Teufel - Thriller
Sabotage und subversive Tätigkeiten in der Ewigen Stadt?«
»Sie tun mir Unrecht, Major Goldmann«, protestierte Weinstein. »Ich habe immer noch alles aufgetrieben, was auf Ihren Wunschlisten stand, ob Hubschrauber oder schnelles Auto.«
»Ich sage nur › Pizza-Expresss ‹ «, zischte Valerie. »Das verzeihe ich Ihnen nie, Weinstein.«
»Sie sind nur nachtragend.«
»Wenn ich nachtragend wäre, dann würde ich kein Wort mehr mit Ihnen sprechen, nach Ihrer Aktion letztes Jahr. Ich erinnere mich an einen Attaché du Malheur, der mich nach meiner Rückkehr aus Berlin an den Botschafter verraten und verkauft hat.«
»… und der Sie vor Spector gewarnt hat«, verteidigte sich Weinstein.
Valerie hob die Hand. »Genug! Sie sind also zu meiner Unterstützung abkommandiert worden?«
Weinstein nickte unglücklich und lotste Goldmann zu einem schwarzen Mercedes, der vor der Ankunftshalle auf sie wartete.
»Und was ist mit Ihrem Beobachterposten auf dieser Konferenz?« Valerie stieg ein und ließ sich auf die Rücksitzbank sinken.
»Der Einsatz ist wichtiger«, gab Weinstein zurück. »Mich hat Shapiro diesmal nicht eingeweiht, und das ist ungewöhnlich. Das heißt auch, die Geheimhaltungsstufe ist astronomisch hoch. Dünne Luft-schichten, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
Valerie schwieg nachdenklich, während der Mercedes auf die Autobahn nach Rom einbog. »Wohin fahren wir?«, fragte sie schließlich.
»In die Botschaft wegen der sicheren Leitung nach Tel Aviv«, erwiderte Weinstein. »Dann hängt es von Ihrer Entscheidung ab, wie es weitergeht. Aber ich nehme an, vor morgen früh werden Sie keine Aktionen planen.«
»Ich sicher nicht«, erwiderte Valerie, »aber Sie, Weinstein. Ich lasse Sie heute noch wissen, was ich an Ausrüstung brauche, nachdem ich mit Shapiro gesprochen habe. Dann ein komfortables Hotelzimmer, eine heiße Dusche, ein rascher Einkaufsbummel, weil ich außer dem Overall kaum etwas mitnehmen konnte.«
»Ich habe gehört, Sie saßen in einem tibetischen Gefängnis?«, erkundigte sich der Militärattaché unschuldig.
Valerie verfluchte Shapiro im Stillen. »Vergessen Sie es gleich wieder«, gab sie zurück, »sonst steht ein Ferrari morgen ganz oben auf meiner Liste.«
Die israelische Botschaft lag in der Via Michele Mercati in einem ruhigen Villenviertel nördlich des Zentrums. Hohe Palmen verdeckten einen Teil des Gebäudes, und nur die beiden Fahnenmasten und das weiße Häuschen für die Security verrieten die ausländische Vertretung. Die grünen Gittertore glitten zurück, nachdem die Sicherheitskameras den schwarzen Mercedes erfasst hatten.
»Daheim und doch nicht zu Hause«, bemerkte Valerie mit einem Seitenblick auf die Männer in dunklen Anzügen, die dem Wagen entgegeneilten. Der Knopf im Ohr und die Ausbuchtung unter den Achseln verrieten sie.
»Willkommen in Rom, Major Goldmann«, lächelte einer der Sicherheitsbeamten, als er den Schlag des Mercedes öffnete. »Ich habe gehört, Sie reisen mit leichtem Gepäck. Trotzdem würde ich gerne einen Blick darauf werfen.«
Valerie wies auf den Kofferraum. »Bedienen Sie sich…«
»… und bringen Sie den Seesack dann gleich hinauf in den Besprechungsraum«, vollendete Weinstein. »Kommen Sie, Major, wir haben nicht allzu viel Zeit.« Er nahm Valerie am Ellenbogen und schob sie zum Eingang des dreistöckigen Gebäudes.
»Könnte es sein, dass Sie die Herren von der Security nicht allzu sehr schätzen, Weinstein?«, lächelte Goldmann.
Eine Wache in Uniform salutierte und öffnete ihnen die Türe.
»Man kann alles auch ein wenig übertreiben«, murmelte der Militärattaché, bevor er den Lift betrat und auf den Knopf »S« drückte. Der Aufzug setzte sich nach unten in Bewegung. »Im Keller ist die abhörsichere Kommunikationszentrale. Ich bringe Sie hinunter, und dann treffen wir uns im letzten Stock zur Besprechung.«
Der kleine Raum mit dem überdimensionalen Flatscreen an seiner Stirnseite war kühl, und die gedämpfte Beleuchtung verbreitete eine fast gemütliche Atmosphäre. Ein Schreibtisch mit aufgeklapptem Laptop und angeschlossener Webcam stand in einer Insel aus Licht in der Mitte des Zimmers. Als Valerie in einem bequemen Sessel davor Platz genommen hatte, erwachte der Flatscreen zum Leben, und der Leiter der Abteilung »Metsada« lächelte gönnerhaft auf sie herunter.
»Major Goldmann, schön Sie zu sehen!«, eröffnete Oded Shapiro das Gespräch. »Sie sind also gut und pünktlich in Rom gelandet. Ich habe
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