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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Lutz Wehner und bekam dabei kaum die Zähne auseinander. »Bei der waren Sie ja auch schon, wie man hört.«
    »Die Schwester von Kohlberger?«, fragte Kullmer ungläubig.
    »Ja, genau die«, nickte Wehner.
    Auch Frank Hellmer musste seine Überraschung überspielen. Wehner und die Kühne, dachte er stirnrunzelnd. Die Sozialpädagogin und der Schrotthändler? Mauerblümchen meets Motorradrocker? Zugegeben, es mochte die seltsamsten Konstellationen geben, aber allein die Vorstellung, dass eine scheue und unscheinbare Frau wie Marion Kühne, die immerhin einen FH-Abschluss hatte, sich an einen tätowierten Feinripp-Typen hängte, passte einfach nicht ins Gesamtbild. Hatte sie nicht sogar ihre Ablehnung gegenüber der ganzen Szene geäußert?, grübelte Hellmer.
    »Sie und Frau Kühne sind demnach, ähm, Partner?«, fragte er schließlich.
    »Der Gentleman genießt und schweigt« grinste Wehner breit. Dabei fiel auf, dass in seiner oberen Zahnleiste ein Eckzahn fehlte, was ihn noch verwegener wirken ließ.
    Kullmer beugte sich nach vorn und tippte mit dem Zeigefinger auf die Glasplatte. »Herr Wehner, wir werden das überprüfen, da können Sie Gift drauf nehmen. Und ein echter Gentleman, um darauf zurückzukommen, würde wohl kaum hier herumlungern, während seine Lady alleine zu Hause hockt und um ihren Bruder trauert. Das nur mal am Rande.«
    »Ts, als ginge Sie das was an«, murrte Wehner und fügte dann hinzu, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte: »Überprüfen Sie das nur, umso schneller bin ich Sie wieder los. Marion wird Ihnen auch nichts anderes sagen als ich. Suchen Sie lieber den Mörder ihres Bruders, wenn Sie ja ach so besorgt um sie sind.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht unseren Kopf«, erwiderte Hellmer. »Aber jetzt, wo Sie es sagen, wie lautet denn Ihr Alibi für die Nacht von Grabowskis Tod? Zwischen Mitternacht und dem Morgengrauen, sagen wir vier Uhr früh?«
    »Dasselbe in Grün. Ich war bei Marion.«
    »Nun gut, wie Sie meinen. Aber wir werden das prüfen«, mahnte Hellmer. »Wir sind ein großes Team, ziemlich groß sogar, und zur Not gibt’s ja auch noch das LKA. Man sagt, die warten schon seit Jahren darauf, die Bikerszene endlich mal wieder aufmischen zu können, stimmt’s, Peter?«
    »Ja, hab ich auch gehört«, nickte Kullmer und zwinkerte verstohlen. Die beiden Kommissare erhoben sich, und bevor sie sich in Richtung Ausgang wandten, deutete Hellmer noch einmal in Wehners Richtung. Dieser wich sogleich einige Zentimeter nach hinten, eine reflexhafte Geste, die er mit einem lässigen Grinsen auszugleichen versuchte.
    »Falls Sie es interessiert«, schloss Hellmer das Gespräch, »dann sage ich Ihnen dasselbe, was wir auch Frau Kühne bereits gesagt haben.«
    »Und das wäre?«
    »Wir finden den Mörder von Martin Kohlberger, es gibt derzeit nichts, an dem wir intensiver arbeiten. Das Gleiche gilt für Johannes Grabowski, und das sagen wir besonders Ihnen in aller Deutlichkeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie um einiges mehr wissen, als Sie uns heute preisgegeben haben, aber wir hängen Ihnen von nun an der Wade wie der sprichwörtliche Pitbull. Es liegt an Ihnen.« Hellmer zog seine Visitenkarte hervor und ließ sie auf den Tisch segeln. »Tun Sie sich einen Gefallen und melden Sie sich bei uns, solange wir hier noch das Sagen haben. Sie haben damals mitbekommen, wie rigoros das LKA vorgeht, sobald es eine Clubsache wird. Ihre Entscheidung. Wir finden allein raus.«
    Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, verließen Kullmer und Hellmer den Raum und wandten sich auch nicht mehr um.
    Montag, 14:22 Uhr
    F ür eine Schickimicki-Stadt gibt’s hier eine Menge übler Ecken«, sagte Brandt, während er seinen Alfa in eine enge Parklücke zwängte. Das Hinterrad schabte am Bordstein, er fluchte leise und setzte noch einmal vor und zurück. Sie standen unweit der Kreuzung Elbestraße und Taunusstraße, mitten im Sündenviertel. Die Glasfassaden der Hochhäuser schillerten vor dem immer blauer werdenden Himmel in der Sonne und blickten auf die nur einen Steinwurf entfernt liegenden alten, teilweise stark heruntergekommenen Häuser des Rotlichtviertels hinab.
    »Wo helles Licht ist, findet man nun mal die tiefsten Schatten«, erwiderte Julia Durant schnippisch, fügte nach einer Weile jedoch leise hinzu: »Aber Sie haben ja recht. Das Schlimme ist, dass die wirklichen Verbrechen im großen Stil dort drüben begangen werden. Davon will nur keiner der Stadtherren etwas

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