Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
Wasserdampf hinauf. Sie führte zum Aufenthaltsraum des Herrn und seiner Spielgefährten.
    „Dein Besuch ist eingetroffen. Also, ich gehe dann. Und freue dich nicht zu früh: Ich habe mir bereits ein paar neue Strategien ausgedacht!“ sagte Friedrich. Er grüßte den Jungen und stieg die Treppe hinunter. Eigentlich war der Aufenthaltsraum kein Raum. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Im Prinzip handelte es sich um ein Freigelände mit unsichtbarer Klimaanlage, das sich irgendwie in einer anderen, klischeehafteren Dimension befand. Trotz eines gewissen Mangels an Augen, war es der Lichtgestalt irgendwie möglich gewesen, Terry direkt in die seinigen zu blicken.
    „Willkommen in meinem bescheidenen Reich, mein Junge!“ sagte der Schöpfer.
    „Und du bist Gott, nehme ich an?“
    „Ich bin alles und nichts. Schöpfer und Erlöser, Bestrafender und Lohnender. Und außerdem besitze ich die weltgrößte Kruzifixsammlung.“
    „So. Da du mir also bislang mein Leben zur Hölle gemacht hast - Was willst du nun von mir?“ fragte Terry.
    „Nicht ich habe dein Leben zur Hölle gemacht. Das war mein verehrter Kollege. Ich bin für all’ die Dinge zuständig, der dir zu Gute kommen. Das nennt man wohl moderne Arbeitsteilung.“
    „Faszinierend. Entweder du bist allmächtig oder nicht. Also: Was willst du?“
    Terrys Stimmlage ließ vermuten, dass er es vielleicht nicht ganz so bezaubernd fand, vor dem Allmächtigen zu stehen, wie der Allmächtige es fand, allmächtig zu sein.
    „Du fügst meinen Schäfchen Leid zu und führst sie zur Schlachtbank. Das widerspricht meinen Geboten“, ermahnte eindringlich. Er lehnte sich über ein mehr oder weniger existentes Geländer, sah auf die Erde herab und rief:
    “Ich bin der König der Welt!“
    Also wegen der Dramatik der Situation und so.
    Terry war mit dieser Sichtweise nicht einverstanden:
    „Dann sollen mich deine blöden Schäfchen halt in Ruhe lassen. Ansonsten brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ich ihnen in den Arsch trete, klar!?“
    „Na gut, meinetwegen. Ich mache dir einen Vorschlag: In Kürze wird dich deine Tante besuchen. Wenn du dich dieses Mal benimmst, vergesse ich deine vergangenen Gewaltausbrüche, einverstanden? Und natürlich solltest du es in Zukunft mit dem Gebote brechen ein wenig in Grenzen halten.“
    „Hm. Gut. In Ordnung. Aber sollte auch nur einer meiner Freunde - abgesehen von Ron - unter unnatürlichen Umständen sterben, dann setze ich dich ganz nach oben auf meine Todesliste!“
    Gott ignorierte die Drohung:
    „Es wird Zeit für dich, zurückzukehren, mein Junge.“
    „Ich komme wieder“, sagte Terry.
    „Doch bleiben wirst du dann nur, wenn du meinen Rat befolgst“, meinte der Allwissende.
    Mit diesen Worten verblasste die Lichtgestalt und Terry erwachte in seinem Himmelbett im Griffamtor-Jungenschlafsaal.
     
    „Guten Morgen, Mr. Rotter!“
    Silenzia McGonekel stand in der Mitte des Schlafsaales. Die anderen Schüler waren nicht mehr hier. Offenbar hatte sie die Lehrerin hinausgebeten.
    „Was zum Teufel machen Sie hier im Jungenschlafsaal?“ fragte Terry überrascht.
    „Zügeln sie ihre Wortwahl, Mr. Rotter. Ronald Grievly hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nicht wach zu rütteln seien. Daher wollte ich mich über ihr Wohlbefinden informieren.“
    „Aber Sie können doch hier nicht einfach so hereinplatzen! Was, wenn ich gerade... Ich meine, das macht man doch nicht!“ sagte Terry.
    „Hm. Vielleicht haben Sie Recht. Gut, ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich hier so unerwartet erschienen bin. Aber sie scheinen ja bei bester Gesundheit zu sein. Doch bevor Sie sich zu ihren Freunden im Speisesaal gesellen, möchte ich Sie noch mit einem Vorwurf konfrontieren, den man gegen Sie erhoben hat: Der Schüler Spongo Efeu behauptet, Sie hätten eine zwei Meter große Giftschlange in den Sifferin-Gemeinschaftsraum geworfen.“
    „Nein, eine so große Schlange kann ich doch gar nicht tragen. Sie muss selbst dort hinein gekrabbelt sein... Und? Wie ist es der Kobra ergangen?“
     „Ich habe doch gar nicht erwähnt, dass es sich um eine Kobra handelte. Nun gut, das will ich einmal überhört haben. Wir wollen Griffamtor doch keine Punkte abziehen, nicht wahr, Mr. Rotter?“
    „Selbstverständlich nicht, Professor.“
    „Nun denn - um ihre Frage zu beantworten: Die Kobra ist uns leider entwischt. Es sieht so aus, als habe sie das Schulgelände verlassen.“
    „Ausgezeichnet. Ähm, ich meine: Höchst

Weitere Kostenlose Bücher