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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Dezember und setzte sich in den Folgemonaten fort. Aber was sollte das bedeuten? Diese Nuss blieb noch zu knacken. Klar war jetzt nur, wo die nächste Station ihrer Reise war. In Eggenburg.
    Sina schlug sein Notizbuch zu und folgte Barbara zum Auto, tief in Gedanken versunken.
    Mayröcker stand an die Kirchentür gelehnt und beobachtete, wie die beiden Besucher einstiegen und davonfuhren. Versonnen blickte er dem gelben Lada nach, der wie ein Spielzeugauto in der Ferne über die Straßen kurvte.
    Er stand noch lange da, selbst als der Geländewagen bereits am Horizont verschwunden war.
Eggenburg, Waldviertel/Österreich
    B arbara und Georg saßen schweigend im Wagen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, während im Radio »Losing my Religion« spielte. Tschak ließ sich davon nicht beeindrucken. Er schlief tief und fest auf der Rückbank, nur seine Beine zuckten ab und zu im Traum.
    Der Lada durchquerte mehrere Dörfer, die grüne Frühlingslandschaft zog vor den Fenstern vorbei. Georg Sina las in seinem Notizblock und schrieb Kommentare zwischen seine Abschriften aus Jauerlings Memoiren. Nach der Besichtigung von Schöngrabern sah er schon etwas klarer, aber er war noch weit davon entfernt, das Gesamtbild zu erkennen.
    Die Nonne fuhr konzentriert, schaute nur ab und zu hinüber zu Sina, der den Namen Niclas Eighorn abhakte und mit der Spitze seines Kugelschreibers wiederholt auf einen weiteren tippte: Wolff Khayser, Bürgermeister und Richter von Eggenburg. Er fuhr sich durch die Haare und murmelte vor sich hin.
    »Dieses Fresko war irgendwie gruselig«, unterbrach Barbara Sinas Gedanken.
    Georg hob den Kopf. »Was meinen Sie?«
    »Dieser Teufel und der Zwerg vor ihm«, sagte sie und drehte das Radio leise.
    Sina nickte. »Ja, aber die Geschichte mit der plötzlichen Umbauaktion 1936 beschäftigt mich mehr. Wer könnte damals ein Interesse gehabt haben, eine Kirche mitten in der tiefen österreichischen Provinz rückzubauen? Hat man etwas gesucht? Hinweise in den romanischen Verzierungen vermutet? Wenn ja, worauf?«
    Sie passierten die Ortseinfahrt von Eggenburg und rollten durch den Kreisverkehr, als Georg etwas einfiel.
    »Wenn wir schon hier sind, dann könnten wir etwas überprüfen«, murmelte er. Und lauter meinte er: »Könnten Sie bitte hier rechts abbiegen? Da kommen wir auf den Hauptplatz, und ich möchte einen kurzen Blick in die Propsteikirche dahinter werfen.«
    Barbara nickte und steuerte durch die alte Stadtmauer direkt auf die romanischen Zwillingstürme im Zentrum der kleinen Stadt zu. Um den Hauptplatz mit Pestsäule standen dicht gedrängt liebevoll restaurierte Bürgerhäuser mit barocken Fassaden. Rosatöne, Hellgrün oder lichtes Blau dominierten bei der Farbwahl und wirkten freundlich und einladend.
    »Hier gefällt es mir«, meinte Buchegger, als sie den Wagen abgestellt hatte und sich umblickte. Vor ihnen ragte die Apsis der Propsteikirche auf. »Was machen wir mit Tschak? Er schläft gerade so gut.«
    »Dem hat der Ausflug gutgetan, jetzt ist er total fertig«, lächelte Georg »Lassen wir ihn schlafen, da haben wir wenigstens eine Alarmanlage im Auto. Wenn auch eine nicht sehr effiziente.«
    »Dann lasse ich das Fenster einen Spalt offen«, beschloss Barbara.
    »Ist gut.« Georg stieg aus und zögerte kurz. »Aber für die eingeworfenen Schriftstücke in diesen rollenden Briefkasten übernehme ich keinerlei Verantwortung«, grinste er noch, bevor er leise die Tür zudrückte.
    Er betrachtete die Pfarrkirche St. Stephan mit hochgezogenen Brauen. Neben ihren hohen Mauern nahm sich der zweigeschossige Renaissancebau des Pfarrhofes klein und niedrig aus. Der Kirchenbau selbst wirkte, als hätte ein Baumeister willkürlich historische Stile aus den Elementen eines Baukastens zusammengesetzt.
    Sina schüttelte den Kopf. Die Verzierungen der beiden Glockentürme waren weit plumper als die Steinmetzarbeiten in Schöngrabern. Sie erinnerten ihn an die Ruprechtskirche, Wiens ältestes Gotteshaus.
    »Was suchen wir hier?«, erkundigte sich Barbara, die ein großer, gemalter Christophorus aus dem 15. Jahrhundert faszinierte.
    »Zunächst eine Grabinschrift«, erklärte Sina. »Ich habe nur eine Zeichnung von ihr gesehen, jetzt möchte ich sie mir an Ort und Stelle anschauen. Vielleicht kann ich mir einen Reim darauf machen, wenn ich die Farben und den Platz sehe, an dem sie angebracht ist.«
    »Dann schauen wir mal.« Neugierig ging die Nonne voran in die Kirche.
    Sina griff in die Tasche und zog

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