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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Kratos?« fragte Lou Andreas.
    »Man holt uns vor der Landung aus dem Scheintod«, kündigte Conrad an. »Die Wiederbelebungsprozedur nimmt einige Zeit in Anspruch. Nach dem ST fühlen Sie sich erst einmal so schwach und hilflos wie ein Neugeborenes. Erst muß der Körper wieder Kräfte sammeln, bevor wir auf Kratos landen können.«
     

 
13.
     
    Tag elf, Kratoszeit. Conrad trug die wichtigsten Ereignisse ins Logbuch ein. Kwango war mittlerweile wieder einsatzfähig. Er konnte schon leichtere Arbeiten verrichten, und das war eine große Hilfe. Noch in der Genesungszeit hatte er sich um die Ergebnisse der Bio-Proben-Analysen gekümmert. Anhand der vorliegenden Daten beschäftigte sich Kwango bereits damit, mögliche Biotop-Szenarien zu entwerfen. Einer seiner wahrscheinlichsten Schätzungen besagte, daß auf Kratos über kurz oder lang riesige Kohle- und Erdölvorkommen entdeckt würden. Sollte sich diese Vorhersage bewahrheiten, dachte Conrad, hätten die zukünftigen Siedler auf Kratos bald ausgesorgt.
    Eine Menge Arbeit war in den vergangenen Tagen bewältigt worden. Ohne Hilfe der Roboter hatte Lou Andreas drei Exoskelette zusammengebaut und Liz James und Fidel Batista einen Schnellkurs in deren Gebrauch gegeben.
    Exoskelette glichen in einiger Hinsicht Robotern. Sie waren wie sie anthropomorphe Maschinen und wurden ebenso atomar angetrieben. Aber anders als die Roboter verfügten sie nicht über unabhängige Kontrollsysteme. Die Roboter besaßen ihr eigenes »Gehirn« und waren darüber hinaus mit dem »Obergehirn« von Matthew verbunden. Roboter waren so groß wie Menschen, sie handelten nach menschlichen Befehlen, und sie konnten auch unabhängig von Menschen operieren. Die Exoskelette hingegen waren acht Meter hoch, besaßen aber, solange nicht ein Mann oder eine Frau im Kontrollgeschirr saß, kaum mehr Wert als nutzloses Gerümpel.
    Saß aber ein trainierter Operator im Kontrollgeschirr, vollbrachten die Exoskelette wahre Wunderdinge. Sie ließen sich als Bulldozer, Kran oder Bagger einsetzen. Über offenes Gelände konnte man mit ihnen Geschwindigkeiten von 70 km/h erreichen. Mit ihnen ließen sich Straßen bauen, Gräben ausheben, Bäume samt Wurzeln aus dem Boden reißen und praktisch sonst alles unternehmen, wozu ein acht Meter hoher Riese mit der Kraft von fünfzig Männern in der Lage war. Mit den Exoskeletten standen Conrad, sobald das Team darauf trainiert war, effizient mit ihnen umzugehen, das Äquivalent eines dreihundert Mann starken Bautrupps oder eines schlagkräftigen Sturmbataillons zur Verfügung. Conrad sagte sich, daß ihm damit das ultimate Werkzeug für die Bezwingung von Kratos zur Verfügung stand.
    Während Lou Andreas die Exoskelette zusammenbaute, war der Commander selbst auch nicht untätig gewesen. Er hatte die Roboter Matthew und Mark damit beauftragt, den Ladebaum der Santa Maria zu montieren, um damit dann einen der Kopter und den gepanzerten Luftkissenwagen aus dem Bauch des Schiffes auf den Boden zu hieven. Danach hatte er Lieutenant Smith mit einer Luftkissenwagen-Erkundungsfahrt im weiteren Umkreis um das Schiff beauftragt, während er selbst mit dem Kopter zu einer Lufterkundung aufbrach.
    Indira Smith sollte das Gebiet in einem Fünf-Kilometer-Radius um Basis Eins erkunden. Conrad selbst nahm sich vor, einen Radius von zwanzig Kilometern aus der Luft auszukundschaften.
    Beide machten interessante Entdeckungen. Indira stieß auf zwei Bäche und einen Fluß, in denen es von Fischen wimmelte. Sie entnahm sowohl den Wasserläufen als auch den Ufern tierische und Vegetationsproben. Einige Fischarten stellten sich als genießbar heraus. Ihr Geschmack ähnelte dem der irdischen Forelle. Nur ein kleiner, harmlos wirkender Fisch, der einem Karpfen glich, erwies sich als hochgiftig. Lieutenant Smith untersuchte darüber hinaus auch das nächste Furchen-Netzwerk. Ihre Messungen ergaben durchgehend eine Tiefe von einem und eine Breite von zwei Metern. Die Furchen wirkten, als seien sie erst kürzlich entstanden. Unterboden- und Lehmschichten traten frisch zutage, und der Pflanzenbewuchs innerhalb der Rinnen war spärlich und kümmerlich.
    Die rätselhafteste Entdeckung blieb jedoch Commander Conrad vorbehalten. Er stieß bei seinem Flug auf einen künstlichen Hügel. Er war vollkommen kreisrund, glatt und wie eine Kuppel geformt. Vom Boden bis zum Gipfel ging spiralförmig eine lange, glattwandige und tiefe Furche hoch. Im Gegensatz zum Überfluß an Bäumen, Büschen, Farnen und

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