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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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deine Fähigkeiten genommen?"
    "Kannst du dich an die goldgelben Zeichnungen auf meinem Körper
erinnern?"
    Ich pausierte, wartete bis er nickte und sprach weiter: "Sie sind so eine
Art Käfig, sie verhindern, dass ich meine Kräfte verwende. Schaffe ich es
dennoch, drücke ich die Linien von mir weg, lasse ich dann los, schnalzen sie
zurück. Na ja, du weißt ja was dann mit mir passiert. Meine Nase blutet, mein
Körper schmerzt, ich kann nicht mehr atmen."
    "Dein Vater hat dir das angetan?"
    Ich schwieg und er folgte meinem Beispiel. Er ließ mich keine Sekunde aus den
Augen. Er kam mit ins Geschäft und half mir mit meinen Einkäufen. Er folgte mir
auf Schritt und Tritt. Bei meiner Wohnung angekommen, war es bereits dunkel und
Sarah wartete schon auf mich. Ich war froh sie zu sehen und Stefan war froh
abgelöst zu werden. Sie kam mit mir in meine Wohnung. Sie brauchte keine
Einladung, wie die Vampire in den Filmen. Sie wollte alles über mein Abenteuer
wissen, aber da ich die Geschichte an diesem Tag bereits zweimal erzählt hatte,
wechselte ich das Thema. Es gab etwas viel Interessanteres. "Sarah, wie ist
es dir die letzten Monate ergangen? Wie ist das Leben als Vampir?"
    "Du weißt, wir sind gemeinsam mit Alessandro und den anderen zu Michael
gegangen. Dort gingen ich und Alessandro nach oben, um, du weißt schon. Danach
dauerte es nicht lange bis sich Alessandro aus dem Staub machte. Beleidigt
kleidete ich mich an. Plötzlich hörte ich Kampfgeräusche und eilte die Stiege
hinunter, ich wollte wissen, ob es dir gut geht und wurde gebissen.
    Als ich wieder wach wurde, war ich in Jeremeias Schloss. Alles war furchtbar
laut. Die Autos auf der Straße, dem Geräusch nach hätten sie genauso gut durchs
Zimmer fahren können. Ich hätte keinen Unterschied gehört. Die Stimmen aus den
Nachbarräumen waren so deutlich, als würden wir uns direkt unterhalten. Die
Gerüche waren unglaublich intensiv. Bis zu diesem Moment hatte ich nicht einmal
ein Hundertstel aller existierenden Gerüche wahrgenommen. Ein Geruch war am
dominantesten - Blut. Und ich war durstig, unerträglich durstig. Meine Kehle
fühlte sich an, als hätte ich Sand gegessen. Sie war so trocken. Jeremeia kam
zu mir ins Zimmer. Er war sehr nett, erklärte mir alles und brachte mir meine
erste Mahlzeit. Es war eine junge Frau mit roten Haaren und einem auffällig
fliehenden Kinn. Er achtete darauf, dass ich sie nicht irrtümlich tötete. Wäre
er nicht gewesen, hätte ich es getan. Nachdem ersten Schluck verlor ich jede
Kontrolle. Er befahl mir, sie loszulassen und ich musste gehorchen. Wenn er mir
etwas befiehlt, muss ich gehorchen. Ich kann nicht anders. Einige der älteren
von Jeremeias Vampiren behaupten, es würde mit der Zeit besser, dass sich der
Drang zu gehorchen mit der Zeit verringern würde. Ob es stimmt oder nicht, ich
weiß es nicht. Würde er mir befehlen dich zu töten, ich hätte keine andere
Wahl. Die letzten Monate habe ich damit verbracht, mich dem Vampirdasein
anzupassen. Inzwischen brauche ich Jeremeias Hilfe nicht mehr, um meine Gier zu
beherrschen."
    Sie klang so stolz, als sie von ihrer Selbstbeherrschung sprach, es war nett.
Nostalgisch fuhr sie fort: "Ich vermisse die Sonne. Ja, der Tag fehlt mir,
aber ansonsten ist das Leben als Vampir fantastisch. Alles ist intensiver.
Melanie, auch wenn mir Jeremeia verboten hatte mit dir zu sprechen, so habe ich
mich dennoch sehr über deine Anrufe gefreut. Es ist schön, dass ich eine
Freundin habe die nicht aufgibt. Du hast gedroht die Polizei zu rufen und
Jeremeia befahl mir unverzüglich dich zu stoppen. Es tat gut deine Stimme
wiederzuhören."
    "Aber Jeremia war neben mir. Er hat nicht telefoniert."
    "Er muss nicht telefonieren, er kann jeder Zeit mit mir kommunizieren. Er
hat mich erschaffen. Er klinkt sich sozusagen einfach in mein Hirn ein und
spricht mit mir. Er kann mit mir sprechen, wann immer er will. Dasselbe gilt
aber nicht umgekehrt. Bis auf die letzten Tage war er relativ lästig, er sprach
ständig mit mir. Wenn ich aß, wenn ich spazieren ging um alleine zu sein. Ich
hatte das Gefühl, er würde jede freie Minute in meinem Gehirn verbringen. Bei
jeder Tätigkeit oder Unterhaltung mit anderen, musste ich aufpassen nicht von
ihm überrascht zu werden. Er kann nicht all meine Gedanken hören, sondern nur
jene, die ich mit ihm teilen will, aber er hört was ich jemand anderem erzähle.
Jetzt wo er so schwach ist und nur noch die wichtigsten Befehle gibt, fehlt er
mir. Ich habe

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