt wird. Sobald Stefan und Alessandro kommen, fahren wir los."
"Ich muss meine Geschenke holen. Sie sind alle in der Reisetasche, die ich
von zu Hause mitgenommen habe."
Er verdrehte die Augen. "Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass sie nach
der berüchtigten Flasche blauen Safranschnaps suchen."
"Meinst du diese Tasche?" fragte Stefans Stimme überraschend. Oh ja,
das war meine Tasche, also nickte ich. Bevor wir gingen, wollte ich noch eines
wissen, "ich glaube, ich habe gestern Sarah gehört. Wo ist sie, warum war sie
hier?"
Stefan verzog die Lippen und schüttelte den Kopf. "Du hast gefiebert,
wahrscheinlich hast du halluziniert."
Ich wollte mich bei Jeremeia bedanken, aber laut Stefan war er nicht mehr zu
Hause. Alessandro beehrte uns ebenfalls mit seiner Anwesenheit. "Natalia
wollte, dass wir uns selbst Menschen mitbringen. Annette und ich fahren
voraus."
Er blickte mir mit einem schadenfrohen Grinsen in die Augen und hob seine
Brauen. Keine Ahnung was ich ihm getan hatte, aber eines war sicher, der
einzige Grund warum er Annette gewählt hatte, war um mich zu quälen. Sie
erschien hinter ihm in der Türe und warf mir einen provokanten Blick zu. Ich
weiß nicht warum ich mich provozieren ließ, aber Tatsache war, ich tat es. Zwar
verkniff ich mir jedes Wort und versuchte keinen Muskel zu bewegen, aber
innerlich hatte ich das Gefühl vor Zorn und Frust zu zerreißen. Wie konnte er
diese Frau mitbringen, sie würde mir garantiert Weihnachten verderben. Michael
blickte von mir zu Annette und sah Alessandro fragend an. Dieser zuckte nur mit
den Achseln. Ohne die beiden eines weiteren Blickes zu würdigen, machte ich
mich auf den Weg zum Auto.
Michael und ich fuhren im Audi R8, Stefan und Tanja nahmen den Audi S8 und
Alessandro und Annette waren im Mercedes unterwegs. Wir waren schon einige Zeit
gefahren, als Michael von meinem Schweigen irritiert, heftig und genervt
ausatmete. "Kannst du sie nicht einfach ignorieren?"
"Sollte Iveria Andreas mitbringen, würdest du ihn einfach
ignorieren?"
"Ja, wenn er dich in Ruhe lässt."
Das glaubte er doch selbst nicht, aber er hatte Recht, ich sollte versuchen,
das Beste aus der Situation zu machen. Meine Stimmung besserte sich und als wir
bei Martellius‘ Haus ankamen, fühlte ich mich pudelwohl.
Eine wunderschöne Frau, Mitte zwanzig kam uns entgegen. Bei Michaels Anblick
strahlten ihre grünen Augen vor Freude. Sie wischte sich mit der rechten Hand
ihre langen dunkelroten Haare aus dem Gesicht bevor sie Michael umarmte. Dann
küsste sie ihn liebevoll auf die Stirn und warf mir einen neugierigen Blick zu.
"Hallo mein Sohn, möchtest du mich nicht vorstellen."
"Melanie, das ist meine Mutter, Natalia. Mutter, das ist meine
Melanie."
Sie hatte ein für Peris ungewöhnlich warmes Lächeln. Ich streckte ihr die Hand
grüßend entgegen, sie nahm sie und zog mich in ihre Arme. "Ich habe
gehört, du hast meinem Sohn neue Lebensfreude geschenkt,
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