Tessy und das Echo des Todes (Erotischer Krimi) (German Edition)
beiseite. Die
Unterhaltung war für ihn beendet. Im gleichen Augenblick ertönte ein
Handysignal. Er fasste in seine Tasche und klaubte sein Phone hervor.
"Brandners Anwalt", erklärte er kopfschüttelnd,
und Verwunderung schwang in seiner Stimme mit. "Der will doch tatsächlich
wissen, ob ich mich mit der echten Tessy Ritter beschäftige. Seltsame Frage …"
Er schüttelte erneut den Kopf. "Doch darum kann ich mich später kümmern.
Zunächst einmal werde ich mich wieder ganz dir widmen, kleine Tessy."
Er lächelte ihr zu und rief die Videofunktion des Handys
auf, um es dann hinter sich auf dem Regal aufzustellen. "Ich hab ein paar
stärkende Mittel genommen", fuhr er im Plauderton fort und zog den
Reißverschluss seiner Hose herunter. "Willst du mal sehen?"
Sein Schwanz war erigiert. "Na komm, das ist das
Letzte, was du in diesem Leben zu sehen bekommst und was du spüren darfst."
Er beugte sich zu ihr herunter und ging auf die Knie. "Aber gib es zu –
das ist weiß Gott nicht die schlechteste Art zu sterben: mitten in einem
hammerharten grandiosen Fick mit diesem grandiosen Schwanz!"
Tessy sah ihn mit großen Augen an. Sein Gesicht kam näher.
Er lächelte noch breiter. Sie hob beide Hände, als würde sie sich über den Mund
wischen wollen. Er achtete gar nicht darauf. Die Scherbe glitt zwischen ihre
Finger. Sie fühlte das glatte Material, die Schärfe an der tödlichen Kante und
die perfekt zulaufende Spitze. Seine Augen tauchten in ihre ein. Sie schaltete
alle Gedanken und Gefühle aus.
Als er sich herunterbeugen wollte, um sie auf den Bauch zu
drehen, hob sie beide Hände und rammte ihm die Glasscherbe mit allerletzter
Kraft in die Halsschlagader.
* * *
Carola konnte im Augenblick nichts anderes tun, als geduldig
abzuwarten und die Leute ihre Arbeit machen zu lassen. Darum war die
Beschäftigung mit dem Herlitt-Fall, der in seine entscheidende Phase zu gehen
schien, nicht die schlechteste Idee. Sie war gefordert und abgelenkt zugleich.
"Christoph Steffen", überlegte Carola halblaut und
blickte Heiko an, der ihr im Büro gegenübersaß – mit stolzgeschwellter Brust
und übermütig blitzenden Augen.
"Ja, der Pizza-Mann hat ihn ebenso eindeutig
identifiziert wie der Jugendliche, den ich auch gleich noch mal befragt habe",
wiederholte Heiko. "Die beiden würden das auch vor Gericht wiederholen –
zwar nicht gerne, weil sie nicht scharf darauf sind, vor einen Richter zu
treten, aber sie sind bereit dazu. Steffen war am Sonntag eindeutig in dem Haus",
bekräftigte er erneut. "Zur Tatzeit."
"Den Schluss lassen die Aussagen zu, aber er hat ein
Alibi", gab Carola zu bedenken. "Und wissen Sie was? Es ist nicht mal
ein schlechtes."
"Er kann die Sicherheitseinstellungen für den Zugang
zum Gebäude manipuliert haben oder er hat es durch eine Tür verlassen, von der
sonst niemand etwas weiß – noch nicht jedenfalls", entgegnete Heiko in
triumphierendem Tonfall. Offensichtlich hatte er über diesen Aspekt auch schon
nachgedacht und sich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt.
Carola nickte. "Na schön. Ich hatte ihn zwar anders
eingeschätzt, aber wenn man den Blickwinkel verändert, passt durchaus einiges
zusammen. Demnach hat er uns zumindest zwei Tage ganz schön verarscht … Gut –
holt ihn ab und bringt seinen privaten Laptop und was ihr sonst noch so findet
auch gleich mit. Vielleicht stoßen wir ja auf was Interessantes."
Heiko sprang auf. "Alles klar! Bin schon unterwegs."
Steffen war bleich, aber gefasst, als er Carola wenig später
im Vernehmungsraum gegenübersaß, und er hatte nicht vor, klein bei zu geben.
"Zwei Leute haben Sie am Sonntag zur Tatzeit im Haus
beziehungsweise in der Nähe gesehen", erläuterte Carola ihm ein weiteres
Mal die Lage, nachdem er sich vehement gegen die neuen Ermittlungsergebnisse
verwahrt hatte. "Warum wollen Sie noch leugnen?"
"So ein Quatsch!", entgegnete er. "Das müssen
Sie mir erstmal beweisen. Wie Sie wissen und ich auch mehrfach erklärt habe,
war ich zur fraglichen Zeit im Büro und …"
Carola winkte ab. "Sparen Sie sich den Eifer. Unsere
Spezialisten werden nachweisen, dass Sie am Programm Ihres Überwachungssystems
herumgespielt und zwischendurch die Firma verlassen haben."
"Na und? Selbst wenn…"
"Sie haben sich auf den Weg nach Schöneberg gemacht und
eine Pizza besorgt, mit der Sie Louise wahrscheinlich überraschen wollten",
fuhr Carola ungerührt fort. "Ich gehe jede Wette ein, dass Louises Freunde
auf eine entsprechende
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