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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ein Stück daneben, während er den Muffin dabei gleichmäßig drehte. So knabberte er sich langsam im Uhrzeigersinn immer weiter nach unten.
    »Sie war so ruhig und höflich, aber es war ihr anzusehen, dass sie gleich platzt, und Direktor Naruto kann sie, glaube ich, auch nicht unbedingt …«
    »Du isst deinen Muffin im Kreis.«
    Will blickte auf und hob eine Augenbraue. »Was?«
    »Du isst deinen Muffin im Kreis.«
    Jetzt ließ er seinen Blick zwischen ihr und dem Backwerk hin- und hergleiten. »Aha«, sagte er langgezogen. »Und was sagt uns das jetzt über meine Psyche, Dr. Norvell?«
    Emily hob hilflos die Hände und schüttelte den Kopf. »Das ist doch krank!«, rief sie aus, ohne den Blick von dem verunstalteten Ding zu nehmen. »Wieso zum Teufel isst du den Muffin im Kreis? Einen Muffin ist man von oben nach unten. Zuerst an der einen und dann an der anderen Seite. Nein, falsch, man isst ihn einfach so, wie es einem gerade einfällt. Da hat man doch kein Schema für.«
    »Ich frage mich ehrlich gesagt, wer von uns beiden hier nicht ganz bei Trost ist. Wie kommst du denn jetzt darauf? Es ist ja nicht so, als hätte ich das noch nie gemacht. Und außerdem denke ich auch nicht darüber nach.«
    »Mir ist es eben erst aufgefallen.« Das war ja echt nicht zu fassen. Will aß seinen Muffin im Kreis!
    Der zuckte jedoch nur mit den Schultern und widmete sich wieder seinem Essen. »In letzter Zeit benimmst du dich echt merkwürdig«, stellte er dann doch noch fest, was Emily mehr beunruhigte, als sie sich eingestehen wollte.
    Seit ihrer Begegnung mit dem Schutzengel war sie wirklich etwas schräg drauf. Aber sie hatte ja schließlich eine gute Ausrede. Und wie würden wohl andere auf solche Nachrichten reagieren? Die Existenz eines Engels war schließlich nichts Alltägliches. Seltsam zu wissen, dass Damian wohl auch in diesem Moment an ihrer Seite war. Sollte sie ihn vielleicht irgendwie provozieren? Das Messer nehmen und damit spielen? Nein, dann würde er es ihr wieder mit irgendwelchen Warnungen heimzahlen, und darauf hatte sie keine Lust. Lieber freute sie sich auf den Abend. Sie würde extra früh ins Bett gehen. Bis dahin sollte sie sich jedoch auf das Leben im Wachzustand konzentrieren, denn auch das hatte neuerdings Interessantes zu bieten.
    »Ich bin froh, dass der Direktor zu dir gehalten hat«, kommentierte sie nun seine Erzählungen, denen sie nur halbherzig gelauscht hatte. »Die Seravin muss ja gekocht haben.«
    »Ja, aber er hat auch gesagt, dass ich mich daran gewöhnen sollte, die Brille zukünftig nicht mehr zu tragen. Er gibt mir nur noch eine Gnadenfrist.«
    »Sauerei.« Es musste schlimm für Will sein, auf einmal mit diesem Problem konfrontiert zu werden, andererseits war es vielleicht auch nicht so schlecht. Er konnte sich schließlich nicht ewig dahinter verstecken, und außerdem hatte der Arzt gemeint, die Brille wäre nicht gut für seine Augen. »Hast du eigentlich schon mit Annie gesprochen?«, fragte sie unschuldig, während sie ihr belegtes Brot auspackte.
    Will sah auf. »Annie Goldheimer?«, fragte er. »Nein, wieso sollte ich?«
    » Hallo? Sie hat für dich Partei ergriffen. Du solltest dich zumindest bei ihr bedanken.«
    »Meinst du?«
    »Natürlich und …« Emily rückte hoch konzentriert die Gurkenscheiben auf dem Brot wieder zurecht. Sie wagte es nicht, ihn anzusehen, aus Angst, ein verräterisches Lächeln könnte sich auf ihr Gesicht schleichen.
    »… und?«, fragte Will nach ein paar Sekunden nach.
    » Und ich habe über den Ball nachgedacht.« Sie faltete die Serviette hübsch zusammen und legte das Brot darauf. »Irgendwie ist es ja schon traurig, den Abend mit Pizza vor dem Fernseher zu verbringen. Das können wir ja schließlich jeden Tag machen.«
    »Du gehst mit mir zum Ball?« Die Freude in seiner Stimme ließ sie nun doch aufblicken.
    »Nein. Ich habe keine Lust dazu«, sagte sie und wandte schnell wieder ihren Blick ab. »Das heißt aber nicht, dass du dir den Spaß verderben lassen sollst. Du könntest jemand anderes fragen. Irgendwann solltest du ja auch wieder ausgehen.«
    »Mit wem?«, fragte er hörbar gereizt. »Marita?«
    »Es gibt auch noch andere Mädchen an der Schule, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest.« Sie sammelte die Krümel um das Brot herum auf, die während ihrer Gurken-Verschönerungsaktion auf die Serviette gefallen waren. »Du kannst nicht ständig nur mit mir herumhängen. Das schadet deinem Ruf.«
    »Sag mal, Emily …« – seine

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