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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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als ich dachte.
    Ich schaue zum Ausgang. Der Mann im hellgrauen Anzug ist nicht mehr da.
    Woher wusste er, dass ich genau diesen Koffer suche? Wahrscheinlich weil es der einzige auf dem Gepäckband war. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Und eigentlich ist das jetzt auch überhaupt nicht wichtig. Nicole braucht ihr Insulin. Also nehme ich den Koffer und humpele hinaus in die große Halle, durch die verlassenen Sicherheitskontrollen zu den Gates und Wartebereichen, während mir der Schweiß übers Gesicht läuft und mein linkes Bein immer kürzer wird.
    Die Schafherde umschließt mich, ich verliere augenblicklich die Orientierung. Alles sieht gleich aus. Draußen das Flugfeld, drinnen die Wartereihen und Menschen mit roten Flecken. Überall Menschen. Ich dränge mich zwischen ihnen hindurch, suche nach Schildern, schließlich finde ich B 14.
    Die Toiletten sind etwas abseits hinter einem Bistro. Hier ist es leerer. Trotzdem kann ich Bookbinder nirgends entdecken. Vielleicht ist er wieder zurück an unseren Platz gegangen.
    Ich öffne die Tür der Damentoilette und rufe: »Nicole?«, doch der Vorraum ist leer.
    Ich gehe an den Waschbecken und Spiegeln vorbei zur nächsten Tür. In der Ecke steht ein großer schwarzer Trolley. »Nicole?«
    »Tom!«, ruft sie.
    »Ich hab deinen Koffer«, sage ich.
    »Kannst du ihn mir bringen?«
    »Klar. Wo bist du?«
    »Ich glaube, ganz hinten«, sagt sie. »Könnte sein, dass ich etwas Hilfe benötige.«
    Ich gehe zur letzten Kabine. Nicole sitzt auf dem Klodeckel.
    »Wie geht es dir?«, frage ich.
    Sie sieht mich an. »Ich bin froh, dass du da bist.« Irgendetwas in ihrem Gesicht hat sich verändert.
    »Soll ich dir mit dem Koffer helfen?«
    »Ich krieg das schon hin.« Sie nimmt mir den Koffer ab. Die roten Flecken in ihrem Gesicht sind weniger geworden. »Schließt du bitte ab?«
    Ich drehe den Metallknauf nach rechts.
    »Kannst du kurz bleiben?«, fragt sie.
    »Klar«, sage ich und glotze auf die weiße Toilettentür. Sie ist erstaunlich sauber. Keine Kritzeleien, keine Zeichnungen.
    »Meistens spritze ich in die Armbeuge«, sagt Nicole. Ich höre, wie sie den Koffer auf den Boden stellt. »Kann sein, dass ich dafür meine Bluse ausziehen muss. Die Ärmel sind zu eng zum Hochkrempeln.«
    »Ich kann auch rausgehen«, sage ich.
    »Nein, bleib ruhig.«
    Ich höre, wie Nicole den Reißverschluss ihres Koffers ein Stück aufzieht.
    »Weißt du, was komisch ist?«, frage ich.
    »Was?«
    »Dein Koffer war der einzige. Alle anderen Bänder waren leer.«
    »Tja«, sagt sie.
    »Das ist doch seltsam, oder?«
    »Ist es«, sagt sie.
    Ich denke an das Gepäckband und an Nicoles Koffer. Und dann denke ich: Das Geräusch kann nicht von ihrem Koffer gekommen sein, denn er hat gar keinen Reißverschluss, er hat kleine Metallverschlüsse.
    »Weißt du, was noch viel komischer ist?«, fragt Nicole hinter mir.
    »Was?«
    Etwas sticht in meinen Hals, eine Kanüle, Luftdruck entweicht.
    »Du«, sagt sie. Ihre Stimme ist direkt an meinem Ohr. »Du, Tom. Du bist das Komischste, was ich je gesehen habe.« Und dann: »Es tut mir leid.«

Lester Simmons
    Frank stellt einen Stuhl aus dem Konferenzraum in den kurzen Flur und steigt hinauf. Eine der Deckenplatten ist etwas dunkler als die anderen.
    Frank klappt sie nach oben. Er greift in das dunkle Viereck und zieht eine Metallleiter heraus. Sie scheint fest installiert zu sein, wie eine Feuerleiter.
    Ich schaue in den schwarzen Schacht. »Wohin führt der?«, frage ich.
     »Wohin wohl?«, fragt Frank und steigt vom Stuhl runter. »Aufs Dach natürlich.« Er sieht mich an. »Du denkst zu viel nach, Lester. Vertrau mir doch einfach mal.«
    »Was ist mit dem Geld?«, fragt Gordon. »Wir müssen das Geld noch holen!«
    »Das wurde schon längst erledigt«, sagt Frank.
    »Von wem?«, fragt Gordon. »Von Carl?«
    Frank lächelt. »Nein. Carl wird eine ganz besondere Aufgabe zuteil.« Er hebt den Stuhl hoch und bringt ihn zurück in den Konferenzsaal. »Man muss auch bereit sein, Opfer zu bringen«, sagt er, als er schon fast im nächsten Raum ist.
    Gordon sieht mich an. Dann starrt er in den dunklen Schacht hinauf. »Mir gefällt das nicht«, sagt er leise.
    »Mir auch nicht«, sage ich.
    Und trotzdem stehen wir da und warten, dass Frank zurückkommt. Wie kleine Jungs, die Angst haben wegzulaufen, so viel Angst, dass sie lieber mit ihrem wahnsinnigen Onkel hinunter in den dunklen Keller gehen. Oder hinauf auf den Dachboden.
    Frank kommt zurück und

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