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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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sicher, Elvira wird gerne einen Blick auf den entsprechenden Antrag werfen. Aber dein Engagement in aller Ehre, jetzt kümmern wir uns zunächst einmal um deinen Papierkram.«
    Michelle war daraufhin näher gerückt und hatte den Kopf an die Schulter ihres Vaters geschmiegt, eine Geste, die Brandt sehr genoss, zumal sie selten geworden war, seit seine Mädchen die Pubertät durchlaufen hatten.
    »Ach, Papa«, hatte sie geseufzt. »Ich will eben nicht Mama fragen, findest du das sehr schlimm?«
    »Nein, überhaupt nicht. Solange du nicht vergisst, dass wir dich mit allem unterstützen – euch beide, meine ich natürlich –, dann weiß ich dein Engagement, auf eigenen Füßen zu stehen, durchaus zu schätzen.«
    »Gut«, lächelte Michelle erleichtert und richtete sich wieder auf. »Dann können wir uns ja später auch wieder ganz frei über die kommende Semesterparty unterhalten.«
    So war der Samstag verstrichen, an dessen Nachmittag Brandts Rufbereitschaft begann, die ihn dann in der Nacht zum Sonntag so jäh in eine neue Arbeitswoche befördert hatte. All das, bevor er Elvira auch nur ein Mal zu Gesicht bekommen hatte, und aus diesem Grund wehrte sich seine innere Stimme so vehement dagegen, sie heute schon in den Fall einzubeziehen.
    »Na los«, zwinkerte sie hartnäckig, »es brennt dir doch auf der Seele, und mir ist es lieber, wenn wir kurz darüber sprechen, als wenn du den ganzen Abend darüber grübelst. Deal?«
    »Hm. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen«, murmelte der Kommissar und gab sich geschlagen.
    »Wie meinst du das?«
    »Du hast eben gesagt, es brenne mir auf der Seele. Es hat heute tatsächlich gebrannt, und dementsprechend mau sieht es auch an der Spurenfront aus.«
    »Was hat gebrannt?«
    »Na, dieser Motorradfahrer auf der Kaiserleibrücke. Es wundert mich, dass du es noch nicht im Radio gehört hast.«
    »Sie berichten über einen Tatort im Radio?« Elvira zog die Stirn in Falten. »Komm, erzähl am besten Mal von vorn.«
    Ein schmaler, in schwarze Hose und weißes Hemd gekleideter Kellner mit schwarzen Haaren und ebenso dunklen Augen legte mit einem höflichen »Prego« zwei Speisekarten auf den Tisch, erst zu Elvira, dann zu Peter. Dieser nickte dankend und schilderte dann in kurzen Sätzen, was in den frühen Morgenstunden auf der Brücke geschehen war. Zwischenzeitlich kam der junge Italiener erneut und reichte ihnen ein Schälchen Weißbrot und stellte eine Karaffe mit Wein zwischen sie. Bevor Elvira fragen konnte, erklärte ihr Gegenüber rasch, dass er sich um den Wein bereits gekümmert habe, bevor sie eingetroffen sei.
    »Okay, noch mal zum Mitschreiben«, nutzte Elvira diese Pause. »Du und Julia Durant seid gleichzeitig auf der Brücke eingetroffen? Das ist ja witzig. Die Grenze zu Offenbach verläuft doch genau mittig über dem Main, nicht wahr?«
    »Na ja, witzig …«, wiederholte Brandt zweifelnd. »Aber es stimmt. Genau genommen ist das Terrain unter der südlichen Brücke bereits Offenbach, aber die Autobahn nicht. Das ist letztlich aber unerheblich, denn wir ermitteln ohnehin zusammen, zumindest vorläufig, denn ich sehe da ein ganz anderes Problem auf uns zukommen.«
    »Und das wäre?«
    »Wir haben eine Vermutung bezüglich des Opfers, es scheint sich um einen Anführer der Mogin Outlaws zu handeln, dieser Biker-Gang. Ich habe vorhin noch mal mit der Durant telefoniert, es könnte passieren, dass sich das LKA den ganzen Fall unter den Nagel reißt.«
    »Verstehe. Und das passt dir nicht?«
    »Nein«, betonte Brandt energisch, »und ich sage dir auch, warum. Die Durant war bei der Schwester des Opfers in Fechenheim, derweil habe ich die KTU in seine Wohnung in Hainburg bestellt. Es gibt noch keinen finalen Beweis, ob es sich bei dem Toten nun tatsächlich um Martin Kohlberger handelt, aber wir sind uns da relativ sicher. Andrea dürfte bis morgen Mittag die Gewissheit haben, wir prüfen anhand Fotos und DNA, aber das ist Detailkram. Der springende Punkt ist, dass das LKA eine ganz andere Geschichte draus machen wird. Die interessieren sich viel mehr für das Netzwerk, die Prostitution, die Drogen, die Handlanger und so weiter.«
    »Was nicht unwichtig ist«, warf Elvira Klein ein.
    »Natürlich nicht«, winkte Brandt rasch ab. »Aber die Mordermittlung geht uns dabei völlig flöten. Hier ist ein Kapitalverbrechen verübt worden, vorsätzlich, von mindestens zwei Personen, eher sogar mehreren. Denn einer allein kann das nicht inszeniert haben. Der Mann ist grausam

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