Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
Vom Netzwerk:
Jemand schreit, Blitzlichter flammen auf, obwohl sie hier nichts verloren haben.
    Marisa steht einfach nur da. Sie schaut in meine Richtung. Und ich denke: Nein, es war kein Zufall. Es war kein Zufall, dass das Grauen nach Terminal drei kam. Es war kein Zufall, und es wird wiederkommen. Der zweite Tag, der zweite Koffer. Fünf sind noch übrig. Die Zeit läuft uns davon. Ich fasse einen Entschluss.
    Zurück im Überwachungsraum. Dichter Qualm hängt unter der Decke. Rachel raucht Zigarette an Zigarette.
    Marc wagt es, zu husten, doch ein Blick von Rachel lässt ihn gleich wieder verstummen. Sie bedient Tastatur und Maus, und wir starren auf die Monitore.
    Vier Zigaretten später haben wir ihn. Er ist groß und schlank und trägt einen hellbraunen Anzug, zu dem die rote Schirmmütze der 49er nicht so recht passen will. Er kommt mit dem Rollband aus Terminal zwei. Zaghaft geht er einige Schritte ins Terminal hinein, dann bleibt er stehen und stellt den Trolley ab. Er wirkt sehr angespannt, sieht sich ständig um, zieht die Mütze tief ins Gesicht. Zwei Minuten später ist er verschwunden, in die Richtung, aus der er gekommen ist. Zurück bleibt der Trolley.
    »Setz dich mit den Kollegen von Terminal zwei in Verbindung«, sage ich. »Wir brauchen dringend ihre Aufnahmen. Vielleicht bekommen wir dieses Mal ein Gesicht zu sehen.«
    Rachel greift zum Telefon.
    »Denken Sie, das ist unser Mann?«, fragt Marc.
    Ich schaue auf den Bildschirm, auf den Mann mit dem hellbraunen Anzug und der Schirmmütze. »Ja«, sage ich. »Ja, ich glaube schon.«
    »Er könnte auch nur beauftragt worden sein, den Koffer abzustellen.«
    »Nein«, sage ich, »das ist er.« Und Rachel sieht mich an, hält die Hand vor den Telefonhörer und fragt: »Woher willst du das wissen?«
    Es ist der Ort, denke ich. Der Ort, an dem er den Koffer abgestellt hat. Ganz am Anfang des Terminals.
    Er wäre gerne weiter hineingegangen, doch etwas hat ihn abgehalten. Er hat sich nicht getraut. Ergibt das einen Sinn? Und schließlich sage ich: »Ich weiß es nicht. Ist einfach so ein Gefühl.«
    Rachel schüttelt den Kopf und telefoniert. Sie glaubt mir nicht, sie denkt, ich verheimliche ihr etwas.
    »Soll ich Inspector Bailey informieren?«, fragt Marc.
    Ich nicke geistesabwesend. »Wer sind die Opfer?«, frage ich leise. »Wir müssen wissen, wer die Opfer sind. Dann erfahren wir auch, warum sie getötet wurden.«
    »Inspector Bailey müsste das doch eigentlich wissen.«
    »Ja, wahrscheinlich. Früher oder später. Aber ich bezweifele, dass er es uns mitteilen wird.« Ich nicke zu den Monitoren. »Wir sind nur für die Drecksarbeit zuständig.«
    Marc schaut zu Boden, kaut auf seiner Unterlippe.
    »Wie lange lassen sich Gepäcknummern zurückverfolgen?«, fragt er.
    »Das hängt von der Fluggesellschaft ab.«
    »Im Durchschnitt so ein bis zwei Wochen«, sagt Rachel, sie hat inzwischen aufgelegt.
    »Offiziell«, ergänze ich.
    »Und inoffiziell?«, fragt Marc.
    »Bestimmt länger«, sagt Rachel.
    »Was soll uns das nützen?«, frage ich. »Wir kommen an die Koffer nicht mehr ran.«
    »Ich kenne die Nummer«, sagt Marc.
    »Woher?«
    »Ich habe sie gelesen. Als ich den Koffer gefunden habe.«
    »Die Nummer ist zehn Zeichen lang«, sagt Rachel.
    »Ja«, sagt Marc. »0016036493. Ich kann ganz gut mit Zahlen.«
    »Wiederholen Sie noch mal die ersten vier«, sagt Rachel.
    »0016.«
    »Das müsste United Airlines sein.« Sie sieht mich an.
    »Okay«, sage ich, »versuchen wir's«, und Marc lächelt.
    Vielleicht habe ich den Jungen unterschätzt.

Sam Walter Jefferson
    Sie sieht mich an mit ihren kleinen dunklen Augen. Es scheint sie tatsächlich zu interessieren. Und in diesem Moment will ich es ihr erzählen, will ihr alles erzählen. Von meinem Leben, von dem Gefühl, mit dem ich morgens aufwache und abends ins Bett gehe, dem Gefühl, das mir die Luft zum Atmen nimmt, das mich denken lässt, dass meine Lungen zu klein sind für dieses Leben.
    Doch der Moment ist schnell vorbei.
    »Ich bin Schriftsteller«, sage ich, und Angelas Augen leuchten. Kontrastpunkte.
    Ich erzähle ihr von dem Roman, an dem ich gerade schreibe. Ein Agententhriller, Intrigen, Verschwörungen auf höchster Ebene, aber auch was fürs Herz.
    »Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes machen«, sage ich, weil es stimmt und weil es manchmal guttut, die Wahrheit zu erzählen. »Ich habe Informatik studiert, hier in San Francisco. Ich hatte sogar schon mit meiner Doktorarbeit begonnen.«
    »Aber

Weitere Kostenlose Bücher