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Terra Mater

Terra Mater

Titel: Terra Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Sie!«
    Die Kommunikation wurde unterbrochen, und die Holo-Kugel färbte sich wieder milchig trüb.
    »An diesem Aufstand sind Sie schuld, Hexenmeister, nicht wahr?«, sagte der Doge zornig.
    Todeskuss hielt dem Blick stand. »Nicht ich, Doge. Der kleine Oberirdische. Die Betas halten ihn für einen Sohn des Sonnengestirns Hares, einen Prinzen …«
    Mit einer knappen Geste forderte Papironda den Hexenmeister auf, ihm zu berichten, und wieder erzählte Todeskuss von dem Abenteuer mit den Hyänen.
    San Frisco stellte sich neben ihn, als wollte er nicht ein Wort von dem Gesprochenen verlieren. Doch seine Miene blieb unbewegt, bis der Hexenmeister seinen Bericht beendet hatte.
    »Die Lösung für dieses Problem scheint mir einfach«, sagte der Doge nach kurzem Schweigen. »Sie übergeben diesen Jungen einfach Ihren Mitplanetariern, und die Ordnung ist wiederhergestellt.«
    »Vorsicht, Doge!«, entgegnete Todeskuss. »Über das Schicksal Jeks haben nicht Sie zu entscheiden.«
    »Ich betone noch einmal: Unser Glaube ist nicht derselbe! Im Inneren dieses Raumschiffs gibt es nur eine einzige Religion: Die meine! San Frisco, du gehst jetzt und sagst den Betas, dass wir ihnen ihren Prinzen übergeben, sobald sie das Flugfeld geräumt haben.«
    Der erste Offizier rührte sich nicht.

    »Was soll das? Worauf wartest du noch?«
    »Mein Kopf befiehlt mir, Ihnen zu gehorchen, Doge. Aber mein Herz sagt mir, dass der Hexenmeister die Wahrheit gesprochen hat.«
    Jek hörte zum ersten Mal San Friscos Stimme. Er sprach Interplanetarisches Naflin, das P’a At-Skin auch Syrakusisch oder Imperiangisch genannt hatte, mit rauer Stimme in einem singenden Tonfall.
    »Und was würde dein Herz sagen, wenn ich es mit einer stählernen Klinge durchbohrte?«
    »Es würde in die Welten des Lichts entfliehen, und das Ihre würde nicht mehr singen …«
    Zwar sah der erste Offizier wie ein Krieger aus, auch benahm er sich so, doch seine Sprache war die eines Dichters oder Weisen.
    »Das ist eine Verschwörung!«, schimpfte Papironda. »Dein Ungehorsam wird dich teuer zu stehen kommen, San Frisco. Wegen dieses verfluchten Kindes ist das Schiff in große Gefahr geraten.«
    »Das Kind ist für diese Situation nicht verantwortlich«, sagte der erste Offizier ruhig, »sondern jene, die es in dem Gefängnis ihrer Schwäche einsperren wollen.«
    »Philosophische Diskurse sind jetzt fehl am Platz!«
    Papironda zog eine Schreibtischschublade auf, nahm einen Bauchbrenner mit kurzem Lauf heraus und richtete ihn auf San Frisco. Godovan trat schnell drei Schritte zur Seite.
    »Solltest du nicht innerhalb von fünf Sekunden meinen Befehl ausführen, wird dein Herz in der Hölle schmoren, und ich rede selbst mit den Betas.«
    »Mein Herz rät mir zur Flucht, aber mein Kopf möchte gern wissen, woher das Kind aus Anjor von Ihrer Existenz weiß.«

    Diese Bemerkung verblüffte den Dogen. Nie hatte er sich gefragt, auf welche Weise dieser Achtjährige Kenntnis von seinem Namen bekommen hatte. Er senkte seine Waffe und sah Jek an.
    »Ein Versäumnis, das sich schnell nachholen lässt …«
    Unverhofft hatte Todeskuss in San Frisco einen Verbündeten gefunden. Einen Mann, bei dem er sowohl die Kaltblütigkeit als auch das Verhandlungsgeschick bewunderte. Mit einem ermutigenden Blick forderte er den eingeschüchterten Jungen auf, dem Dogen zu antworten.
    »Der Stollen A 102 … die Grotte mit den Plumengs …«, stammelte der kleine Anjorianer.
    »Was soll das Kauderwelsch?«, sagte der Doge erbost.
    Jek konnte seinen Blick nicht vom drohenden Lauf des Bauchbrenners lösen. Er fürchtete, dass die Waffe beim ersten falschen Wort Feuer speien würde. Am liebsten wäre er davongelaufen.
    »Der alte Artrarak … Er … er hat mir gesagt, dass …«
    »Wie hieß der Mann?«
    »Artrarak.«
    Der Doge entspannte sich. In seinen stahlgrauen Augen leuchtete etwas wie Wärme auf. Das alles sah der Hexenmeister, und er wusste, dass er gewonnen hatte.
    »Was sagt dir dein Kopf im Hinblick auf die Ladung, San Frisco?«, fragte Papironda mit viel sanfterer Stimme.
    »Er sagt, dass uns noch ein paar Tonnen radioaktive Erze fehlen, aber mein Herz sagt mir, dass wir sofort abfliegen sollten.«
    »Ist die Mannschaft komplett, und sind alle Passagiere an Bord?«
    »Das wird mein Kopf sofort überprüfen«, sagte der erste Offizier und ging mit schnellen Schritten aus der Kabine.

    »Wie es scheint, haben Sie Ihr Ziel erreicht, Hexenmeister«, sagte der Doge.
    »Ich bin nichts als

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