Terakon
verlassen."
"Du hast Angst, das verstehe ich. Wir sind uns sicher, dass du eine von
uns bist. Das Schlimmste was dir passieren kann ist, dass du einen Monat bei
uns leben musst. Wenn dein Monat vorbei ist und du alle kennengelernt hast,
kann es sein, dass sich einer der Drachen für dich interessiert. Dann
entscheidest du, ob du ihm eine Chance geben willst oder nicht. Wenn nicht,
fährst du nach Hause. Michael ist ein bedeutender Freund, daher würde es
wahrscheinlich nur zu einer Gegenüberstellung kommen und du könntest innerhalb
eines Tages zurück."
"Ich liebe Michael, auch wenn ich manchmal das Bedürfnis habe, ihm den
Kopf abzureißen."
"Dann gehst du spätestens nach einem Monat wieder nach Hause."
"Versprochen, egal was ich euch sage?"
"Versprochen."
"Ihr beide versprecht mir, es niemandem zu sagen, auch keinem anderen
Drachen?"
Sie nickten ernst. Ich vertraute ihnen, der Grund dafür war ihre Ausstrahlung,
ihre Weisheit, Geduld und Seriosität. Ich musste ihnen einfach vertrauen und
wusste, sie würden mich nicht enttäuschen. "Mein Vater ist kein Mensch,
aber wäre er ein Drache, hätte ich es gesehen."
"Du bist ein Halbling, woher weißt du das?"
"Ich weiß es von meiner Babysitterin Moravia. Mehr durfte sie mir wegen
irgendeinem Zauber nicht verraten. Bis ich Michael traf, wusste ich nichts von
eurer Welt. Meine Eltern hatten sie vor mir verheimlicht. Ich wollte sie
schützen und habe ihnen nichts von meinen Problemen erzählt. Als ich mich dazu
durchrang, sie mit der ganzen Angelegenheit zu konfrontieren, waren sie
verschwunden."
Ryokos Mund hing offen. "Das ist unmöglich. Ich hatte die Hoffnung schon
aufgegeben."
Kadeijosch klopfte ihm auf die Schulter. "Ich habe dir doch gesagt, dass
sie etwas Besonderes ist. Dein Vater muss einen Weg gefunden haben, seine wahre
Identität vor dir zu verbergen."
Hugorio räusperte sich ungeduldig. Kadeijosch nickte, richtete seine
Aufmerksamkeit auf ihn. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie kein
Halbling ist, aber sie ist ein Drache."
Dann sah er Michael ernst an. "Michael sie will morgen mit dir nach Hause
fliegen. Versprichst du auf sie zu achten?"
"Sie steht bereits unter meinem Schutz und ihre Sicherheit liegt mir auch
ohne deine Bitte sehr am Herzen, daher war ich nicht bereit sie alleine in
Salzburg zurückzulassen."
Sobald sich Hugorio mir in irgendeiner Weise nähern wollte, fanden Kadeijosch
und Ryoko einen Weg, sich unauffällig zwischen uns zu stellen. Es war spät,
Michael hatte noch etwas zu besprechen und ich war müde, daher begleitete mich
Kadeijosch zu meinem Zimmer. Vor der Türe nahm er meine Hand, sah mir
eindringlich in die Augen. "Sage niemandem etwas über deine Herkunft.
Michael braucht nicht zu wissen, dass du dein Geheimnis verraten hast."
Wie schon zuvor, legte er seine Hände auf meine Wangen, betrachtete mich,
berührte mit seiner Stirn die meine und blickte mir in die Augen. Wieder konnte
ich die Bedeutung dieser Geste spüren, aber nicht verstehen. Michael stand
hinter uns, er war besorgt, wirkte machtlos. Auf keinen Fall wollte ich, dass
sich Kadeijosch umsonst Hoffnungen macht. "Es tut mir leid, aber ich bin
kein Drache. Mein Vater ist kein Drache und mir wurde gesagt, es gibt keine
Mischlinge. Ich verstehe wie viel es dir bedeutet, sei bitte nicht
enttäuscht."
Er lächelte. "Würden wir uns irren, wäre es nicht dein Fehler. Außerdem
ist es mir nicht so wichtig, wie du denkst."
Dann erklärte er Michael, er würde unten auf ihn warten.
Michael küsste mich und kam mit mir ins Zimmer. Die Ereignisse des Tages
beschäftigten mich. Küssend riss er mir förmlich die Kleider vom Leib. Ich war
nicht in Stimmung, stoppte ihn und stand nackt vor ihm. Verwirrt musterte er
mich: "Was ist los?"
"Ich habe Angst."
"Vor den Drachen?"
Ich schüttelte den Kopf. Erschrocken weiteten sich seine Augen. "Vor mir?
Ich weiß, ich war vielleicht ein wenig schroff, aber."
"Michael, nein. Ich tappe ständig im Dunklen, habe keine Ahnung von eurer
Welt, weiß nie was ich tun soll und mache ständig alles falsch. Ich traue
Kadeijosch und Ryoko, sie werden mir nichts tun. Was wenn du mich eines Tages
nicht retten kannst. Wenn ich sterbe, von mir aus, aber gezwungen zu werden,
für jemanden das Spielzeug zu sein, könnte ich nicht ertragen."
Er schüttelte mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck den Kopf, legte seine
Hände auf meine Wangen. "Melanie, ich werde auf dich aufpassen. Das mit
Nikelaus war Pech, ich hätte dich
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