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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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des blinden Mädchens spiegelte noch immer Zweifel und Unsicherheit. »Seid ihr ... Affen?« fragte sie.
    Galen ließ sie ein wenig warten, während er die beste Antwort suchte. Was er jetzt sagte, würde den weiteren Verlauf ihrer Beziehungen zu dem Mädchen bestimmen. »Selbstverständlich«, antwortete er schließlich. »Fürchtest du dich vor Menschen?«
    Fauna zeigte ernst auf das Grab. »Sie töteten meinen Vater«, sagte sie bitter.
    »Das bekümmert mich sehr«, sagte Galen. »Ich hatte nicht geglaubt, daß sie es wagen würden, Affen zu töten.«
    »Es sind Wilde«, sagte Fauna mit einem Ausdruck von Haß, der in seltsamem Widerspruch zu ihrer Unschuld stand. »Ich hasse sie. Ich werde sie für diese Tat immer hassen.«
    Es kam zu einer unbehaglichen Pause. »Ich heiße, ah, Phoebus«, sagte Galen. »Und das sind meine zwei Freunde, Alar und Pago.«
    »Ich bin Fauna.« Sie wandte sich ganz um und versuchte die anderen auszumachen. »Wo seid ihr?«
    »Wir sind hier«, sagte Burke zögernd und mit einem fragenden Blick zu Galen.
    Fauna lächelte und schien zu überlegen. »Deine Stimme«, sagte sie sinnend, »kommt mir vertraut vor. Welcher von den beiden bist du?«
    Virdon und Burke sahen einander betroffen an, verwundert, daß sie Burkes Stimme vertraut fand. Dann gab dieser sich einen Ruck und sagte: »Ich bin Pago, aber ich glaube nicht, daß wir einander kennen. Ich komme aus einer entfernten Gegend. Dies ist das erstemal, daß ich in eurem Dorf bin.«
    »Wir hatten uns verlaufen«, sekundierte Galen. »Ein Bauer, bei dem wir uns erkundigten, schickte uns zu diesem Dorf.«
    »Ja«, sagte Virdon. »Wir sind lange gewandert.«
    »In diesem Fall müßt ihr müde und hungrig sein«, sagte Fauna freundlich. »Obwohl diese schreckliche Tat geschehen ist, kann ich die Gastfreundschaft nicht vergessen, die mein Vater mich gelehrt hat. Wollt ihr mitkommen? Zu Hause könnt ihr ausruhen, und ich habe Essen und Trinken für euch.«
    Galen wollte etwas sagen, aber Virdon fuhr ihm mit einer schnellen Handbewegung dazwischen. »Lebst du allein?« fragte er vorsichtig.
    »Ich lebe mit meinem Onkel Sestus in einem Haus«, sagte Fauna. »Er ist fortgeritten, um Einkäufe zu machen, wird aber bis zum Abend zurückkommen.«
    Burke und Virdon sahen Galen an, der sich auf ein Schulterzucken beschränkte. Eine schnelle Entscheidung war nötig, aber es gab nicht genug Informationen, auf denen sie sich gründen konnte. War dem Onkel dieses Affenmädchens zu trauen? Und das Mädchen glaubte, alle drei Reisenden seien Affen; der Onkel aber würde sofort sehen, daß sie es nicht waren. Die offensichtliche Lüge mußte Mißtrauen und Ablehnung auslösen.
    Aber auf der anderen Seite waren sie wirklich müde und hungrig.
    »Nun«, sagte Burke, »wir haben nicht viel Zeit, aber es ist wahr: wir haben ziemlich lange nichts gegessen.«
    »Gut, gut«, erwiderte Fauna erfreut. »Dann kommt mit mir.« Sie ging mit leichten, sicheren Schritten den schmalen Weg hinunter, nur mit einer Gerte als Orientierungshilfe. Die drei Freunde bewunderten ihren Mut und ihre Selbständigkeit.
    »Ich hoffe, ihr werdet lange genug bleiben, um Onkel Sestus zu sehen«, sagte sie unterwegs. »Ihr werdet ihn mögen.«
    »Das mag sein«, wisperte Burke, daß nur Virdon und Galen ihn hören konnten. »Die Frage aber ist, ob er uns mögen wird.«
    Nur wenige Meilen entfernt machte der Trupp der Dragoner an einer Wegkreuzung halt. Einer von ihnen, derselbe, der von Jasko zu Boden gerissen worden war und sich mit ihm im Staub gewälzt hatte, ritt zu einem Wagen, der unter einer schattigen Eiche abgestellt war.
    Der Anführer der Dragoner sah dem Schimpansen zu, wie dieser sein Pferd vor den Wagen spannte. »Ich werde dich verständigen, wenn wir wieder reiten«, sagte er.
    Der andere nickte lachend. Er kletterte auf den Kutschbock seines Wagens, während sich der Trupp auflöste und die Reiter in verschiedene Richtungen davongaloppierten. Der letzte Dragoner wandte sich im Sattel um und winkte zurück. »Bis später, Sestus!« rief er.
    Der Dragoner auf dem Pferdefuhrwerk zog die Ledermaske vom Gesicht; darunter kamen die von ergrautem Haar eingerahmten Züge von Sestus, Faunas Onkel, zum Vorschein. Er hob die Zügel, das Pferd setzte sich in Bewegung, und langsam knarrte das Fuhrwerk durch den stillen Nachmittag zurück zum Dorf.
     

 
6.
     
    Schon nach kurzer Zeit sahen sich die drei Gefährten vor einem bescheidenen Fachwerkhaus aus Holz, Steinen und Lehm, zu

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