Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
Vom Netzwerk:
Frequenz ein und morste sein Erkennungszeichen.
     
4.
     
    »Ich höre ihn«, sagte der Funker. »PQX … PQX … Seit Tagen beginnt er so.«
    »Können Sie ihn anpeilen?« fragte Dee den Mann, der die Antenne überwachte.
    »Vierzig Grad West, Entfernung nicht zu bestimmen, Sir.«
    »Vierzig Grad …« Dee überlegte. »Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Entfernung?« fragte er.
    Der Funker zuckte die Schultern. »Schwer zu sagen, Sir. Ich weiß nicht, welche Sendeleistung sein Gerät hat.« Er dachte einen Augenblick nach. »Ich würde sagen … etwa dreihundert Kilometer. Aber es kann auch mehr sein.«
    »Ja, das könnte stimmen.« Er war durchs Alpental gekommen. Wenn er dann nach Norden weiterfuhr und vier Tage unterwegs war, mußte er ungefähr dreihundert Kilometer zurückgelegt haben. Allerdings …
    »Er beginnt jetzt mit dem Text«, unterbrach der Funker Dees Gedankengänge. »Position … fünfundfünfzig … vier Grad West …«
    Dee schrieb mit und versuchte sich Hillmans Standort vorzustellen, aber es gelang ihm nicht. Er entfaltete die Reliefkarte und verfolgte mit dem Finger die Gradeinteilung.
    »Jetzt kommt die Antwort«, meldete der Funker. »Sie verlangen die Koordinaten von … Objekt X!«
    »Wenn die wüßten, daß wir zuhören«, murmelte Dee. Dann würden sie sich bei ihren Gesprächen zurückhalten. Zumindest die Daniel-Clique. Hillman würde nur stutzig werden.
    Dee lächelte. Hillman war der einzige bei diesem Katz-und-Mausspiel, der überhaupt nichts wußte. Er hatte keine Ahnung davon, daß die Albion ein getarntes russisches Raumschiff gewesen war, er ahnte nicht, daß die Polizei alle ihre Schritte überwachte.
    »Hillman antwortet jetzt, Sir«, meldete der Funker. Dee nahm Papier und Bleistift und wartete gespannt. »Objekt X … vermutlich … zwanzig Kilometer nördlich … von Archytas …«
    Dee schrieb eifrig mit.
    »Position … nicht genau bekannt.«
    »Geben Sie das an Collins durch«, befahl Dee und reichte dem zweiten Funker den Zettel mit den Angaben über den Liegepunkt des Wracks.
    »Sie geben ihm Anweisung, den Kasten mit den Plänen aus der Albion zu holen und auf sie zu warten. Sie wollen ihn in sechs Stunden abholen«, meldete der Funker. Er wartete noch kurze Zeit, dann nahm er den Kopfhörer ab. »Schluß«, sagte er.
    »Eigenartige Zeit zum Senden«, murmelte Dee. »Wir haben Glück gehabt, daß er die Position des Wracks durchgegeben hat.«
    Er stützte den Kopf in die Hände. Wenn er nur wüßte, was die Daniel-Clique mit den Plänen vorhatte; und welche Pläne das überhaupt waren.
    Verdammt, die Polizei wußte auch nicht viel mehr als Hillman. Das einzige, was sie in Erfahrung gebracht hatten, war, daß ein russischer Überläufer der Verbrecher-Organisation Informationen über die Albion geliefert hatte, jenes Schiff, in dem vermutlich Kulagin ums Leben gekommen war, der Erfinder des Spontanium-Verfahrens. Wenn das stimmte, was die Physiker dem verlorengegangenen Verfahren zuschrieben, und wenn die Verbrecher das Geheimnis in die Hände bekamen, wären sie eine globale Gefahr. Angeblich hatte nämlich Kulagin auf kaltem Wege, also ohne Reaktor, große Mengen radioaktiven Materials herstellen können, das für Sprengköpfe geeignet war. Sie konnten daher nur warten und im geeigneten Moment zupacken. Und dieser Augenblick war jetzt gekommen.
    »Haben Sie die Angaben weitergeleitet?« wandte sich Dee an den Funker.
    »Ja, Sir. Eben kommt die Empfangsbestätigung.«
    »Wie weit ist unser Mann vom Wrack entfernt?«
    Der Funker beugte sich über die Karte. »Etwa hundert Kilometer, Sir.«
    Dee schaute auf die Uhr und nickte zufrieden.
    »Hillman wird sich wundern«, sagte er.
     
    Cartridge saß am Funkgerät, den Zeigefinger auf der Morsetaste. Mit verblüffender Geschwindigkeit jagte er die Anweisungen in den Äther, die ihm Merrot diktierte.
    »Sag ihm, er soll beim Schiff warten, wenn er den Metallkasten hat, wir werden ihn in …«, er sah kurz auf die Uhr, »… sechs Stunden abholen«, sagte Merrot und goß sein Glas, das auf einem Tischchen neben ihm stand, bis zum Rand voller Whisky.
    Das Gerät begann im Rhythmus der Signale zu tuten, die Cartridge in die Taste hämmerte.
    Merrot rülpste. »Damit er schneller daheim ist.«
    Cartridge unterbrach seine Tätigkeit und sah ihn fragend an. Merrot winkte ungeduldig ab.
    »Das nicht, du Idiot«, brummte er und tippte sich auf die Stirn.
    Cartridge zuckte die Schultern und morste weiter. Nach zwei Minuten

Weitere Kostenlose Bücher