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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Besinnung und imstande, zusammenhängend zu sprechen. Wir werden ihn jetzt ins Krankenhaus fahren, und Sie werden Ihren normalen Patrouillendienst wieder aufnehmen, als ob nichts geschehen wäre. Haben Sie mich verstanden?«
    Der Polizist war stolz, an einem so bedeutenden Ereignis beteiligt zu sein. Er bejahte und salutierte. Galen nickte ihm zu und ging zurück zum Ambulanzkarren. Der Gorilla bestieg sein Pferd und ritt davon. Galen kletterte zu Burke auf den Fahrersitz, und dann fuhren auch sie fort vom Haus des Zaius.
    Obwohl es spät am Abend war, harrte Kira noch in ihrem Büro aus, nervös und voller Sorge und unfähig, sich zur Ruhe zu begeben. Galen hatte ihr keine Einzelheiten seines Plans genannt, und sie wußte nur, daß er in Zaius' Haus einbrechen und irgendein Buch stehlen wollte. Je länger sie darüber nachgrübelte, desto abenteuerlicher und unsinniger kam ihr die ganze Sache vor. Was mochte geschehen, wenn Galen gefaßt wurde? Würde er sie mit hineinziehen? Wieviel länger würde diese Qual der Ungewißheit noch andauern?
    Schließlich, als sie schon glaubte, sie könne es nicht mehr aushalten, wurde die Tür leise geöffnet, und Galen und sein menschlicher Freund kamen herein. Galen hielt triumphierend ein altes Buch in die Höhe, das sich in allem von den Büchern unterschied, die Kira kannte. »Dann hast du es also getan«, sagte sie und wußte nicht, ob sie erleichtert oder ärgerlich sein sollte.
    »Natürlich haben wir es getan«, erwiderte Galen. »Hier, sieh es dir an.«
    Kira nahm ihm den Band aus den Händen, legte ihn auf den Schreibtisch und durchblätterte die ersten Seiten. Ein Ausdruck ungläubigen Staunens und maßloser Verblüffung breitete sich über ihr Gesicht aus, als sie Seite um Seite umwandte. Galen und Burke warteten geduldig vor dem Schreibtisch.
    Nach langen Minuten blickte Kira zu ihnen auf. »Diagramme des Blutkreislaufsystems«, sagte sie. »Chirurgische Techniken. Ist das ein medizinisches Werk? Oder ist es Fiktion?«
    Galen sah sie an und verstand, welche Umwälzungen in ihrem Denken dieses Buch bewirken mußte; er selbst hatte einmal Ähnliches erlebt. »Du wußtest die Antwort darauf, als du das Buch sahst«, sagte er.
    »Doktor Mather war einer unserer größten Chirurgen«, sagte Burke. »Als ich im College war, arbeitete er an der Hanson-Klinik.«
    Kira schien ihn kaum zu hören, wandte sich betroffen und verwirrt an Galen. »Wenn Zaius davon wußte warum durften wir es nicht wissen?«
    Galen seufzte. »Nun, aus politischen Gründen, natürlich«, sagte er zögernd. »Wenn Menschen einmal solche Bücher schreiben konnten und die Nachricht davon spräche sich herum, dann würden ihre Nachkommen vielleicht mit ihrem Sklavendasein unzufrieden, nicht wahr? Er befürchtete, es könnte der Anfang vom Ende unserer Zivilisation sein.«
    Eine lange Pause folgte, eine erschreckte Stille, während der Kira im Gesicht ihres Gegenübers nach beruhigenden Zeichen suchte. Sie hatte zuerst gedacht, Galen habe die Bemerkung spaßhaft gemeint. Die Vorstellung, daß Menschen die Welt beherrschen könnten, erschien ihr absolut lächerlich. Nun aber wurde daraus eine Bedrohung, und der Gedanke, Menschen als ebenbürtige oder sogar übergeordnete Lebewesen anerkennen zu müssen, war schlechthin unerträglich. Sicherlich war dies einer von Galens makabren Scherzen. Doch nichts in seiner Miene ließ darauf schließen, und Kira holte tief Atem. »Wie, wenn Zaius recht hätte?« fragte sie.
    Alle schwiegen. Kiras Frage hing schwer und unheilvoll in der Luft. Ehe Galen eine Antwort finden konnte, wurde dringend an die Tür geklopft.
    Galen, der ihr am nächsten stand, öffnete. Travin stand draußen, und er schien aufgeregt. Ohne Galen und Burke zu beachten, richtete er das Wort an Kira.
    »Der Fremde bei uns«, stammelte er aufgeregt, »es geht ihm sehr schlecht!«
    Kira und Galen blickten einander betroffen an. In ihrer Diskussion der Welt und der Rolle des Menschen darin, in ihrer Neugierde und Furcht vor dem menschlichen Medizinbuch hatten sie Virdon beinahe vergessen. Und sein Zustand hatte sich unter der unzureichenden Pflege ständig verschlechtert. Kira nickte den anderen zu und folgte ihnen ins Freie.
    Sie eilten über den Hof zu der schäbigen Baracke, in der die kranken Menschen lagen. Die Tür der kleinen Kammer, worin Virdon lag, stand offen, und drinnen wälzte Virdon sich stöhnend auf dem Strohsack. Er fieberte und schien wie von Sinnen. Burke kniete neben ihm nieder,

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