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Terra Mater

Terra Mater

Titel: Terra Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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ließ sich von der Sonne trocknen.
    Als sie den Kopf drehte, sah sie etwas unter einem Strauch aufblitzen. Sie ging zu der Stelle, bog die Zweige auseinander und entdeckte ein etwa dreißig mal fünfzehn Zentimeter großes Metallkästchen, das an einigen Stellen schwarze Verfärbungen aufwies, als wäre es ins Feuer gefallen. Aber es wies weder Rost auf noch irgendwelche anderen Kennzeichen der prähistorischen Gegenstände, die Yelle bisher gefunden und ihren Eltern gezeigt hatte.
    »Rühr diese Dinge nicht an!«, hatte Tixu geschimpft. »Ehe die Menschen diesen Planeten verließen, haben sie ihn mit Minen verseucht …«
    »Das war vor über tausend Jahren«, hatte seine Tochter entgegnet. »Sie können heute nicht mehr explodieren.«

    »Die Menschen haben immer einen großen Erfindungsgeist bewiesen, wenn es darum ging, einander umzubringen. Ihre damaligen Waffen sind vielleicht nach Tausenden von Jahren noch wirksam …«
    Yelle fragte sich, was Papa von diesem Kästchen gehalten hätte. Es war nicht verrostet und nicht alt. Doch es lag unter dem Busch wie ein böses Tier und schien ihr ebenso gefährlich wie eine prähistorische Mine. Sie wollte danach greifen, aber eine diffuse Angst, eine Intuition, hielt sie im letzten Moment davon ab. Auch hätte sie es nicht öffnen können, denn es war mit einem winzigen Schloss gesichert, in das man einen Code eingeben musste.
    Je länger Yelle das Kästchen anstarrte – das Metall erinnerte sie an den Rumpf eines antiken Schiffs, den sie in der Nähe des großen Vulkans entdeckt hatte –, umso größer wurde in ihr die Überzeugung, nicht zufällig an diesen Ort gelangt zu sein. Jemand hatte sie hierher gelockt. Aber wer? Auf dieser Welt lebten doch nur Mama und sie.
    Inzwischen war es Abend geworden. Eine rote Sonne ging am Horizont unter, und eine frische Brise kam auf. Sie fröstelte, durchquerte den Bach, nahm ihre Kleider und zog sich wieder an.
    Währenddessen versprach sie sich, ihrer Mutter von dem Metallkästchen zu erzählen.
    Als sie zu Hause ankam, war es bereits dunkel geworden. Aphykit hörte ihre Tochter nicht einmal kommen. Erst als Yelle den Kopf durch die Tür steckte, blickte die junge Frau auf.
    »Wo warst du?«
    »Hast du noch immer so viel Kummer, Mama?«
    Aphykit antwortete nicht, sondern machte Yelle ein Zeichen, sich neben ihr auf das Bett zu legen. Etwa eine Stunde
blieben sie eng aneinandergeschmiegt liegen, bis Yelle es nicht mehr aushalten konnte.
    »Ich habe Hunger, Mama …«
    Aphykit sah ihre Tochter mit vom Weinen geröteten Augen an. Tixu hatte Recht: Yelle war ihr kleines Wunder, und sie musste sich um ihr Kind kümmern.
    »Komm. Ich koche dir das schönste Essen, das du jemals gegessen hast.«
    Sie standen auf und gingen in die Küche.
    Yelle hatte das Kästchen aus Eisen vollständig vergessen.

SIEBZEHNTES KAPITEL
    Erste Oratio
    Es geschah aber, dass jener, der der Afrisier genannt wurde, ob des unerträglichen Leids, das die Menschen ihrer Mutter Erde zufügten, erzürnte. Vierzig Tage ging er in die Wüste, verwandelte Stein in Metall, schöpfte Feuer aus dem Boden und stellte ein großes Schiff her. Vierzig Jahre lang zählte er die Gerechten.
     
    Zweites Oratio
    Es geschah aber, dass der Afrisier die Gerechten in dem großen eisernen Schiff versammelte und beschloss, sie durch das All zu geleiten. Also verließen sie ihre Mutter Erde, und das war für sie eine Quelle großen Kummers. Und der Afrisier sagte ihnen, dass neue, jungfräuliche und reine, schöne und lächelnde Welten sie erwarten. Dafür waren sie ihm dankbar und trockneten ihre Tränen.
     
    Drittes Oratio
    Es geschah aber, dass die Reise länger dauerte als der Afrisier vorhergesagt hatte und dass die Gerechten deswegen zornig und verärgert wurden. Und wieder überkam sie eine große Traurigkeit, weil sie ihre Mutter Erde verlassen hatten. Der Afrisier mahnte sie zur Geduld und versprach ihnen, dass sie bald als Belohnung eine neue Mutter bekämen. So besänftigte er ihren Zorn und gab ihnen ihre Hoffnung zurück.

     
    Vierte Oratio
    Es geschah aber, dass sich die Gerechten über die heiligen Bücher stritten, die sie mitgenommen hatten, und dass sich drei Clans bildeten: der Clan der Roms, der Clan der Mecqs und der Clan der Cions. Eine Zeit lang dominierte der Clan der Roms, eine Zeit lang dominierte der Clan der Mecqs, eine Zeit lang dominierte der Clan der Cions.
     
    Fünfte Oratio
    Es geschah aber, dass der Afrisier vom dominierenden Clan der Cions

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