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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Moment lang hatte sie sich an die Seite von Bernie Gutwin gewünscht, dessen alter Mazda bei Weitem nicht diese hohe Geschwindigkeit auf der kurzen Strecke erreichte. Als sie jedoch gesehen hatte, wie das Heck seines Wagens schon bei der ersten Vollbremsung ausgebrochen war und Gutwin schließlich mit der Schnauze in der entgegengesetzten Richtung zum Stehen gekommen war, hatte sie diesen Wunsch schnell zurückgenommen. Es lebe die moderne Technik!
    »Bereit?«
    Emily musste nicht zur Seite sehen, um das schadenfrohe Grinsen in Wills Gesicht zu sehen. Ein schöner Freund war er. Und als hätte er sie nicht schon genug gequält, ließ er auch noch einige Mal den Motor aufheulen, während er darauf wartete, an die Reihe zu kommen. Was hatte sich sein Onkel nur dabei gedacht, ihm dieses Auto zu finanzieren?, überlegte Emily. Um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen?
    Will legte den Gang ein und rollte zum Startpunkt vor, als plötzlich erneut die Stimme des Leiters aus dem Funkgerät erklang. »Schwarzer Audi«, kam es mit einigem Rauschen. »Sechzig Kilometer die Stunde reichen völlig aus. Für Sie keine volle Beschleunigung.«
    »Ha!« Emily ließ vor Freude den Sitz los und klatschte in die Hände. »Das hast du nun von deiner Angeberei. Zurück zu den Normalsterblichen.«
    Als Antwort flog sie in den Sitz zurück, wobei sie beim Anblick des näher kommenden Stoppschildes nur schwer ein Wimmern unterdrücken konnte. Trotzdem verspürte sie einen flüchtigen Moment so etwas wie Genugtuung.
    Diesen Mist hatte ihr Damian eingebrockt, und er sollte schön zusehen, wie er sie hier beschützte. Zittern sollte er vor Angst, sie würde aus dem Auto geschleudert werden – genauso wie sie selbst. Hatte er tatsächlich gedacht, sie auf diese Weise in Sicherheit zu bringen? Indem er sie dazu brachte, sich für diesen Unsinn anzumelden? Das hatte er jetzt davon. War es nicht Zeit für irgendein dummes Zeichen, um sie zu ärgern? Irgendwelche überflüssigen Warnungen? Irgendetwas , um ihr zu zeigen, dass er sie nicht verlassen hatte?
    Der Gurt ruckte, alles um sie herum drehte sich, als der Wagen wie ein Kreisel davonschoss. Ihr Herzschlag setzte kurz aus, nur um noch heftiger wieder einzusetzen, als das Auto endlich zum Stehen kam. Das Adrenalin rauschte immer noch durch ihre Adern.
    ***
    Etwas wackelig auf den Beinen machte sie sich auf den Weg zur Turnhalle. Dort lernte sie gemeinsam mit Annie, sich gegen große, böse Männer zur Wehr zu setzen, die ihnen die Unschuld rauben wollten. Als wüsste sie nicht, dass ein gut gezielter Tritt Wunder wirken konnte.
    Der Schleuderkurs war anscheinend inzwischen vorbei, denn gegen Ende der peinlichen Herumwälzerei am Boden, bei der sie einen Angreifer abzuschütteln versuchte, entdeckte sie Will und Matt, die sich köstlich amüsierten. Sie lehnten an der Wand und verzogen nur ab und zu die Gesichter zu solidarisch schmerzverzerrten Grimassen, wenn die eine oder andere Angegriffene einen potenziellen Täter niederstreckte.
    »Na, Ladys«, wurden sie von Matt begrüßt, als Annie und sie auf die beiden zugingen. »In Zukunft sollte ich wohl besonders freundlich zu euch sein.«
    »Das rate ich dir auch.« Emily hob ihr Knie ein wenig an, was Matt dazu brachte, sich mit einer angedeuteten Verbeugung schleunigst zu verabschieden. Der würde ihr keine Muffins mehr abknöpfen.
    »Bist du heute wieder im Park?« Mit dieser Frage wandte sich Will Annie zu, was Emily automatisch schmunzeln ließ. Konzentriert sah sie Matt hinterher, damit die zwei ihr Grinsen nicht bemerkten.
    Will hatte einen Narren an diesem Hund gefressen, und schon bald würde er auch der Besitzerin zu Füßen liegen.
    »Nein«, kam die knappe und zugleich ungewöhnlich entschlossen klingende Antwort von Annie.
    Verblüfft drehte sich Emily zu den beiden um. Nein? Seit wann ließ sich Annie eine Gelegenheit entgehen, mit Will zusammen zu sein?
    Auch Will schien etwas überrascht über diese Zurückweisung, denn er runzelte die Stirn und zog den rechten Mundwinkel wie so oft zur Seite.
    »Oh, na dann«, sagte er schulterzuckend. »Vielleicht …«
    »Aber wir könnten uns einen Film ansehen.« Annie deutete mit dem Kopf nach oben zum Dach der Turnhalle, das Prasseln des Regens war deutlich zu hören. »Bei diesem Wetter ist Kino sicher lustiger, als mit dem Hund in den Park zu gehen.«
    Emily und Will standen beide wie festgefroren da und starrten sie an.
    Hatte sie sich eben verhört, oder war das tatsächlich Annie

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