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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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einige schlimme Dinge passiert, bis jetzt hast du sie
immer ohne Probleme weggesteckt."
    "He, es ist erst ein paar Stunden her. Außerdem habe ich gedacht, du
glaubst, ich wäre tot und würdest nicht zu meiner Rettung kommen."
    Es wirkte, als würde er irgendetwas bereuen. Man könnte sagen, er war über sich
selbst verärgert. Michael beobachtete mich lange, dann küsste er mich und
machte dort weiter, wo ich ihn zuvor unterbrochen hatte. Es tat gut, ihn wieder
in mir zu spüren.
    Danach lagen wir noch lange ineinander verschlungen da. Erst als Stefan
plötzlich im Raum stand, lösten wir uns voneinander und ich versteckte mich
schnell unter der Decke. "Könntest du vielleicht anklopfen?"
    Michael schmunzelte über meinen Ärger, genau wie Stefan. "Entschuldige,
wie ungeschickt von mir, kommt nicht wieder vor, obwohl, ich hätte etwas
verpasst."
    Michael warf Stefan einen fragenden Blick zu. "Wir haben sie gefunden. Die
anderen machen sich schon auf den Weg."
    "Gut", Michael sprang auf. Innerhalb von Sekunden war er angezogen
und sah mich erwartungsvoll an.
    "Du solltest dich anziehen, wir müssen los. Wenn du alleine im Haus Angst
hast, nehme ich dich einfach mit."
    "Sobald Stefan den Raum verlassen hat, mache ich mich fertig."
    Mit einem "wir warten unten" verließen die beiden lachend das Zimmer.
Wenig später lief ich die Treppe hinunter. Ich hatte meinen neuen türkisen
Wintermantel angezogen, immerhin hatte es draußen Minusgrade. Stefan und
Michael warteten ungeduldig. Michael packte mich, hob mich hoch und rannte mit
mir so schnell er konnte zum Auto. Das war sehr schnell. Als er mich auf die
Rücksitzbank setzte, war mir schlecht. Euphorisch unterhielten sie sich über
die Möglichkeit eines Kampfes. Stefan bretterte mit über 200 km/h über die Landstraße.
Deswegen hatten sie also diese schnellen Autos. Am Bestimmungsort angekommen,
war ich froh noch am Leben zu sein. Wir gingen zu einer Gruppe von Peris und
Vampiren, die meisten kannte ich bereits. Jeremeia, der Vampir der Sarah
gebissen hatte und sein Bruder Daniel waren ebenfalls vor Ort. Wir standen auf
einer großen Wiese, in deren Mitte war ein nicht kleines, faszinierendes Haus
zu sehen. Es hatte dieses typische griechische Flair, weiße Wände, einen blauen
Balkon und eine blaue Eingangstür. Vor dem Haus, ungefähr hundert Meter von mir
entfernt, befand sich ein hoher Springbrunnen.
    Michael hatte nicht gesagt, dass ich vorsichtig sein sollte, wahrscheinlich
waren wir von den Problemen noch meilenweit entfernt. Ich ging zum Brunnen, um
ihn näher zu betrachten. Hinter mir entstand hektischer Lärm. Ich drehte mich
erschrocken um. Michael, Stefan und Jeremeia versuchten in meine Richtung zu
stürmen. Auf halben Weg prallten sie an einer unsichtbaren Wand ab. Der ganze
Wirbel konnte nichts Gutes bedeuten. Ich blickte Michael fragend in die Augen.
Dann spürte ich einen Atem in meinem Nacken. Hinter mir war ein lautes
Schnaufen zu hören. Starr vor Angst, drehte ich mich um. Kurz blickte ich in
seine Augen, dann breitete ich die Arme aus, lachte und fiel ihm um den Hals.
"Thomas, du hier?"
    Thomas war schon seit Jahren mein bester Freund, in einer total unsexuellen
Weise. Als Teenager sind wir oft zusammen ausgegangen, um Männer aufzureißen.
Es endete meistens damit, dass wir alleine an einem Tisch saßen und uns
gegenseitig betrunken erzählten, wie toll wir waren. Kurz bevor Elke gestorben
war, siedelte er zu seinem großen Bruder nach Salzburg. Danach hatten wir uns
fast nicht mehr gesehen.
    Sein hellblondes Haar wurde vom Wind verweht. Ich hatte meinen großen Freund,
mit seinem freundlichen Gesicht vermisst. Die schreienden Stimmen hinter mir
ignorierte ich. Erst als ich ihn wieder losließ und einen Schritt zurück machte
fiel mir auf, dass er nackt war. Ich hatte doch einen Fellmantel gespürt.
"Warum bist du nackt, frierst du nicht?"
    Er lachte. Immer noch verwirrt fragte ich: "Was machst du hier?"
    Er antwortete mit einer tiefen grollenden Stimme. "Die bessere Frage ist
wohl, was machst du hier?"
    "Stimmt, dass ist eine lange Geschichte, du würdest mir nicht glauben. Was
ist eigentlich mit deiner Stimme los?"
    Er schleckte mir mit seiner langen rauen Zunge übers Gesicht und legte mir
seine haarige Pranke in die Hand.
    Stopp, irgendetwas stimmte hier nicht. Ich kniff die Augen zusammen, öffnete
sie wieder und taumelte vor Schreck zurück. "Scheiße noch mal!" Mein
bester Freund war ein Werwolf.
    Der Wolf vor mir hatte ungefähr meine

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