Testobjekt Roter Adler
Sie als umsichtigen Mitarbeiter.«
»Danke. Aber kommen Sie keinesfalls auf die Idee, Van Haetlin und ich hätten etwas von der Schweinerei gewußt. Wenn das Zeug präpariert ist, dann wächst mein Respekt vor der GWA ins Grenzenlose.«
»Meiner auch!« bestätigte Bridgeman gelassen. Der Mann war in seiner Art bewundernswert. Er verlor niemals die Beherrschung.
Ich versuchte erneut, in seinen Bewußtseinsinhalt einzudringen. Vielleicht vergaß er in der Aufregung eine Blockade.
Nein, er hatte sich stärker abgeschirmt als zuvor. Ahnte er et wa, daß die GWA über Telepathen verfügte?
Hannibal und ich mußten blind handeln. Ein gezieltes Vorgehen war wegen der fehlenden Telepathieerkundung ausgeschlossen. Infolgedessen blieb uns keine andere Wahl, als vordringlich jenen Raum zu zerstören, von dem aus der sogenannte Robotimpuls gesendet werden konnte.
»Das ist zwecklos«, unterbrach Dr. Armand unsere Arbeit. »Der Frequenzsucher bringt keine Lösung. Bitte, lassen Sie mich das machen. Ich kenne die Funktion des marsianischen 5-D-Impulspeilers. Unter Umständen hat man Ihnen ein Erzeugnis des Roten Planeten in die Leuchtmasse eingeschmolzen. Das traue ich den GWA-Wissenschaftlern zu. Wenn meine Vermutung zutrifft, können wir mit unseren Geräten lange suchen.«
Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Genauso verhielt es sich!
Wir mußten aktiv werden. Ich rief Hannibal an. Niemand be merkte meine geistige Abwesenheit, denn das allgemeine Interes se konzentrierte sich auf Dr. Armand.
»Achtung, Kleiner, ich verdächtige Havelink erneut. Konntest du eine Durchschuß-Atommine neben dem Energieschirm der Reaktorräume anbringen?«
»Nein. Keine Zeit. Die schwere Mine befindet sich aber in dem Medikamentenkasten.«
»Ich muß sie unauffällig in die Finger bekommen. Wenn es in der Steuerzentrale knallt, müssen wir bei der Flucht vor der Hitzewelle am Reaktorzentrum vorbei. Bleibe zurück. Ich tue so, als helfe ich dir. Und jetzt behaupte im richtigen Augenblick, du hättest gesehen, daß sich Havelink an der Energieschirmwandlung zu schaffen machte. Gib mir zwei Thermonitalstreifen, die reichen aus.«
Er fühlte angeblich meinen Puls und drückte mir die beiden hauchdünnen Blättchen in die Hand.
Ich sprang sofort nach vorn, stieß Armand zur Seite und griff nach den beiden Jacken. Das Marsgerät lief soeben an.
»Nein, nicht so. Die Jacken mit der Farbschicht nach oben legen. Wenn es eine 5-D-Strahlung ist, hätte ich sie ohne Abschirmung spüren müssen. Also dringt sie nur nach außen. So herum.«
Niemand sah, daß ich je eine Thermonitalladung an das Innenfutter klebte und die Zünder niederdrückte. Sie liefen nur eine Minute lang.
Bridgeman kam mir mit seiner Vorsicht sehr entgegen.
»Alles zurücktreten«, ordnete er an. »Stellen Sie sich hinter den Strahlschutzschilden auf.«
Wir folgten widerspruchslos seiner Anweisung. Die Maßnahme war vernünftig.
Ehe das Marsgerät richtig angelaufen war, geschah es. Zwei blauweiße Feuerbälle zuckten auf. Ein heißer Luftstrom schlug um die Schutzschilde herum und traf uns. Die zwei Meter durchmessenden Gasbälle brannten mit plus zwölftausend Grad ab.
Wir rannten unaufgefordert. Die Glut wurde unerträglich. Nur Bridgeman hielt sich noch einige Augenblicke im Schutz seines Individualschirms im Labor auf.
Dann folgte er uns und ließ persönlich die Panzertür zuschwingen. Der heiße Odem mäßigte sich sofort.
»Also doch!« sagte er kühl. »Hätten Sie das angenommen, Van Haetlin? Nein, Ramon, lassen Sie Ihre Waffe stecken. Ich weiß, daß der Mann unschuldig ist. Was sagten Sie vorhin über Boster
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