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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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die Vid-Kameras aufgebaut. Jede stand auf einem Dreibein und drehte sich mit einem geschwindigkeitsvariablen Rotationsmechanismus um den Angelpunkt. Somit würde sich die unmittelbare Umgebung der Santa Maria unter ständiger Beobachtung befinden. Die Bilder wurden an eine Reihe von Bildschirmen im Nav-Deck übertragen.
    Während die Roboter sich nun daran machten, Proben einzusammeln, war es den Insassen des Schiffes möglich, die Umgebung im Detail zu studieren.
    Die ENTS starrten fasziniert auf die Vid-Schirme. Sie waren auf einem Planeten gelandet, der sechzehn Lichtjahre von der Erde entfernt war. Sie wären nun weniger überrascht gewesen, wenn sich der Boden geöffnet und schreckliche Monster ausgespuckt hätte, als von der unheimlichen Vertrautheit dessen, was sich auf den Schirmen zeigte. Das Grasland, in dessen Mitte die Santa Maria stand, sah fast hundertprozentig genauso aus wie irdisches Grasland im Hochsommer. Vögel waren da, die träge ihre Kreise zogen oder über den Himmel glitten. Und da waren auch einige Schmetterlinge, die um einige Gebüsche flatterten, die kaum fünfzig Meter vom Landepunkt entfernt standen.
    Conrad spürte die plötzlich aufwogende Vertrauensseligkeit in seinem Team. »Lassen Sie sich bitte nicht von diesem Anblick täuschen«, warnte er. »Diese Vögel dort, von denen wir noch nichts wissen, könnten sich als tödliche Gefahren erweisen. Und die Schmetterlinge dort könnten einen hochgiftigen Stachel unter ihren Flügeln tragen. Solange wir nicht die Proben analysiert haben, müssen wir vom Schlimmsten ausgehen.«
    Nachdem die Roboter ihre Luft-, Vegetations- und Bodenproben aufs Schiff gebracht hatten, begannen sie mit der Erkundung. Sie bewegten sich spiralförmig von der Santa Maria fort. Die Vögel achteten überhaupt nicht auf sie. Die Schmetterlinge flatterten davon, wenn die Roboter ihnen zu nahe kamen. Zwei kleine Wesen, von denen im Schiff nur der fellbedeckte Rücken sichtbar wurde und die vor den heranmarschierenden Robotern davonsprangen, waren die einzigen Anzeichen von tierischem Landleben.
    »Sie sehen aus wie Hasen«, sagte Liz James.
    »Mehr wie Känguruh-Säuglinge«, verbesserte sie Chantana. »Einer von ihnen trug einen langen, spatelförmigen Schwanz.«
    »So weit, so gut«, sagte Conrad, »aber – ich wiederhole – lassen Sie sich nicht von diesem zweiten Garten Eden zu sehr einlullen. James und Le Gros, bitte nehmen Sie sich der Proben an, die die Roboter gebracht haben und versorgen Sie mich so bald wie möglich mit Ergebnissen. Andreas und Batista überwachen weiterhin die Schirme und Monitoren. Ich werde mich in den Papierkrieg stürzen. Und Lieutenant Smith, wenn Sie Ihren Patienten nochmals überprüft haben, bieten Sie bitte James und Le Gros Ihre Hilfe bei den Analysen an.«
    »Jawohl, Commander.«
    Genau in diesem Augenblick verschwand einer der Roboter vom Schirm.
     

 
10.
     
    Die Stratorakete bewältigte die achtzehntausend Kilometer zwischen Singapur und Mexico City in knapp zwei Stunden. Von Mexico City aus sollten die ENTS mit einem Substrato-Jet zum Kennedy-Space-Port gebracht werden.
    Mit Ausnahme von Conrad war die Stratoreise für das Team der weiteste Flug in den Weltraum hinaus. Kein Wunder, daß die meisten von ihnen ständig vor den Observationsmonitoren saßen. Selbst Kurt Kwango, der an der Lösung eines kniffligen 3-D-Schach-Problems arbeitete, warf immer wieder einmal einen Blick auf die atemberaubende Pracht der sternübersäten Weltraumtiefen.
    Conrad hielt den Moment für günstig.
    »Dort draußen«, begann er und deutete auf einen der Observationsmonitoren, »befindet sich ein Stern namens Altair. Sechzehn Lichtjahre ist er von uns entfernt. Im astronomischen Sinn also praktisch vor der Haustür. Eine Robot-Sonde erkundete fünf Planeten dieser Sonne. Die Sonde inspizierte sie alle in einem Nieder-Orbit. Schließlich konzentrierte sie sich auf Altair Vier. Dieser Planet ist erdähnlich. Er besitzt eine Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre, seine Oberflächentemperaturen liegen innerhalb der irdischen Höchst- und Niederwerte, seine Wasserfläche ist dreimal so groß wie die Landfläche, und seine Schwerkraft beträgt einskommaeinsfünf g, was uns also kaum Probleme bereiten dürfte. Die Landfläche ist, bis auf die Polarregionen, reich mit Vegetation bedeckt. Tierisches Leben wurde entdeckt, aber keinerlei Anzeichen von einer technologisch entwickelten Kultur.
    Gemäß der Tradition terranischer Astronomen werden

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