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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hat­te einen der­art ho­hen NO-Quo­ti­en­ten er­reicht, daß er eben­so zwangs­läu­fig wie die kom­man­die­ren­den Mar­s­of­fi­zie­re in der La­ge war, sich vor ei­ner Be­wußt­seinss­pio­na­ge zu schüt­zen. Er tat es lei­der viel zu häu­fig. Uns konn­te es da­her gleich­gül­tig sein, ob er sei­nen An­ti­schirm ab­sicht­lich oder un­be­wußt ak­ti­vier­te.
    Je­den­falls konn­ten wir nicht tief ge­nug in sei­ne Ge­dan­ken- und Vor­stel­lungs­welt vor­drin­gen. Wir stie­ßen auf ei­ne un­über­wind­li­che Mau­er.
    Mit die­ser Über­ra­schung hat­ten wir nicht ge­rech­net und der GWA-Chef eben­falls nicht. Die Fra­ge, was nun zu tun sei, hat­te Re­ling groß­zü­gi­ger­wei­se uns über­las­sen.
    Ich zer­brach mir den Kopf nach ei­ner Lö­sung.
     
     

10.
     
    »Vor­sicht vor Bos­ter Ha­ve­link. Er miß­traut dir, weiß aber selbst nicht ge­nau warum«, gab mir Han­ni­bal te­le­pa­thisch durch.
    Der An­ruf er­reich­te mich im Spei­se­raum für das »lei­ten­de Per­so­nal«, wie sich Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man aus­drück­te. Er mach­te Un­ter­schie­de im ge­sell­schaft­li­chen Rang.
    Bos­ter Ha­ve­link war Ra­mons Stell­ver­tre­ter. Ein ge­walt­tä­ti­ger Bur­sche, dem man die Schu­lung zum Elek­tro­ni­k­in­ge­nieur nicht an­sah. Er glich eher ei­nem Pri­mi­ti­ven mit dem Hang zum Zu­schla­gen.
    Ich schau­te zu ihm hin­über. Er saß an ei­nem der Ti­sche, die für die drei­ßig Män­ner des un­be­ein­fluß­ten Wach­per­so­nals vor­ge­se­hen wa­ren.
    Je zehn Ro­bot­men­schen un­ter­stan­den ei­ner »lei­ten­den Per­sön­lich­keit«. Bridge­man ach­te­te auch in die­sem Fal­le pe­dan­tisch auf ei­ne ge­naue Ein­hal­tung der Ord­nung.
    Han­ni­bal und die drei an­de­ren Wis­sen­schaft­ler, die sich gleich uns in der Mars­fes­tung auf­hiel­ten, speis­ten in ei­nem durch zwei Stu­fen ab­ge­teil­ten Raum. Die klei­ne Trep­pe stell­te ei­ne un­über­seh­ba­re Bar­rie­re dar.
    Un­se­re drei »Kol­le­gen« hat­ten wir einen Tag nach un­se­rer An­kunft ken­nen­ge­lernt.
    Auch sie glaub­ten, eben­so wie Ra­mon de Gi­u­e­ra und sei­ne drei­ßig Auf­pas­ser, völ­lig un­be­ein­flußt zu sein. Tat­säch­lich aber be­saß je­der von ih­nen einen Hyp­no­block, der zu un­be­ding­tem Ge­hor­sam zwang. Sie fühl­ten es nur nicht.
    Die drei Ex­per­ten wa­ren frei­wil­lig hier. Bridge­man hat­te sie als frü­he­re Be­kann­te vor­ge­stellt, gleich­zei­tig aber durch­bli­cken las­sen, daß es sich um leicht­fer­ti­ge Cha­rak­tere han­del­te, de­nen das Vor­an­kom­men im Le­ben über al­les ging.
    Die­se Män­ner, der Che­mi­ker Dr. Jean-Bap­tis­te Ar­mand, der Bio­lo­ge Dr. Fe­dor Ra­do­kow­sky und der Bio­che­mi­ker Dr. Ar­chi­bald Coo­lert, hat­ten sich ih­rem Meis­ter mit Haut und Haa­ren ver­schrie­ben. Sie wa­ren auch an den Ver­suchs­rei­hen be­tei­ligt, die uns so­viel Kum­mer be­rei­te­ten.
    Auch von ih­nen hat­ten wir durch un­se­re Be­wußt­seinss­pio­na­ge nicht mehr er­fah­ren kön­nen, als wir oh­ne­hin wuß­ten.
    Bridge­mans Pro­gramm war klar in ih­rem Ge­dächt­nis­in­halt ver­an­kert. Wir fan­den dar­in auch al­le Grund­da­ten über die Ab­stam­mung der At­lan­tis-Zucht­kul­tu­ren. Doch auch die­se Fak­ten wuß­ten wir be­reits vom Mars­ge­hirn NEW­TON.
    Le­dig­lich Ar­mand be­saß ei­ni­ges Wis­sen, das für uns von In­ter­es­se war.
    Er kann­te die große und of­fen­bar nach mar­sia­ni­schen Ge­sichts­punk­ten aus­ge­stat­te­te Funk- und Or­tungs­zen­tra­le des Forts noch ge­nau­er als der Elek­tro­nik­fach­mann Bos­ter Ha­ve­link, der dort sei­ne »Ac­ti­on-Sta­ti­on« hat­te, wie man sag­te.
    Die­se Räum­lich­kei­ten zu be­tre­ten, war uns streng un­ter­sagt. Al­so gab es dort Din­ge zu se­hen oder zu fin­den, die mit Bridge­mans Welterobe­rungs­plä­nen zu­sam­men­hin­gen.
    Ich hat­te in dumm­dreis­ter Art hin­ein­ge­hen wol­len, doch plötz­lich hat­te ich in Ha­ve­links Waf­fen­mün­dung ge­schaut. Wenn ich es ge­wagt hät­te, einen Schritt wei­ter­zu­ge­hen, hät­te er mich, oh­ne mit der Wim­per zu zu­cken, er­schos­sen.
    Er hat­te an­schlie­ßend da­für ge­sorgt,

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