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Tessy und das Echo des Todes (Erotischer Krimi) (German Edition)

Tessy und das Echo des Todes (Erotischer Krimi) (German Edition)

Titel: Tessy und das Echo des Todes (Erotischer Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wolf
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Nachfrage gerne bestätigen werden, dass sie ein
Pizza-Fan war."
    Steffen zuckte unmerklich zusammen. "Ach ja? Und
weiter?", wehrte er mit vorgeschobenem Kinn ab. "Viele Leute essen
gerne Pizza. Wenn das Ihr einziger Beweis ist, kann ich nur lachen."
    "Das Lachen wird Ihnen vergehen, Herr Steffen. Louise
wollte nämlich keine Pizza, zumindest wollte Sie sie nicht mit Ihnen essen. Das
fanden Sie ziemlich daneben. Louise bat Sie zu gehen und sie in Ruhe zu lassen.
Es kam zum Streit ..."
    "Was reden Sie denn da?", fuhr Steffen dazwischen.
"Warum sollte ich mit ihr streiten? Das ist doch völliger Blödsinn!"
    Carola beugte sich zu ihm vor. Sie konnte es nicht
ausstehen, wenn Verdächtige, die so gut wie überführt waren, sich mit Händen
und Füßen gegen simpelste Logik und offensichtlichste Zusammenhänge wehrten und
unbedingt die ganze Story hören mussten, bis sie klein beigaben.
    "Sie sind der Stalker, Herr Steffen", betonte sie.
"Sie waren verliebt in Louise. Und die Privatdetektivin haben Sie nur
beschäftigt, um über jeden ihrer Schritte Bescheid zu wissen. Der Aufhänger mit
den Betriebsgeheimnissen, die Sie in Gefahr sahen, sollte als Erklärung für
Tessy Ritter dienen. Sie haben die Initiative ergriffen, nachdem Tessy Ihnen am
Samstag berichtet hatte, dass Louise die Nacht mit einem jungen Mann verbracht
hatte. Das konnten Sie nicht so stehen lassen."
    Christoph Steffen schnaufte wütend und winkte ab.
    "Vielleicht wollten Sie mit ihr reden, sie von Ihrer
Liebe überzeugen, sie bitten, Ihnen eine Chance zu geben, wie auch immer –
Louise wollte nicht", fuhr Carola fort. "Daraufhin haben Sie ihr die
Flasche über den Schädel geschlagen. Anschließend haben Sie eine Visitenkarte
von Tessy Ritter zurückgelassen und Laptop und Handy mitgenommen, um gar nicht
erst den Verdacht eines Eifersuchts- oder sonstigen Dramas entstehen zu lassen.
Das Gericht spricht übrigens in einem solchen Fall meist von besonderer
Heimtücke – nur zu Ihrer Information."
    "Diesen ganzen Mist müssen Sie mir erstmal beweisen",
giftete Steffen sie an.
    "Das werden wir, verlassen Sie sich darauf. Unsere
Spezialisten werden auch in Ihrem Firmennetz fündig werden und den Absender der
Stalking-Mails identifizieren oder entsprechende Spuren und Indizien finden –
da bin ich ganz sicher", entgegnete sie. "Ich schätze sogar, dass Sie
Ihrem ehemaligen Mitarbeiter Henrik Bäumler seinerzeit Spyware geschickt haben,
um ihn zu filmen."
    Steffen sah aus, als wollte er ihr einen Vogel zeigen. "So
ein Scheiß – und warum hätte ich das tun sollen?"
    "Henrik und Louise haben sich gut verstanden", gab
Carola ruhig zurück. "Sie hatten Spaß miteinander, nicht wahr. Sie waren
heilfroh, dass der Mann schwul ist und damit kein Konkurrent beim Werben um
Louise, oder?"
    Steffen zuckte zusammen.
    "Warum haben Sie mich eigentlich zu dem geschickt?"
    Steffen starrte sie schweigend an. Seine schmalen Lippen
waren fest aufeinandergepresst, sein Blick dunkel.
    "Einfach so, aus Spaß? Um ein bisschen Ärger zu machen?
Ihre Macht nachträglich noch einmal zu beweisen?", fragte Carola
nachdenklich. "Ja, natürlich, Henrik ist begabter als Sie, das ertragen
Sie nicht. Und er als Schwuler konnte eleganter mit Louise flirten, als es
Ihnen je gelungen ist. Was für eine Niederlage."
    Carola stand auf und winkte Heiko zu. "Er kotzt mich
an. Machen Sie weiter. Ein Geständnis wäre das Beste in seiner Situation,
ansonsten ab in die U-Haft."
    Sie verließ den Vernehmungsraum, ohne Steffen noch eines
Blickes zu würdigen und besorgte sich einen Kaffee. Ihre Hände zitterten. So
erfreulich die rasche Aufklärung im Herlitt-Fall war, mit ihren Gedanken war
sie woanders. Die Zeit spielte gegen Tessy. Das war ihr klar. Sie schob die
Bilder beiseite, die vor ihrem inneren Auge auftauchten und sie bedrängten.
    Micks Kollege aus der Internen, mit dem Carola bereits vor
einigen Jahren eng zusammengearbeitet hatte, rief auf dem Handy an, als sie
gerade auf dem Weg zurück in ihr Büro war. "Der Anwalt hat eine SMS
verschickt. Die Nummer überprüfen wir gerade."
    "Wie lautet die SMS?"
    "Überzeug dich, ob du die echte T.R. hast. HGB will’s
genau wissen."
    Carola hatte das Gefühl, dass sie ein Stromstoß durchfuhr. "Das
ist es! Hör zu – sofort eine Ortung!"
    "Logisch. Bin schon dabei."
    "Und Mick soll an dem Anwalt dranbleiben."
    "Okay. Noch was?"
    "Alarmbereitschaft für ein kleines SEK-Team."
    "Gut, ich geb’s weiter."
    Carola spürte, dass ihr Gesicht nass war.

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