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Teufels Küche

Teufels Küche

Titel: Teufels Küche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Mr. Keats?«
    »Sie können mich gern B. S. nennen. Das tun alle anderen auch.«
    »Wer waren sie?«
    »Die beiden Burschen, die Sie weggejagt haben? Nur zwei gekaufte Handlanger, mehr nicht. Ich hab da zu Hause ein paar Feinde, und nachdem Sie mich angerufen und mir erzählt haben, was passiert war, na ja, da habe ich ein paarmal telefoniert, und jetzt habe ich einen Feind weniger als vorher.«
    Citron nickte bedächtig, als wäre es nur empfehlenswert, seine Feinde zu beseitigen. »Die kommen also nicht wieder?«
    »Nein, Sir, die beiden nicht.«
    »Wie sieht es mit anderen aus?«
    »Daran arbeite ich noch. Bügle Unstimmigkeiten aus, wie man so sagt.«
    »Warum engagieren Sie für Velveta nicht einfach einen Bodyguard?«
    »Sie läßt es nicht zu, das ist der Grund. Ich hab’s versucht, und ihre Mama hat’s versucht, aber sie will nichts davon hören. Darum muß ich es auf die heimliche Tour machen, und dafür sind Sie gerade der Richtige.« Darauf folgte eine lange Pause, die anhielt, bis Keats hinzufügte: »Wie gesagt, ich werde dafür sorgen, daß es sich für Sie lohnt.«
    »Ich bin eigentlich nicht daran interessiert, es für Geld zu tun.«
    Keats Augen wurden wieder schmäler und nahmen ihr gewohntes listiges Blinzeln an. »Aber an etwas anderem sind Sie wohl interessiert, was?«
    Citron nickte.
    »An was?«
    »An Mittelamerika. Haben Sie da nicht ein paar Kontakte?«
    »Vielleicht den einen oder anderen.«
    »Es interessiert mich, etwas über einen geheimen kleinen Krieg zu erfahren, der da unten wegen Kokain und Geld ausgetragen wurde. Sehr viel Geld angeblich. Ich weiß allerdings nicht, wo.«
    »Geht’s um eine Story?«
    Wieder nickte Citron.
    Keats versuchte gar nicht erst, seinen gerissenen Ausdruck zu verbergen. »Das ist alles, was Sie wollen – eine Story? Sind Sie sicher?«
    »Ich bin sicher.«
    »Ach, Scheiße, mein Junge. Bringen Sie mich nach dem Essen zu einem Telefon, und dann wollen wir sehen, was ich herauskriegen kann.«
     
    Der designierte Gouverneur legte seine Gabel hin, griff nach seinem Weinglas, trank, stellte das Glas ab und sagte: »Einhunderttausend Dollar.« Sein Ton war ehrfürchtig wie immer, wenn er von Beträgen über 500 Dollar sprach.
    »In bar«, sagte Draper Haere.
    »Die haben wir nicht«, sagte Baldwin Veatch.
    »Und auch keine Möglichkeit, sie zu bekommen«, fügte seine Frau hinzu.
    Louise Veatch und ihr Mann saßen beim Lunch neben ihrem Swimmingpool hinter dem zweistöckigen weißen Haus mit den scharfen Kanten und zu vielen Glasziegeln, das 1938 für eine mexikanische Filmschauspielerin gebaut worden war. Es war das letzte Haus am Ende einer Sackgasse unmittelbar hinter dem Santa Monica Canyon. Es stand auf einem zwei Morgen großen Grundstück und wies als Ergänzung zu dem Swimmingpool einen selten benutzten Tennisplatz auf.
    Baldwin Veatch hatte das Haus 1973 spontan zu einem Schleuderpreis gekauft. Sein Wert war später enorm gestiegen, und es stellte jetzt den Hauptvermögenswert des designierten Gouverneurs dar, tatsächlich war es sogar der einzige, abgesehen von 5000 Dollar, die er in einen E.-F.-Hutton-Anlagefonds investiert hatte. Das gemeinsame Bankkonto der Veatchs wies ein Guthaben von 1452,26 Dollar auf. Weil Politik das einzige Gebiet war, auf dem Veatch je gearbeitet hatte, war er ein verhältnismäßig armer Mann. Seine bescheidenen Verhältnisse hatten sich bei Wahlen immer als nützlich erwiesen, aber als wenig erfreulich, wenn am Ende des Monats die laufenden Rechnungen fällig wurden. Jedoch hatte Veatch vor langer Zeit einen Weg gefunden, seine Probleme teilweise zu lösen. Wann immer er Geld brauchte, bat er Draper Haere, ihm welches zu beschaffen. Haere hatte es immer gekonnt.
    An diesem warmen Novembertag wurde der Lunch von dem mexikanischen Hausmädchen serviert. Er bestand aus warmen Würstchen, gebackenen Bohnen aus der Dose und einem grünen Salat. Als Getränk gab es einen billigen, leicht säuerlichen Rotwein aus dem Napa Valley. Die Veatchs servierten nach Draper Haeres Meinung ein lausiges Essen, und er hatte ihre Einladung abgelehnt und dabei auf seine ständige Gewohnheit hingewiesen, das Mittagessen ausfallen zu lassen.
    »Wir brauchen die ganzen Hunderttausend gar nicht, Baldy«, sagte Haere. »Alles, was wir brauchen, sind fünfzig, und die kann ich beschaffen.«
    »Woher?« fragte Louise Veatch.
    »Ich will es nicht wissen«, sagte ihr Mann.
    »Diesmal doch, Darling«, sagte sie. »Ich finde, es wäre besser. Meinst

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