Terror auf dem Planet der Affen
er seinen Gästen das Eintopfgericht vorsetzte, erzählte er, was er über die Reiter wußte.
»Sie nennen sich die Dragoner. Sie haben viele Menschen vertrieben, mehrere getötet, Wohnstätten niedergebrannt und Vieh geraubt. Die vergangenen Wochen waren schlimm – sehr schlimm.«
»Es ist schwierig, zu glauben, daß die Ermordung eines einzigen Affen zu alledem geführt haben sollte«, sagte Virdon.
»Die Mordtat brachte das Faß zum Überlaufen«, sagte Jasko. »Der Haß war schon vorher da. Die Affen hier hassen uns, weil sie glauben, wir seien zu viele. Von ihrem Standpunkt aus gesehen, ist es vielleicht verständlich.«
»Aber diese Dragoner sind sicherlich illegal«, meinte Galen. »Selbst Affen müssen die Gesetze beachten, die solche Aktionen gegen Menschen verbieten.«
»Manchmal ist er sehr naiv«, sagte Burke entschuldigend. »Er hat ein behütetes Leben geführt.«
Jasko winkte ab. »Der Staat und seine Autorität sind hier weit entfernt«, sagte er. »Das Dorf, in dem ihr meinen Bruder kennenlerntet, hat genug Polizei, um solchen Auswüchsen vorzubeugen. Aber hier ...« Er seufzte hilflos. »Perdix und Zon geben sich Mühe, aber sie können nicht überall sein. Nein, meine Freunde. Wir Menschen leben hier in ernster Gefahr. Und für Fremde wie euch gilt das erst recht. Hört auf meinen Rat und zieht weiter, sobald ihr ausgeruht seid.«
»Möchtest du nicht mit uns kommen?« fragte Virdon.
Jasko schüttelte betrübt den Kopf. »Ich habe hier mein ganzes Leben verbracht. Noch einmal von vorn anfangen? Nein. Ich werde das Risiko auf mich nehmen. Dieser Terror kann nicht ewig dauern.«
Am nächsten Morgen gingen Burke und Virdon nach dem Frühstück zum Schwimmen an den kleinen See hinter Jaskos Anwesen. Sie tummelten und vergnügten sich im erfrischenden Wasser, tauchten und bespritzten einander wie übermütige Jungen. Galen saß unterdessen am Ufer, tauchte einen Lappen ins Wasser und wischte sich damit das Gesicht. Kopfschüttelnd beobachtete er das Treiben seiner beiden Freunde. Er wunderte sich, wie Menschen es ertragen konnten, ganz naß zu werden, daß das Haar am Körper klebte. Natürlich hatten Menschen nicht das dichte Haar eines Affen, aber trotzdem ...
Als die beiden aus dem Wasser kamen, um sich in die Sonne zu legen, sagte Virdon: »Weißt du, Galen, wir sollten dir wirklich einmal das Schwimmen beibringen.«
»Richtig«, sagte Burke. »Wer weiß, vielleicht würde es dir sogar gefallen.«
»Außerdem ist es eine sehr nützliche Fähigkeit«, sagte Virdon.
Galen lächelte. »Nein, vielen Dank. Mir reicht an Wasser, was in einen Eimer hineingeht.« Die beiden lachten und streckten sich ins Gras. Für eine Weile kehrte Stille ein, unterbrochen nur von Grillengezirp, Insektengesumm und vereinzelten Vogelrufen. Dann hob Galen plötzlich den Kopf, lauschte und spähte zum fünfhundert Schritte entfernten Haus hinüber. Im nächsten Augenblick war er auf den Beinen und zeigte mit ausgestrecktem Arm. »Da! Seht nur!«
Die beiden Männer erhoben sich und beschirmten die Augen. Was sie sahen, erfüllte sie mit lähmendem Entsetzen. Ein Trupp von Reitern bewegte sich den Karrenweg entlang auf Jaskos Hütte zu. Obwohl die Gestalten aus der Entfernung nur undeutlich auszumachen waren, zweifelte keiner der drei einen Augenblick an der Identität und den Absichten der Besucher.
Die Dragoner machten ungefähr fünfzig Schritte vor Jaskos Hütte halt, und der Anführer wandte sich im Sattel um, offenbar um seinen Gefolgsleuten Anweisungen zu geben. Dann zündeten sie Fackeln an, spornten ihre Pferde vorwärts und jagten mit Geschrei auf das kleine Anwesen zu. Als Jasko mit einer hölzernen Heugabel bewaffnet aus dem Stallschuppen gestürzt kam, galoppierten sie bereits über den Hof und um seine Hütte herum.
Jasko rief sie an, doch gingen seine Worte im Lärm unter, den die Reiter vollführten. Er trat ihnen entgegen, die Heugabel kriegerisch vorgestreckt. Er war nicht gewillt, sich wie ein Hund davonjagen zu lassen; er verteidigte sein Heim und sein Leben und war entschlossen, keines von beiden kampflos aufzugeben.
Burke und Virdon, noch immer naß vom Schwimmen, fuhren hastig in ihre Kleider und rannten zum Haus. Galen folgte ihnen nach kurzem Zögern.
Die Dragoner trieben ihre Pferde kreuz und quer über den Hof, scheuchten Jaskos Tiere durcheinander und zerschlugen mit den Gewehrkolben die Vorratsbehälter in Jaskos Anbauschuppen.
Der Anführer ritt drohend auf den trotzig, aber
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