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Tessa

Tessa

Titel: Tessa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Karlsson
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du?«, fragt Tessa unschuldig.
    Charlotte sieht sie angewidert an. »Du warst mit Jens im Bett. Wie konntest du das tun? Du bist meine Freundin.« Der Ekel wandelt sich in Härte.
    Und Tessa beobachtet die klitzekleinen Veränderungen in Charlottes Gesichtszügen. Die Sommersprossen haben den gleichen hellen Farbton wie ihre Locken. Ein einzelnes Haar hat sich verirrt und hängt in ihrer Stirn. Sie würde es gerne entfernen.
    »Und jetzt hältst du deine Klappe, ja? Seit wann läuft das zwischen euch beiden?«
    Hasserfüllter Blick. Zu viel Schwarz in der Pupille. Vielleicht hat Charlotte auch Drogen dabei, und vielleicht sollten sie gemeinsam Drogen nehmen. Vielleicht nimmt Tanner aber auch gerade die Drogen. Tessa schluckt hart. Es würde ihr sicherlich besser gehen, wenn sie zumindest erst den Wodka trinken würde, den sie gerade bestellt hat, um dann dieses Gespräch zu führen. »Charlotte, es tut mir echt leid. Ich wusste nicht, dass es dir ernst mit dem Typen ist.«
    »Du wusstest es nicht? Musst du jeden Schwanz in deine dreckige Möse schieben lassen? Du bist das Letzte. Du baust nur Scheiße. Und du bist rücksichtslos.«
    »Es tut mir leid. Jens hat gar nichts gesagt.«
    »Jens hat nichts gesagt?« Charlottes Stimme hebt an. Sie hat ihre Hände in die Hüften geschoben. »Was soll denn der Arsch sagen? Du bist meine Freundin! Dachte ich jedenfalls.« Charlotte dreht sich zur Toilettentür. »Aber das bringt ja nichts. Du bist ein verlogenes, falsches Stück Scheiße. Das ist ja auch nicht das erste Mal. Du musst dein verdammt kleines Ego mit den Freunden deiner Freundinnen aufpolieren. Du bist so widerlich. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.«
    Tessa greift nach Charlottes Handgelenk. »Warte, ich hätte das mit Jens nicht machen sollen. Aber es hat nichts bedeutet. Ich will ihn auch eigentlich gar nicht. Entschuldige, es war ein Versehen.«
    Charlotte lacht hart. Und schüttelt fassungslos den Kopf. »Dir hat es nichts bedeutet? Was geht eigentlich in deinem dämlichen Kopf vor? Ich, ich, ich.« Charlotte schüttelt den Kopf. »Mir hat es aber was bedeutet! Du egoistische Fotze.«
    Die Tür öffnet sich, und Tanner kommt heraus. Tessa weicht einen Schritt zurück und sieht Charlotte an. »Komm. Lass uns gehen«, sagt Tanner.
    Tessa blickt Tanner an. »Halt du dich da raus.« Sie sieht wieder zu Charlotte. »Es tut mir so leid. Ich weiß, ich habe Mist gebaut.«
    »Ich soll mich raushalten?« Tanner lacht hart. »Ich glaub, ich habe ein scheiß Déjà-vu. Du hast damals die gleiche Nummer mit Peter abgezogen.«
    »Ach komm. Peter?« Tessa stöhnt. »Jetzt lass uns bitte nicht wieder von Peter anfangen.«
    »Ich war schwanger, als du mit Peter dieses Ding ange­fan­gen hast.«
    »Was für ein Ding? Ihr wart getrennt. Und Peter hat mich angebaggert, das war außerhalb meiner Kontrolle.«
    »Was redest du da für einen Müll, Tessa? Außerhalb meiner Kontrolle? Du lässt dich doch von jedem ­vögeln. Wie kannst du dich überhaupt noch im Spiegel ansehen?«
    »Halt deine scheiß Fresse, Tanner! Mit dir redet hier überhaupt niemand. Deine beknackte Meinung ist nicht gefragt, und daran, dass ich was mit Peter hatte, will ich echt nicht erinnert werden. Sonst muss ich kotzen gehen.«
    Tanner schnappt nach Luft.
    »Tessa, du hast mit meinem Freund geschlafen.« Charlottes Stimme ist klar. »Das tun Freundinnen nicht.«
    »Seit wann ist Jens denn jetzt plötzlich dein Freund?« Verwirrt sieht sie Charlotte an, das läuft hier alles falsch. Sie lässt die Schultern sinken. »Charlotte, können wir nicht in Ruhe darüber reden?« Tessas Herz hat wieder hart zu klopfen angefangen. Sie will sich setzen. Sie taumelt zwei Schritte rückwärts. »Du verstehst das falsch. Ich wollte dir nicht wehtun. Es ist nicht dasselbe.«
    »Nein, Tessa, das ist es nie.« Charlotte dreht sich um und geht die Treppen hinauf. Tanner folgt ihr.
    Tessa lässt sich auf die Couch sinken. Die Wirkung des Kokains ist verschwunden.

Tessa steht auf, zieht ihr Kleid glatt und geht die Treppe hoch.
    Uwe sitzt neben Magdalena. Die beiden sehen kurz auf. »Wir dachten, du wärst weg«, sagt Magdalena und sieht sie fragend an.
    Tessa greift nach dem Glas Wodka und stürzt ihn herunter. Sie schüttelt sich kurz. »Noch hier. Aber können wir abhauen?«
    Sie dreht sich nach dem Tisch um, an dem vorher Charlotte und Tanner saßen, aber er ist leer. Ein Kellner deckt ein neues Tischtuch auf.
    »Setz dich, Baby. Trink deinen Wein«, sagt Uwe

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