Tessy und das Echo des Todes (Erotischer Krimi) (German Edition)
eines Sexspiels?
Immerhin: Mein kleiner Freund war richtig groß geworden.
Ich öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Elektra fiel mir
entgegen. Die Augen aufgerissen und erstarrt im Moment des Schusses. Aus
Schreck vor dem Anblick ließ ich die Waffe zu Boden poltern, trat einen Schritt
zurück, und Elektra fiel aufs Parkett.
"Elektra?"
Schweigen.
"Elektra!"
Ich schüttelte sie.
Keine Reaktion.
Ein roter Fleck breitete sich unter ihr aus.
"Elektra ... spielst du tot?"
Eine dumme Frage. Und Elektra reagierte auch nicht darauf.
Natürlich spielte sie tot. So war es schließlich vereinbart. Die Pupillen
blieben starr, glotzten mich an wie ein toter Fisch.
Sicher, er fand es toll, pulsierte wie verrückt. Ich aber
fand es wider Erwarten grausig. Wie sollte das Spiel weiter gehen? Konnte man
die Sache überhaupt noch als Spiel bezeichnen? Oder war die Session zu einer
perversen Nummer verkommen?
Aber es war nicht der Moment für philosophische
Betrachtungen. Nun musste ich nach Plan vorgehen, sonst lief es schief.
Ich ließ Elektra also liegen.
Damit hier kein Irrtum aufkommt: Sie war nicht tot. Wirklich
nicht! - Es war kein Blut. Bloß Schauspielerei und Ketchup. Vorher vereinbart.
Unsere Weiterentwicklung der Session. Mit Luger und zwei Platzpatronen.
Die Luger! Die durfte ich nicht vergessen. Hastig hob ich
sie auf und steckte sie ein. Vier Uhr, noch schlief alles im Haus. Obwohl die
Schüsse ohrenbetäubend gewesen waren, standen die Chancen gut, sich unerkannt
zu entfernen.
Ich drückte den Knopf des Fahrstuhls, betrat die Kabine,
wählte Erdgeschoss und abwärts ging es. Nach der ersten Hektik fühlte ich mich
nun gesammelt. Das passte mir nicht. Ich hätte aufgeregter sein müssen. Erregt.
Geil und schwitzend. Kaum etwas davon. Das Ganze war eine Enttäuschung. Eine
aufwendige Inszenierung mit wenig Erfolg. Natürlich würde ich die Show zu Ende
bringen, abstoppen ließ sie sich sowieso nicht mehr, denn Elektra würde weiter
spielen wollen. Käme ich jetzt zu ihr zurück, um das Spiel abzubrechen, würde
sie mich auslachen und als Schlappschwanz bezeichnen. Mir fiel ein, dass ich in
der Eile vergessen hatte, die Wohnungstür zu schließen. Es ließ sich nicht mehr
ändern. Im Kopf legte ich mir den Tag zurecht: Frühstück mit meiner Frau,
Aktenarbeit im Dezernentenbüro, Ausschusssitzung, Parteitreffen. Elektra würde
aufstehen, das Parkett säubern und sich einen Kaffee kochen.
Mit einem Ruck blieb der Fahrstuhl stehen. Ich öffnete die
Tür ... nein, das ging nicht, sie klemmte, war verriegelt. Ich schaute durchs
Fahrstuhltürfenster – der Fahrstuhlkorb hatte zwischen zwei Etagen gestoppt.
Also drückte ich noch mal den Erdgeschossknopf. Keine Reaktion. Der Knopf für
die vierte Etage ... Ah, das klappte! Der Fahrstuhl bewegte sich aufwärts. Doch
den Bruchteil einer Sekunde später gab es ein hässlich-knackendes Geräusch, und
der Fahrstuhlkorb stoppte erneut. So ein Mist. Ich hämmerte auf den Knopf fürs
Erdgeschoss, sprang in der Kabine. Der Korb wippte. Da! Ein Kreischen von
Metall auf Metall – und es ging abwärts. Aber nur für Zentimeter. Dann steckte
der Korb endgültig fest, und ich war darin gefangen, zwischen zwei Etagen.
"Elektra."
Ich flüsterte es. Das war sinnlos. Ich musste es rufen,
sonst hörte sie mich nicht. Zu laut durfte ich nicht werden, um andere im Haus
nicht zu wecken.
"Elektra!"
Ich wartete auf eine Reaktion. Zu lange wollte ich hier
nicht feststecken, sonst kam mein Tagesplan durcheinander.
Mit den Händen schaffte ich es, die Fahrstuhltür einen Spalt
zu öffnen.
"Elektra!!"
Sie hörte mich nicht. Oder sie wollte mich nicht hören. Denn
eigentlich hätte sie schon das Kreischen des Fahrstuhls alarmieren müssen.
Schließlich stand die Tür zu ihrer Wohnung auf. Oder hatte sie die Tür schon
geschlossen und saß gemütlich bei Kaffee und Radio hinten in der Küche?
Und was wäre, wenn sie noch auf dem Parkett lag?
In meiner Hose tat sich was. Ich stellte mir vor, wie
Elektra da oben immer noch mit ihren toten Fischaugen lag, und die Wohnungstür
geöffnet war, sodass jeder Elektra finden konnte.
Die Vorstellung war Fantasie, und bestimmt kochte sich
Elektra gerade einen Kaffee oder feixte, da sie gehört hatte, wie der Fahrstuhl
sich festfuhr, und ich hier unten in Nöten war. Aber Gefahr machte ihn an -
auch fantasierte Gefahr. Er war hart und es prickelte mir wohlig in den
Lenden.
Vom Alarmknopf, der mir entgegen leuchtete, ließ ich
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