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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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noch, dann hatte er auf diese Weise sämtliche Stationen dieses Mannes in der vergangenen Mordnacht erfahren. Stimmten diese Angaben, Morry zweifelte im Augenblick nicht daran, würde sie aber trotzdem überprüfen lassen, so kam Louis Aden nicht als Täter in Frage... Seiner Meinung nach schien Louis Aden von dem Mord noch keine Ahnung zu haben … Bevor er wie ein Blitz aus heiterem Himmel heraus die Rede auf das gewaltsame Ende des Lords brachte, gravierte er unauslöschlich das Gehörte in sein Gedächtnis ein. — Demzufolge Louis Aden seine Wohnung am Vortage etwa gegen achtzehn Uhr verlassen hatte und nach Craffield-Castle gefahren war. Nachdem er zusammen mit dem alten Lord zu Abend gegessen hatte, verließ er noch vor einundzwanzig Uhr den Herrensitz. Diese Zeit hatte auch der Butler von Craffield-Castle bei seiner bereits stattgefundenen Anhörung ausgesagt. Soweit traf alles zu. Zu überprüfen war die von Louis Aden angegebene Zeit des Erscheinens in dem Lokal. Kommissar Morry überlegte: ,Dreißig Minuten brauchte ein Wagen, um von Notting-Hill nach Maifair zu gelangen. Aden will vor zehn Uhr das Lokal betreten haben und dann nicht mehr ohne Begleitung dieser Gloria Allysow gewesen sein. Gloria Allysow mußte hierzu gehört werden. —  
    Während Kommissar Morrys Gesicht wieder einen ernsten Ausdruck annahm, fühlte er die Augen Louis Adens fragend auf sich gerichtet. Als er hochschaute, begannen die Pupillen des Mannes zu flattern. Eine bedrückende Stille lag in dem Raum, als Kommissar Morry anschließend ungerührt seine Stimme erhob: „Mister Aden, ich hörte, daß Sie mit Ihrem Onkel auf gutem Fuße standen. Wer könnte nach Ihrer Meinung ein besonderes Interesse am Tode des Lords haben?"
    Erschreckt fuhr Louis Aden einen Moment hoch.
    Sein Gesicht war blaß und durchsichtig. Er hatte den Sinn der Worte sofort begriffen.
    „Nein!" stotterte er und ließ sich schwer zurückfallen.
    „Yes, Mister Aden!" berichtete Kommissar Morry ruhig weiter. „Ihr Onkel, Lord Craffield, wurde wenige Stunden nach Ihrem Fortgang ermordet. Wer, glauben Sie, könnte diese Tat veranlaßt oder gar selbst ausgeführt haben?"
    Nur wenige Sekunden war Louis Aden so fassungslos, daß er keine Silbe über die Lippen brachte. Dann aber war seine Bestürztheit wie fortgewischt. Mit zusammengekniffenen Zähnen zischte er gehässig hervor: „Kommissar! — Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat mein Onkel, Sterling O'Hara, seinen Stiefbruder umgebracht — oder meine Cousine, diese Kanaille hat das veranlaßt. Vielleicht stecken auch beide unter einer Decke!"
    „Wie kommen Sie zu dieser Annahme?" hakte Kommissar Morry sofort ein.
    Schon der Butler auf Craffield-Castle hatte ihm dergleichen Andeutungen gemacht, daß das Familienleben auf Craffield-Castle gar nicht so harmonisch verlaufen war, wie es nach außen hin den Anschein hatte. Genaues hatte Kommissar Morry von diesem Hausgeist nicht erfahren. Aus diesem Grunde war er auch nach hier in die Schepstow-Villas zu dem Neffen des Ermordeten gefahren. Hier hoffte er, sich in etwa ein genaues Bild von dem Familienleben der Craffields verschaffen zu können. Nun war es soweit. Der Boy war so richtig in Fahrwasser geraten und würde nun alles auspak- ken, was Kommissar Morry erfahren wollte. Und Louis Aden packte aus . . .
    „Wie ich dazu komme?" stieß er hervor. „Kommissar, Sie kennen diese beiden Menschen noch nicht. Wenn Sie sie erst vernommen haben, werden Sie feststellen, daß beide verlogen, niederträchtig und auch zu jeder Tat bereit sind. Mein Onkel Sterling O'Hara noch mehr als dieses Flittchen Belinda! Einer dieser beiden kann nur aus Rache meinen Onkel umgebracht haben. Einen triftigen Grund dazu hatten beide. Sterling O'Hara, um endlich sein mit Craffield-Castle verschmolzenes Erbteil freizubekommen, was laut Nachlaß nur nach dem Tode des Lords möglich ist. Und Belinda, weil sie von Lord Craffield enterbt werden sollte. — Verstehen Sie jetzt, Kommissar, daß es nur diese zwei Möglichkeiten gibt! Wer es von diesen beiden war, müssen Sie schon herausfinden."  
    Atemlos hielt Louis Aden inne. Sein Gesicht hatte sich während seiner Worte verzerrt und war dunkelrot angelaufen. Als müsse er sich vor seiner Verwandtschaft schämen, legte er mit einer theatralischen Geste seinen Kopf zwischen die Hände und stierte auf den Boden des Raumes. Kommissar Morry hatte aufmerksam den Worten des jungen Mannes gelauscht. Obwohl die möglichen Tatmotive der

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