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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Julia, schlug das eine Bein übers andere und faltete die Hände über dem Bauch. Während der folgenden unangenehmen Stille, die ihr Gegenüber nur schwer auszuhalten schien, musterte sie die Frau unentwegt. Als Marion es nicht mehr ertragen konnte, brach sie das Schweigen mit erregter Stimme.
    »Und jetzt? Was passiert denn als Nächstes?«
    »Interessiert es Sie nicht, weshalb wir ihn verhaftet haben?«, konterte die Kommissarin.
    »Ja, doch, natürlich.«
    »Er wird beschuldigt, am Tod von Herrn Grabowski beteiligt gewesen zu sein.«
    »Oh Gott.« Marion legte sich die Hand vor den Mund.
    »Ja, das sind schwere Anschuldigungen«, nickte Julia, »zumal er laut eigener Aussage bei Ihnen war. Haben Sie uns hierzu etwas zu sagen?«
    »Nein, das heißt, ich weiß es nicht. Ich glaube, ich möchte mir erst einen Anwalt suchen.«
    »Ach kommen Sie, Frau Kühne«, warf Brandt ein, »wir sind hier nicht in einer amerikanischen Krimiserie. Es ist uns gelinde gesagt ziemlich wurscht, ob Sie uns im Vorfeld etwas verschwiegen haben oder nicht, aber beziehen Sie jetzt endlich einmal Stellung. Ist er nun bei Ihnen gewesen oder nicht?«
    »Kein Kommentar«, murmelte Frau Kühne trotzig.
    »Wir haben einen Augenzeugen, der aussagt, Herrn Wehner am Tatort gesehen zu haben«, übernahm Julia wieder und nickte Brandt zu, »und zwar zur Tatzeit. Was glauben Sie, wie wird Herr Wehner reagieren, wenn er erfährt, dass sein vermeintliches Alibi nichts mehr wert ist?«
    Sofort versteifte sich Marion Kühne und wurde bleich.
    »Sie … Sie dürfen ihm nicht sagen, dass ich seinem Alibi widersprochen habe«, stammelte sie mit panischem Gesichtsausdruck. »Denn das habe ich nicht.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, denn es gibt ja einen Zeugen«, erwiderte Brandt aufgesetzt gleichgültig. »Aussage gegen Aussage würde ich sagen, und der Zeuge hat sich bislang als sehr kooperativ erwiesen, oder, Frau Durant?«
    »Zumindest verheimlicht er nichts«, nickte Julia langsam. »Na, und dann haben wir schließlich auch noch Ihren Zeugen. Das sollte die zweifelhafte Aussage des Herrn Wehner doch überstimmen, oder?«
    Brandt nickte und sah, wie Marion Kühne aschfahl wurde.
    »Hören Sie, Frau Kühne, ich weiß, dass Lutz Wehner ein langjähriger Freund von Ihnen ist.« Er wechselte in einen warmen, verständnisvollen Tonfall. »Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe, Sie kennen sich seit Ihrer Jugend, richtig?«
    »Hm.«
    »Sie möchten ihm nicht in den Rücken fallen, auch das verstehe ich. Aber Sie helfen ihm nicht, wenn Sie ihm ein falsches Alibi verschaffen. Und, um ehrlich zu sein, für Sie kann das auch rechtliche Konsequenzen haben. Ist es das wert?«
    Marion Kühne kratzte sich so heftig an der Wange, dass rote Streifen entstanden, und blickte zu Boden. Nach einigen Sekunden flüsterte sie: »Sie haben doch überhaupt keine Ahnung.«
    »Dann reden Sie mit uns«, beharrte Julia in einem ebenfalls sehr ruhigen, aber bestimmten Ton.
    »Ich, ich weiß nicht«, murmelte Marion, und ihr Blick huschte scheu von der Kommissarin in Brandts Richtung und zurück. Julia glaubte zu verstehen und räusperte sich.
    »Möchten Sie eventuell mit mir nach nebenan gehen?«
    »Ja«, antwortete Frau Kühne leise und blickte verlegen zu Boden, um Brandts Blick nicht zu begegnen. Dieser erhob sich, legte eine Hand auf Julias Schulter und sagte mit gedämpfter Stimme: »Bleiben Sie nur hier, ich gehe nach unten.«
    »Danke«, wisperte die Kommissarin zurück. Brandt nickte stumm in Marions Richtung, die ihren Blick wieder langsam anhob, und verließ die Wohnung.
    »Nichts gegen Ihren Kollegen«, murmelte Marion, und sofort schüttelte Julia energisch den Kopf.
    »Kein Problem. Er nimmt es nicht persönlich, aber bei einem Gespräch unter Frauen haben Männer nun mal nichts verloren. Glauben Sie mir, ich weiß das nur allzu gut.«
    »Hm. Ein Gespräch unter Frauen?«, wiederholte Frau Kühne unentschlossen.
    »Wie auch immer Sie es bezeichnen wollen. Ich habe das Gefühl, Ihnen lastet etwas auf der Seele. Etwas, das schwerer wiegt als eine normale Depression.«
    »Mag sein.«
    »Oder könnte es sogar sein, dass es etwas ist, was schon vor Ihren Depressionen bestand? Ein Auslöser, der kausal verantwortlich ist für Ihre derzeitige Befindlichkeit?«
    Den fragenden Blick von Marion registrierend ergänzte Julia: »Ich habe gestern mit Ihrem Exmann gesprochen, ein zweites Mal. Vielleicht hilft Ihnen diese Information, Ihre Hemmschwelle zu

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