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Teufels Küche

Teufels Küche

Titel: Teufels Küche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sagt: ›Ihr Honorar für diesen besonderen Auftrag beträgt einhunderttausend Dollar. Der Betrag bringt die tiefe Besorgnis meiner Auftraggeber zum Ausdruck.‹ Und dann setzen wir den Weg zur Tür fort, aber wieder bleibt er stehen und sieht sich um: ›Ich habe Ihre Frau gar nicht gesehen‹, sagt er.
    ›Sie ist seit zwanzig Jahren tot, Gene‹, antwortete ich. ›Das ist unmöglich‹, erwidert er, schlurft zur Tür hinaus und zu seinem Packard und fährt fort.«
    David Slipper stand auf, ging zu dem Flaschenbord, nahm die Cognacflasche in die Hand, las das Etikett, stellte sie wieder hin, kam zum Tisch zurück und nahm seinen Platz wieder ein. »Willst du meinen Rat, Draper? Pfeife Veatch zurück. Wenn er auf dich nicht hören will, dann laß ihn von Louise bearbeiten.«
    »Nein«, sagte Haere.
    Slipper seufzte bedrückt. »Dann muß ich also selbst zu ihm und es ihm klarmachen.«
    »Sag denen in Washington, Slippery, wenn Veatch aussteigt, mache ich es allein.«
    »Warum?«
    »Weil ich zu tief drinstecke.«
    »Schon?«
    Haere nickte.
    »Und Veatch?«
    »Nein«, sagte Haere. »Er noch nicht.«
    »Dann ist es wohl angebracht, daß ich ihn mir vornehme.«
    »Du wirst ein Problem mit Louise haben.«
    »Wirst du mir helfen?«
    »Nein.«
    Wieder stand Slipper auf, wandte sich dem Flaschenbord zu, nahm die Cognacflasche und dieses Mal schenkte er in beide Gläser ein. »Es geht nicht nur um das Geld, Draper.«
    »Nicht?«
    Slipper schüttelte den Kopf, als er sich wieder setzte. »Ich habe genug Geld. Mehr als genug. Mir geht es darum, wenn du einem alten Mann ein peinliches Geständnis erlaubst, daß ich wissen muß, ob ich noch dazu beitragen kann, die Dinge zu ändern.«
    »Ob du noch eine Rolle spielst?«
    »Richtig. Ob ich eine Rolle spiele.«
    »Du spielst noch eine Rolle, Slippery, du hast dich nur auf die falsche Seite geschlagen.«
    David Slipper nickte mit einem schiefen Lächeln und stand auf. »Nun, das wäre nicht das erste Mal.« Er blickte weiter lächelnd auf Haere hinab. »Diese Geschichte wird interessant, Draper, wie?«
    »Sehr«, sagte Haere, während er sich erhob. »Ich möchte dir nochmals für den Garderobenständer danken. Das war verdammt nett von dir. Soll ich dir ein Taxi rufen?«
    »Ich habe einen Wagen, der auf mich wartet.« Er blieb vor dem Garderobenständer stehen, der noch in der Mitte des Raumes stand. »Sie werden dir jemand schicken, Draper. Jemand, der gefährlich ist. Aber das weißt du wohl, stimmt’s?«
    »Ich weiß es.«
    »Nun, nur gut, wenn du es weißt.« David Slipper drehte sich um, zeigte sein charmantestes Lächeln und streckte die Hand aus. Draper ergriff sie, ohne zu zögern.
    »Paß auf dich auf, Slippery«, sagte er.
    Der weißhaarige Mann zwinkerte, drehte sich um und war verschwunden. Haere lauschte auf seine Schritte, als er die Treppe hinuntereilte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.

21
    Auf der Heimfahrt von dem Restaurant offenbarte Velveta Keats, während sie fuhr, mit leiser Stimme zögernd ein halbes Dutzend ihrer recht ausgefallenen sexuellen Wunschvorstellungen. Sie wollte wissen, ob Morgan Citron interessiert sei, ihr zu helfen, einige davon zu verwirklichen. Citron gestand, daß er die beiden ersten reizvoll finde, die dritte aber, bei der reichlich Ahornsirup verwendet werden sollte, ein bißchen schwierig klang. Und die drei übrigen versprächen zwar faszinierende Möglichkeiten, er sei sich aber nicht ganz sicher, ob sie alle an einem Abend verwirklicht werden könnten. Velveta Keats schlug daraufhin vor, sich auf die ersten zwei oder drei zu beschränken und einfach mal zu schauen, was passieren würde. Citron sagte, das erscheine ihm vernünftig.
    »Du hältst mich also nicht für verrückt?« fragte sie.
    »Keineswegs.«
    »Sie kommen mir einfach so.«
    »Deine Ideen?«
    »Hmm. Findest du sie schrecklich?«
    »Ich finde sie prima«, sagte er, »außer der Geschichte mit dem Ahornsirup. Die sagt mir nicht sehr zu.«
    Sie runzelte nachdenklich die Stirn, doch dann erhellte sich ihr Gesicht. »Vielleicht sollten wir es statt dessen mit Speiseöl versuchen.«
    Citron meinte, das könnte eine Möglichkeit sein.
    Es war beinahe Mitternacht, als Citron sich sanft aus der engen Umklammerung von Velveta Keats löste, sich auf der Kante ihres Bettes aufsetzte und seine Unterhose anzog.
    Sie regte sich, erwachte und lächelte schläfrig. »Willst du gehen?«
    »Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    »Ich bin dir für den wirklich wunderbaren Abend

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