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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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dem eine kleine Scheune gehörte. Dies war das Anwesen von Faunas Onkel. Die Blinde führte sie ins Haus. Bevor sie eintraten, hielten die drei besorgt nach irgendwelchen Anzeichen des Onkels Ausschau, aber er war nirgendwo zu sehen.
    »Bitte setzt euch und macht es euch bequem«, sagte Fauna. »Ich werde gleich etwas zu essen bereiten.«
    »Ein sehr hübsches Haus«, sagte Galen. »Hell, luftig und sehr sauber.«
    Fauna bedankte sich.
    »Können wir dir helfen?« fragte Galen.
    Sie lächelte. »Warum fragst du das? Weil ich blind bin? Kein Angst, ich komme gut zurecht. Ich kenne hier jeden Winkel.«
    Sie bewegte sich rasch und zielsicher hierhin und dorthin, deckte den Tisch mit hölzernem Eßgerät, worauf sie ein einfaches, aber erfrischendes vegetarisches Gericht zubereitete und auf den Tisch brachte.
    Nachdem sie gegessen hatten, brachte Virdon das Gespräch vorsichtig auf ihren Vater. Er verstand die Gefühle des Mädchens vielleicht besser als Burke, hatte er doch seine eigene Frau und Kinder verloren, während Burke nie verheiratet gewesen war. »Du mußt ihn sehr geliebt haben«, sagte er freundlich.
    Fauna nickte.
    »Diese Menschen, die, ah, die ...« Virdon brachte es nicht fertig, den Satz zu vollenden. »Kanntest du sie?«
    »Nein«, sagte Fauna, »aber mein Onkel Sestus war dabei. Er sah und erzählte mir alles.«
    »Du mußt nicht glauben, daß wir bloß neugierig sind«, sagte Burke. »Als wir die traurige Geschichte erfuhren, dachten wir, daß wir vielleicht helfen könnten.«
    »Das ist sehr freundlich von euch«, sagte Fauna. »Vielleicht würde es mir guttun, davon zu sprechen.«
    »Wie ist es geschehen?« fragte Burke.
    »Sie waren zu zweit«, sagte Fauna nach einer Weile. »Sie kamen herein und baten um etwas zu essen, und mein Vater gab es ihnen. Er war immer gut zu den Menschen und versuchte, sie sich zu Freunden zu machen. Onkel Sestus warnte ihn immer wieder, daß den Menschen nicht zu trauen sei, aber Vater wollte nicht auf ihn hören. Dann griffen die beiden meinen Vater unten beim Bach an und töteten ihn.«
    »Weißt du, warum sie es taten?« fragte Burke nach einem Moment. »Sicherlich muß es ein Motiv gegeben haben.«
    Fauna runzelte die Brauen. »Es sind Wilde«, sagte sie bitter. »Sie brauchen keine Gründe, um zu töten.«
    Wieder gab es eine Pause; Burke und Virdon sahen einander an. Die Situation war nicht so vielversprechend, wie sie zuerst geglaubt hatten, und eine Lösung schien weiter entfernt denn je. Außerdem war es unwahrscheinlich, daß Fauna ihnen noch längere Zeit helfen würde, war es doch nur eine Frage der Zeit, bis ihre wahre Identität ans Licht kam.
    »Fauna«, sagte Burke, »bitte sag es mir, wenn dir nicht nach der Beantwortung meiner Fragen zumute ist. Aber ich glaube, wir können mithelfen, die für den Tod deines Vaters Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.«
    »Das ist alles, was ich will«, sagte Fauna. »Nun, da ich weiß, daß mir nichts meinen Vater wiedergeben kann.«
    »Hat dein Onkel eine Beschreibung der Täter?« fragte Burke. »Konnte er dir sagen, wie groß sie waren, was sie trugen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Es war dunkel, früher Abend. Im Schatten der Bäume am Ufer war es schwierig, Einzelheiten zu erkennen. Onkel Sestus sagte, er habe sehr wenig von den Menschen gesehen; erst als es zu spät war, erkannte er, was geschah. Außerdem, wer kann einen Menschen vom anderen unterscheiden? Als ich noch sehen konnte, kamen sie mir alle gleich vor.«
    Galen lächelte zu Burke und Virdon hinüber. »Mir geht es genauso«, erklärte er. »Hat man einen gesehen, so hat man alle gesehen.«
    Fauna ging in die Küche und brachte einen Krug Milch. Als sie die Becher nach dem Gehör füllte, hielt sie plötzlich inne und hob lauschend den Kopf. »Ich glaube, ich höre Onkel Sestus' Fuhrwerk«, sagte sie froh. »Er kommt früh zurück.«
    Die Flüchtlinge erschraken. Galen stand auf und ging hastig zum nächsten Fenster. Nachdem er hinausgespäht hatte, eilte er zur anderen Seite hinüber und blickte dort hinaus. »Ich sehe noch niemand«, sagte er, bemüht, seiner Stimme einen ruhigen, unbesorgten Klang zu geben. »Übrigens höre ich auch kein Fuhrwerk.«
    »Mein Gehör ist vielleicht schärfer«, erwiderte Fauna. »Ich habe mir angewöhnt, mich ganz darauf zu verlassen. Ich kann Geräusche deuten, die die meisten Leute nicht einmal hören.«
    »Ah, ja«, sagte Galen. »Jetzt sehe ich in der Ferne ein Fuhrwerk den Weg entlangkommen.

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